Kapitel 3

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einige Stunden zuvor

Joël

Die Internetseite wollte einfach nicht laden. Wiederholt klickte und klickte ich auf das Seite-erneut-laden Zeichen. Es tat sich nichts. Mein Handy vibrierte schon lange mit den Nachrichten meiner Freunde. Und jedesmal wenn ich schaute, wer was geschrieben hatte, stand ein: Juhu bestanden! Gehen wir heute feiern? auf meinem Bildschirm. Ich versuchte die Nachrichten zu ignorieren. Ob wohl mein Laptop kaputt ist? Er will einfach nicht laden. Die Prüfungsergebnisse sind für mich momentan nicht erreichbar. Serverprobleme, meldete mein Laptop. Mit den Nerven am Ende klappte ich ihn zu. Ich darf nicht ein weiteres mal durchgefallen sein. Ich wäre für das Fach gesperrt. Das darf einfach nicht sein.

Inzwischen war es Abend, und obwohl ich meine Prüfungsnoten noch immer nicht gesehen hatte, ging ich mit meinen Freunden feiern. Was sollte ich auch zuhause rumhocken und mich über den Server aufregen. Laut meines Laptops wird er sowieso erst wieder um Mitternacht verfügbar sein. Viele meiner Studienkollegen hatten ihre Ergebnisse auch noch nicht gesehen.

Wir gingen alle zu Kaspar, der eine Party schmiss. Ich hatte mich mit meiner Freundin dort verabredet.

Kaspar gehörte zu meinen besten Freunden. Ich mochte ihn, er war ein lustiger, aufgeschlossener Mensch der immer einen Spruch auf der Zunge liegen hatte.

Als das Haus vor mir und meinen Freunden auftauchte, hörte man den Partylärm deutlich. Stimmgewirr, Musik und all die anderen Dinge die zu einer Party dazugehörten.

Ich betrat das Haus und merkte sofort dass die Party schon lange im Gange war. Die meisten waren bereits verschwitzt und die Wände pulsierten unter der lauten Musik. Und auch ich begann zu pulsieren. Ich wollte endlich meine Freundin sehen, sie in die Arme schliessen und von ihr hören das alles gut wird.

In den Menschenmassen suchte ich meine Freundin. Eigentlich hatten wir uns um 10 Uhr bei der Küche verabredet, allerdings war es schon 10.30 Uhr - von meiner Freundin keine Spur.

Auch Kaspar war unaufindbar, weswegen ich mir bereits ein wenig Sorgen machte. Ob wohl jemandem der beiden etwas zugestossen ist?

Ich stieg die Treppe hoch in den 2. Stock. Das Knarren der Treppe gab mir ein vertrautes Gefühl. Ich kenne Kaspar nun schon 15 Jahre lang. Als Kinder waren wir immer die Treppen hochgerannt in Panik das sie unter uns zusammenbricht. Bei dieser Erinnerung musste ich einfach lächeln. Im 2. Stock befand sich Kaspars Zimmer und wann immer ich Probleme hatte, wusste ich dass ich dort Zuflucht suchen konnte. Also öffnete ich die Tür.

Der Anblick der sich mir bot, konnte ich lange nicht vergessen. Es war zu klassisch als dass es wahr sein konnte. Kaspar konnte mir das doch einfach nicht antun.Meine Freundin konnte mir das nicht antun. Oder etwa doch?

Ich glaube, ich stand ein wenig zu lange im Türrahmen um als normaler Partygast zu gelten. Sie blickten hoch mich an und rissen ihre verlogenen Münder auf. Das ist nicht wonach es aussieht! Er hat mir nur den BH repariert! Und noch soviele falsche Ausreden. Verstanden sie nicht dass das meinen Schmerz nur verstärkte?

Ich konnte nicht anders. Ich hielt mir die Hand vor den Mund um mich vor dem Erbrechen zu schützen. Nachdem ich mich umgedreht hatte, rannte ich die Treppe runter los. Ich wollte einfach nur weg. Nur weg von diesen Betrügern. Von diesen Menschen die ich für meine Freunde hielt.

Zuhause klappte ich zunächst mal wie ein Baby heulend zusammen. Das konnte einfach nicht wahr sein. Das durfte nicht sein. Lange sass ich nur da und weinte.

Irgendwann nach Mitternacht packte mich die Neugier. Immerhin die Prüfungen werde ich sicher bestanden haben. Der Laptop startete hoch. Es kam mir vor, als hätte dieses vermaledeite elektronische Gerät noch nie solange gebraucht wie gerade. Schnell öffnete ich den Bowser und tippte die Website ein. Einloggen. Warten. Prüfungsergebnisse.

Ungenügend. Sie sind durchgefallen.

Meine Welt brach zusammen. Und das alles noch in einer Art, wie es nur in Hollywoodstreifen vorkommt. Oder in meinem Leben. So klassisch. So klischee trunken. Das konnte man nicht ernst nehmen. Verzweifelt lachte ich auf. Wieso nur bei mir? Was hatte ich der Welt angetan? Hätte jemand nur mein Lachen gehört, hätte dieser mich direkt einliefern lassen. Aber so packte ich meine Tasche und ging zum Bahnhof, um den Imbissstand heute besonders früh zu öffnen. Ich brauchte Ablenkung.

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So, endlich habe ich es geschafft das dritte Kapitel hochzuladen :D
Tut mir leid für die lange verzögerung.

Bitte hinterlasst Kommentare, ich freue mich über jedes Feedback ;)

Euer
Fuchsmaedchen

Bin dann mal weg - wartet nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt