Kapitel 15 - "Bock mitzukommen?"

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"... und ich wusste überhaupt nicht was ich machen sollte! Was soll man denn darauf antworten? Und meinst du er hat das ernst gemeint?"

"Keine Ahnung, ich war nicht dabei. Das war warscheinlich nur ein perverser Scherz und er freut sich jetzt bestimmt darüber wie unschuldig du dich darüber aufregst. Ernsthaft Josh, so ist er nunmal. Das sollte dir mittlerweile klar geworden sein, so dicke wie ihr beiden seid." erwiderte Jenna mit hochgezogenen Augenbrauen.

Josh riss empört die Augen auf: "Wir sind nicht dicke miteinander! Er hört nicht auf mich anzuquatschen, vielen Dank!" gespielt beleidigt verschränkte er die Arme vor der Brust.

"Doch. Ihr seid dicke. Hast du mal gesehen wie ihr zusammen ausseht? Wie ihr euch benehmt? Wie ihr euch anguckt?!"

"Wie sollen wir uns denn bitte angucken?! Es wär ja wohl unhöflich wenn ich durchgehend wegschauen würde, oder?!" Josh hatte keine Ahnung worrauf Jenna da gerade anzuspielen versuchte, aber die Vermutung die er hatte, jagte ihm ,zugegebenermaßen, Angst ein.

"Sagen wir mal so; er stellt für dich auf jeden Fall einen potetiellen ersten Freund dar." sie zwinkerte Josh übertrieben zu. "Mann Josh, du hast zu viel Schiss. Lass es doch einfach passieren und wenn du das Gefühl hast es geht dir zu schnell, oder du beführchtest, dass er dir doch das Herz brechen will kannst du ja immernoch Abstand nehmen."

"Ich hab aber Angst. Er ist so cool und er hat alles immer unter Kontrolle und er sieht so gut aus. Er kann nicht ernsthaft was mit mir zu tun haben wollen." murmelte Josh, den Blick auf seine schwarzen Vans gerichtet. Abgelenkt, malte er Formen und Bilder in den Sand unter seinen Füßen.

"Ganz ehrlich, wenn er nicht ernsthaft irgendwas wollte, hätte er dich schon längst links liegen gelassen, so zaghaft wie du bist, no offense."

"Du sollst meine beste Freundin sein die sich um mein Wohlergehen sorgt und mir in meinen Entscheidungen den Rücken stärkt!  Was du gerade machst ist nichts davon." schimpfte er.

"Ich will dass du dich endlich mal wieder traust jemandem zu vertrauen. Außerdem ist es auch mein Job dich von Dummheiten abzuhalten, was ich gerade tue weil es schon echt dumm ist wie wenig du von dir selber hälst." erklärte sie.

"Ich weiß... ich hab doch nur so Angst dass was passiert." flüsterte Josh schließlich.

"Dann ist das so. Dinge passieren und ich bin ja da für dich. Immer. Und im Nachhinein wirst du dann vielleicht sehen, wie wichtig es war diese Erfahrung gemacht zu haben. Du solltest dein Leben wirklich nicht von deiner Angst bestimmen lassen. Bestimm die Angst und halt sie in Schach. Beweis ihr das Gegenteil und tritt ihr in den A*sch!" grinsend stand Jenna auf und hielt ihm ihre hand entgegen. "Und jetzt gehen wir mittagessen."

"Okay... danke Jen." murmelte er mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen, ergriff ihre hand und ließ sich von der Bank auf der sie zuvor gesessen hatten ziehen.

"Kein Problem, Joshie. Dafür bin ich da, schon vergessen?" zwinkerte sie, wärend sie ihren besten Freund hinter sich in die Kantine zerrte.

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"Was hast du am Wochenende vor?" grinste Brendon, kaum dass Tyler die Zimmertür hinter sich geschlossen hatte.

"Nichts? Wieso?"

"Ich wollte raus fahren, zum Camp mit den anderen. Bock mitzukommen?" er wackelte mit den Augenbrauen, "Es gibt Alkohol. Du kannst auch dein boytoy mitnehmen wenn du willst."

"Was fürn Camp?" wollte Tyler wissen. Er hatte sich dazu entschieden den Kommentar über Josh vorerst zu ignorieren. Wenn er sich darüber aufregen würde, währe das schlecht für sein Immage und er würde bloß Brendons Spott ernten. Darauf konnte er bestens verzichten.

"Das Internat hat ungefähr zwei Stunden von hier so n Waldcamp mit Hütten für Klassenfahrten und sowas. Und weil ich connections hab," er warf sich eine Imaginäre Haarsträhre über die Schulter und wackelte mit den Augenbrauen, "dürfen wir übers Wochenende dahin. Also wir müssen halt hinterher aufräumen und so, bla bla bla, Einverständnis der Eltern, blaaaa. Aber joa... wird geil."

"Ey, klar mann. ich frag Josh morgen aber der will wahrscheinlich seine blonde Freundin da mitnehmen. Okay für dich?" Tyler hob fragend die Augenbraue.

"Klar mann. Je mehr desto besser!" grinste er.

"Cool." nickte der Badboy zufrieden und machte in Gedanken schon einen Plan, wie er Josh zum mitkommen bewegen konnte. Er hatte auf jeden fall den Bonus, dass Jenna, oder wie sie hieß, mitkommen durfte.

Generell hatte Tyler das Gefühl, dass Josh ihn immer mehr mochte und er er so auch langsam das Vertrauen des schüchternen Jungens gewann.

Und auch er ertappte sich immer öfter dabei, wie er in allen möglichen Situationen an Josh dachte.

Vor zwei Tagen, beim Mittagessen zum Beispiel, hatten alle an Tylers Tisch über etwas scheinbar sehr wichtiges, oder zumindest spannendes geredet, was dieser nicht mitbekommen hatte, weil er Josh dabei zugesehen hatte, wie er sein Essen zu seinem Tisch getragen hatte. Als er gerade überlegt hatte, was Josh sich wohl für Essen ausgesucht hatte, wurde er von einer Nudel mit Tomatensoße, die ihm an die Stirn geworfen worden war, aus seinen gedanken gerissen.

Das war ein Tiefpunkt für ihn, welchen er in der Zukunft um jeden Preis zu verhindern versuchen wollte. (schwerster Satz ever)

Badboy [Joshler]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt