das zimmer

kapitel 3

Mitten in der Nacht stand ich plötzlich auf und war hell wach. Ich hatte wieder dieses merkwürdige Kribbeln im Bauch, wie ich dieses Gefühl hasse: ich bin aufgeregt auf etwas, obwohl ich gar nicht weiß was es ist. Also stand ich auf, schlüpfte in meine Haus Schuhen und stieg die alte Holztreppe hinunter, bis ich vor dem alten Arbeitszimmer meinen Großvaters stand.

Er war vor einem Jahr gestorben, das war aber kein Wunder , mit 92 hat man auch schon eine Menge hinter sich.

Also öffnete ich vorsichtig die Tür. Es war eigentlich verboten in das Arbeitszimmer meines Großvaters zu gehen, aber ich hielt es einfach nicht mehr aus. Ich hatte die Neugier von meinem grandpa geerbt, hatte meine Mutter immer gesagt.

Als ich das Zimmer betrat, traute ich meinen Augen nicht: überall hingen alte Gemälde, Porträts von irgendwelchen alten Leuten die ich noch nie zuvor gesehen hatte und: dieser riesige Schrank, der einfach mitten im Raum stand, ohne irgendeinen Sinn und Zweck, aber das war das besondere an meinem grandpa: er war unberechenbar.

Ich ging zu dem Schreibtisch, auf dem ein auffallender, weißer Umschlag mit einer merkwürdigen Schrift darauf: an Lord Kingsley. Merkwürdig, dachte ich, dieser Brief muss doch mindestens 80 Jahre alt sein. In mir stiegen hunderte von Fragen auf, doch dann merkte ich, wie schwer meine Augen waren. Also ging ich zu der Tür, stieg die Treppe hinauf und ging in mein Zimmer. Ich hatte mich gerade aufs Bett gelegt, als ich schon einschlief.

Am nächten Morgen kam meine mama an mein Bett um zu schauen, wie es mir geht. < das sieht aber nicht gut aus.>, sagte sie müde zu mir, in mir stieg schon wieder dieses komische Gefühl auf. , ich tat so als wäre ich traurig, aber eigentlich platzte ich gleich vor Freude. . Ganz und gar nicht . meine mama verließ stöhnend mein Zimmer. Ich wartete noch ein paar Augenblicke, nachdem sie die Tür hinter sich zu gemacht hatte und stand dann ruckartig auf. Mir wurde ein bisschen schwindelig. Ich konnte mich gerade noch so an meinem Nachttisch festhalten. Und wieder. Ich ging den Weg zu grandpa's altem Arbeitszimmer.