the beginning of the very end - chapter 1

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16. Oktober 2014, 22:56 Uhr.

Mein Ausflug schien akzeptabel zu sein. Nicht allzu interessant, aber nahezu maximal entspannt. Und so muss ein Ausflug in meiner Sichtweise auch aussehen, wenn ich ein wenig runterkommen möchte.

Draußen war es ziemlich dunkel. Die meisten waren schon im Gebäude, während ich den angenehmen Sternenhimmel beobachtete und meinen Energydrink trank.

An der Küste hörte ich noch die ein oder anderen Idioten betrunken lachen und so schaltete ich das Album Sempiternal von Bring Me The Horizon an, einer meiner Lieblinge dieser Band.
Kurz darauf kam Henry aus dem Gebäude und sah zu mir herauf.

Kommst du mit an die Küste?, fragte er.

Gemütlich am Balkon stehend, lauschend nach den Klängen meiner Lieblingsband, willigte ich nach einer kurzen Überlegung ein und begebte mich mit Henry und den anderen an die Küste. Um ehrlich zu sein war es auch keine schlechte Entscheidung, denn abgesehen von der grässlichen Musikrichtung gefiel mir der Aufenthalt mit Henry und den anderen sehr gut.
Ich sah zu Henry hinüber. Er lachte aus Herzen. Der Ausflug tat wohl nicht nur mir gut. Während sich Julia und Dominik vor dem Lagerfeuer aufwärmten, lachten die Anderen über lustige Erinnerungen, die zugegebenermaßen wirklich bescheuert waren.

Die Atmosphäre, die wir alle genießten, ließ uns hier ziemlich lebendig fühlen. Ein Gefühlsrausch voller positiver Effekte wie Entspannung und Glücklichkeit – bis Max die Musik stoppte, da ein lautes Geschrei aus näherer Umgebung ertönte.
Was auch immer passiert war, es schien nicht gerade die befriedigendste Art gewesen zu sein. Nach kurzer Beunruhigung spielte Max die Musik weiter und ich wurde sehr unruhig, doch ich versuchte mein ungutes Gefühl mit der angenehmen Stimmung zu mildern.

Wahrscheinlich nur eine halbnackte Idiotin“, sagte David. Alle lachten.

Als Henry etwas Holzkohle holen wollte, kam er auch nach 15 Minuten nicht wieder. Wir gingen davon aus, dass er sich in einem Gespräch verfangen hätte, dennoch waren Einige inklusive mir stark beunruhigt. David und ich sollten nachsehen gehen und ich bin darüber froh, dass ich dem betrunkenen David keine große Gehhilfe leisten musste.
Als ich die Türe der Holzhütte öffnete, in der die Holzkohle verlagert wurde, traten wir hinein und fanden keinen Henry. Die Hüttenlampe schien defekt zu sein und David schnappte sich etwas vom gewöhnlichen Holz. Er ging vorraus und ich hörte nur, wie Holzbretter zusammenklappsten. Als ich aus der Hütte rausging, sah ich David liegend auf dem Boden. Er schien zusammengebrochen zu sein. Ein Grund mehr, Alkohol zu verabscheuen. Als ich Davids Puls am Hals spüren wollte, bemerkte ich eine Flüssigkeit, in die ich hineintastete. Ich schaltete die Taschenlampe auf meinem Smartphone ein und stellte fest, dass die Flüssigkeit Davids Blut entsprach. David ist tot.

Ich begann Todesangst zu empfinden, da unter uns scheinbar ein Mörder lauerte. Mit den Holzbrettern schien er sich nicht selbst verletzt zu haben.
Henry. Vielleicht ist er auch betroffen. Ich musste nachsehen.
Ich rannte zurück zur Küste und sah eine unidentifizierbare Person, die Julia und den anderen die Kehle aufschlitzt, einem nach dem anderen. Vor jeglicher Angst rannte ich in Richtung Wohnheim zurück, doch der Mörder meiner Freunde war schneller und packte mich an der Schulter.

Wohin denn so eilig?, fragte er mich.

Ich blieb still und leise. Sein Gesicht war aufgrund der Dunkelheit schwer zu erkennen, doch sein Mund war voll mit dem Blut meiner Freunde. Ein kranker Irrer, und ich bin der Nächste.
Er sah mich verwundert an. Voller Angst befiehl er mir, stillzuhalten. Er biss sich in den Unterarm und hielt seine Bisswunde in meinen Mund. Er zwang mich, seine blutende Wunde zu saugen und mich von seinem Blut zu ernähren. Nach dieser Aktion biss er mir in den Hals und trank mein Blut, bis ich bewusstlos umgefallen war.

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