four

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{dahyun}

Ich lasse mich von Jacob mitschleppen und wage es kein einziges Mal mehr, noch nach Shun und Momo zurück zu blicken.

Die Strafe, die mich erwarten würde, wäre zu hart.

Jacob geht immer schneller und zieht mich hinter sich her.

„Was war das da? Wieso erzählst du mir nicht wo du hin gehst? Stimmt es, dass da ne SelBstHilFegRupPe drinnen ist?", fragt mich mein Freund aggressiv. Als wir bei seinem Auto stehen.
Und wie er Selbsthilfegruppe betont ist so komisch.
Abwertend.

„Ich... ich wollte es dir erzählen... wirklich...", flüstere ich und sehe ihn nervös an, schlucke dann als er mich gegen das Auto drück.

„Wieso verdammt gehst du da hin? Dein Leben ist doch perfekt. Nur du gehst damit so undankbar um!"
Ich sehe sie.
Die Wut, die immer weiter in ihm hoch steigt.

„J-Jacob ich... ich will doch einfach Freunde finden, die mich wegen meines Charakters mögen...", flüstere ich.
Und diese Worte stimmen vielleicht sogar.

„Und das versuchst du verrammt nochmal in so einem Mist, der von irgendwelchen Versagern ins Leben gerufen wurde?!"

Er lacht kurz.
Abfällig.

„Verdammt, wenn du Probleme hast, dann holen wir dir einen Psychologen. Jemanden, der das studiert hat. Der sich damit auskennt. Nicht so was kostenloses für Loser."

Mir steigen Tränen in die Augen.
Wieso redet er so über diese Menschen? Er kennt die doch alle überhaupt nicht und sie sind alle so lieb.
Glaube ich.

„Jacob... ich..."

„Ich mach dir einen Termin.", beschließt Jacob und sieht mich entschlossen an.
Dann drückt er mich ins Auto.

Ich presse meine Lippen zusammen und schnalle mich an, wage es nicht, zu Jacob zu sehen, als er neben mir sitzt.

„Wir essen heute zusammen. Deine Familie und meine. Reis dich da bitte zusammen."

Ich schlucke und sage nichts.

„Dahyun. Red ich so undeutlich?"
Er packt meinen Arm und reißt mich etwas um, sodass ich ihn ansehen muss.

Wieder einmal will ich nichts sagen.
Doch die Worte fließen aus mir.
Die Maske wird wieder stärker.

„Natürlich redest du nicht undeutlich. Ich werde mich zusammenreißen."
Sogar ein Lächeln entweicht dieser Maske.
Diese, die ich so sehr hasse. Und doch so sehr liebe.

Durch sie ist so vieles leichter.
Umgeht viel Streit.
Viele Schläge.
Viel Gewalt.

„Schläfst du danach bei mir?", will Jacob wissen und darauf nicke ich.

Als er dann mit seinen Lippen näher zu den meinen kommt, erwidere ich den Kuss sogar.
Mir wird schlecht - wie immer. Doch mit der Maske ist es auszuhalten.

Irgendwie.

anxiety ᵈᵃʰᵐᵒWo Geschichten leben. Entdecke jetzt