Kapitel 4

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Ich versuchte leise die türe zu öffnen, als ich plötzlich meine mama hörte. Sie war auf dem Weg in mein Zimmer. Ich spürte ein kribbeln in meinem Bauch und machte schnell die türe auf und schloss sie danach ruckartig hinter meinem rücken- zu laut wie ich kurz darauf bemerkte. Also fiel mir nichts besseres ein als mich in dem Schrank zu verstecken.
Als ich hörte wie die Haustür laut zugeknallt wurde fiel mir ein Stein vom herzen. Ich hatte völlig vergessen das heute Markt war und sie dort immer unseren Lieblingstee besorgte. Ich hörte plötzlich ein kurzes Geräusch das sich anhörte wie das piepen einer Maus. Ich holte die Taschenlampe aus meinem Bademantel und knipste sie vorsichtig an. Ich sah wie eine Maus sich in meinen hausschuh verkrochen hatte. Irgendwie niedlich. Ich bückte mich vorsichtig, was in einem Schrank nicht gerade einfach war, und nahm sie auf meine Hand. Ich merkte, das ich mich plötzlich ganz stark anfühlte und auch irgendwie sicher. Du und deine fantasie, würde mirabelle jetzt wahrscheinlich sagen. Ich knipste meine Taschenlampe aus, wartete einen Moment und stieg dann aus dem Schrank. Das grelle Licht der Sonne blendete mich und meine Augen waren noch müde von letzter Nacht. Ich sah plötzlich etwas an der Maus das mir vorher nicht aufgefallen war- sie hatte einen kleinen schwarzen Fleck auf ihrem rücken in der Form von einem stern. Jetzt wurde es unheimlich. Aber vielleicht hatte sie ja recht- ich und meine fantasie. Ich schaute mich um. Ein paar alte holzregale, ein alter Schreibtisch, ein altes Bett und der noch ältere Schrank. Was hast du erwartet Alice? Ich wusste es selber nicht und schaute mich noch ein bisschen um, in der Hoffnung doch noch etwas halbwegs interessantes zu finden. Ich machte mich an den Schreibtisch und sofort stieß mir wieder dieser Brief ins Auge. Ich nahm ihn in meine Hand und drehte ihn um. Nichts. Außer einem Stempel aus Wachs, wie sie es früher immer getan hatten. Der Brief war noch nicht geöffnet, was mich überraschte, da mein Großvater nie irgendetwas hinausschob. Ich öffnete ihn vorsichtig. Es kam ein Zettel zum Vorschein. Ich faltete ihn auf und las die innenschrift

,,sehr geehrter Lord Kingsley,
in den vergangenen Jahren habe ich vergeblich versucht, Sie zur Vernunft zu bringen aber langsam ist meine Geduld zu Ende...

In mir stieg ein eigenartiges Gefühl auf

...Wenn Sie nicht bis Ende dieses Monates ihr versprechen in kraft treten lassen, bin ich gezwungen andere Maßnahmen zu ergreifen. Ich hoffe es wird nicht dazu kommen, wenn nicht wird wohl nicht anders möglich sein...

Meine Hände fingen an zu zittern

...Ich werde Wachen schicken die Sie zu mir bringen werden.

Lord Cornelius von Arendel

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