Auf in ein neues Leben

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Es war exakt 02.12 Uhr als ich mich entschied zu gehen, mein ganzes jetziges Leben hinter mir zu lassen und in Richtung unvorsehbare Zukunft zu preschen. Plötzlich war ich hellwach, mein ganzer Körper pulsierte in einem Wahnähnlichen zustand. In Sekunden war ich aus dem Bett, und stopfte schnell ein paar Sachen in meinen Rucksack. Eilig stülpte ich mir die Kleidung von gestern über den Kopf. So leise wie möglich verliess ich die Wohnung und begann zu rennen. Die kühle Nachtluft peitschte mir entgegen, und der Mond beleuchtete meinen Weg. Es waren nur wenige Autos unterwegs. Allgemein wenig Leute. Hie und da traf man auf dem Weg zum Bahnhof auf ein Päärchen oder eine Gruppe betrunkener Jugendlichen. Nach einer ganzen Weile, ich habe es schon längst mit dem Rennen aufgegeben, traf ich am Bahnhof ein.

Es war ein kleinerer Bahnhof, eines kleinen Ortes. Die Züge fuhren in der Nacht nur jede Stunde, und auch dann nur in die immer selbe Richtung. Ich hab den letzten Zug um 10 Minuten verpasst. Also begann ich zu warten. Nach einer Weile begann ich zu frieren und suchte den Kaffeeautomaten auf. Mit einem leisen klingen hörte man die Münzen in dem Automaten landen. Alles war so unglaublich still in der Nacht, als würde die Welt die Luft anhalten. Der Automat summte leise und man sah den Rauch aus dem Becher aufsteigen. Endlich war die heisse Schokolade bereit. Ich nahm sie aus dem Halter und schlurfte zurück zur Bank auf die ich mich vorhin gesetzt hatte. 2. 56 Uhr. Noch eine halbe Stunde bis der Zug eintraf. Langsam genoss ich meine Schokolade, der Bahnhof war abgesehen von mir Menschenleer. Ich konnte mich also nicht damit ablenken, andere Menschen zu beobachten.

Ich war mir meiner Tat vollkommen bewusst. Ich liess meine Mitbewohner ahnungslos zurück, nur ein Zettel liess ich liegen. Bin dann mal weg. Meine Freunde werden sich fragen warum ich nicht zur Vorlesung komme. Mein Chef, warum ich nicht zur Arbeit erscheine. Doch ich halte es nicht mehr aus. Ich will weg.

Der Zug traf ein.

Die Türen öffneten sich mit diesem Vertrauten zischen. Auf der Treppe blieb ich kurz stehen und sah mich noch ein letztes mal um. Atmete die vertraute Luft ein, musterte den Ausblick des Bahnhofs und schaute zum letzten mal das Poster an, das im Fenster des Schalters hing. << Life is short, break the rules, forgive quickly, kiss slowly, love truly, laugh uncontrollaby and never regret anything that makes you smile.>> ~ Mark Twain. Ich will es tun, Mark Twain, ich werde jetzt so einiges ändern.

Bin dann mal weg - wartet nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt