Es war Donnerstag. Lena hatte Roman den ganzen Tag noch nicht gesehen. Ihr war aufgefallen, dass sie oft angeguckt wurde. Anscheinend wegen dem Ereignis vom Vortag. Sie hörte ein paar Mädchen reden, die behaupteten, sie und Roman hätten was. Aber das war ihr egal. Sie freute sich einfach darauf, Roman später noch zu sehen. In der Mittagspause saß sie wieder mit Shelly an ihrem üblichen Platz. Shelly erzählte ihr über ihren Arzttermin. Lena jedoch verlor kein Wort über gestern. Einmal wollte sie nicht, dass Shelly sich Sorgen macht, und Lena konnte nicht einschätzen, was passieren würde, wenn sie ihr erzählt, was sie für Roman empfindet. Und darüber war sie sich selbst nicht sicher. Sie glaubte nicht daran, dass es Liebe ist, jedoch fühlte es sich genauso gut an.
Nach der Schule stand Romans Wagen da, wo er auch gestern stand. Er lehnte sich mit dem Rücken an ihn und rauchte dabei. Als er dort auf Lena wartete, sprach ihn ein Mädchen an. Sie hatte lange blonde Haare, trug einen Minirock und ein bauchfreies Top. Und das trotz der Kälte. Es war zwar erst Herbst, jedoch wurde es in Hemlock Grove schon früh kalt. Sie kam ihm sehr nah und sagte „Heiße Karre, Roman. Willst du mich nach Hause fahren? Mir ist auch egal ob zu dir oder mir." Sie war der Typ Mädchen, die er noch vor einer Woche flachgelegt hätte. Doch jetzt regte sich nichts bei ihm. Was war bloß mit ihm passiert?
„Hau ab", sagte er matt und schmiss seine Zigarette auf den Boden und trat sie aus. „Aber Roman", fing das Mädchen an zu stottern. Sie runzelte die Stirn. Roman lehte sich etwas zu ihr vor. Der letzte Rest Zigaretten Rauch atmete er ihr direkt ins Gesicht. „Ich sagte, Hau ab.", er lächelte teuflisch. Das Mädchen stolperte verstört ein paar Schritte rückwärts. Bis sie sich umdrehte und weg stolzierte.
Ein paar Minuten später kam auch Lena. Roman öffnete ihr die Autotür. Sie wurde rot und musste grinsen. Zusammen fuhren sie zum nächsten Cafe. Lena nahm schon Platz während Roman zwei Kaffee bestellte.
„Wie geht es deinem Bein?", fragte er, als er mit den zwei Bechern in der Hand zum Tisch kam.
„Wieder besser. Danke nochmal", Lena hatte sich viele Gedanken gemacht, wieso er das getan hatte. Sie war immer noch nicht zu einem logischen Schluss gekommen.
„Gern geschehen. Aber ich erwarte eine Gegenleistung.", er sah ihr ernst in die Augen. Sein Blick war hypnotisierend. Lena schluckte. Meinte er jetzt etwas versautes?, war ihr erster Gedanke. Vielleicht sollte sie auch eine seiner Trophäen werden, wie es wohl so viele Mädchen waren.
„Was willst du?", Lenas Stimme war ernst, so wie Romans Mimik. Selbst er wunderte sich über so eine Kälte von ihr.
„Geh morgen Abend mit mir aus", fingen Roman an. Bevor er fortfuhr, dachte er nach, ob er das wirklich sagen kann. „Ich mag dich." Das kam unterwartet für Lena. Ihr Blick wurde nervöser. Meinte er das ernst? Mochte er sie wirklich?
„Hast du mir deswegen auch geholfen, mit dem Typen und meinem Bein?", sie wollte die Wahrheit wissen. Sie wollte wissen, woran sie war.
„Ich will nicht, dass dich irgendein anderer Mann berührt", wollter damit sagen, dass nur er sie berühren soll? Fragte sich Lena, „außerdem bin ich kein Unmensch. Zumindest meist nicht.", er biss sich auf die Unterlippe und schaute weg. Das war eine Lüge, doch das konnte er Lena nicht sagen. Er versuchte schnell das Thema zu wechseln.
„Aber ja, ich mag dich. Also geh morgen Abend mit mir aus.", Lena wurde rot. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
„Was wollen wir machen?", fragte sie neugierig und nippte an ihrem Kaffee.
„Lass dich überraschen. Zieh dir aber etwas Schickes an.", Roman musste ebenfalls grinsen. Der Gedanke an ein Date mit Lena war für ihn überwältigend. Um sich das nicht anmerken zu lassen, trank er schnell einen großen Schluck Kaffee.Lena stand vor ihrem Kleiderschrank. Sie war kurz vorm Verzweifeln. Was sollte sie anziehen? Was war schick genug? Was würde Roman gefallen? Sie sah keinen Ausweg, sie musste ihre Mutter um Rat fragen. Sie hätte auch Shelly gefragt, aber telefonieren fällt ihr meist schwer.
„Mum? Ich bin doch verabredet. Ich weiß aber nicht, was ich anziehen soll.", stand Lena etwas kleinlich im Wohnzimmer. Ihre Mutter sprang sofort begeistert auf. Sie hörte nicht mehr auf zu reden. Irgendwie fand Lena das niedlich. Nach nicht allzulanger Zeit hatte Lena endlich das perfekte Kleid an. Es hatte Spaghetti-Träger, war eng und schwarz und ging ihr bis kurz über das Knie. Darüber trug sie ihre Lederjacke. Ihre Mutter steckte ihr noch ihre Haare hoch.
Es klingelte an der Tür. Lena zuckte zusammen. Roman würde doch nicht klingeln. Plötzlich rief ihr Vater die Treppe hoch „Hier ist ein Roman Godfrey. Er will dich abholen". Lena sprang auf und eilte nach unten. Roman fiel fast die Kinnlade herunter als er Lena sah.
„Hallo Misses, Roman Godfrey.", er schüttelte Lenas Mutter die Hand. Sie schien ganz begeistert von Roman zu sein. Lenas Vater hingegen war skeptisch.
„Wollen wir?", sagte Roman und hielt Lena seinen Arm hin. Sie nickte und hackte sich ein.
„Du siehst atemberaubend aus.", Roman hielt ihr die Beifahrertür seines Wagens auf.
„Du siehst auch nicht schlecht aus", antwortete sie verlegen. Noch nie hatte ihr jemand ernsthaft gesagt, dass sie gut aussehen würde.
„Verrätst du mir jetzt, wo wir hinfahren?", darüber hatte Lena sich die ganze Zeit den Kopf zerbrochen. Wo würde ein Roman Godfrey ein Mädchen ausführen?
„Das siehst du doch gleich", er sah sie nicht an und startete den Wagen. Es war bereits dunkel. Bald war Vollmond. Die Sterne strahlten hell am Himmel, und es war keine Wolke zu sehen. Aber es war ziemlich kühl. Lena zitterte. Aus dem Augenwinkel sah Roman sie an. Er streichelte ihre Wange.
„Gleich sind wir wieder im Warmen."
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Roman Godfrey
ФанфикEine Fanfiction zu Roman Godfrey aus der Serie „Hemlock Grove". Ein paar Fakten sind etwas vermischt, dadurch passt nicht alles genau zu der Serie. Viel Spaß beim Lesen :)