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Die kalte Matte auf die er augenblicklich trat, als er die Haustür hinter sich zuschlug, gab ein knirschendes Geräusch von sich, das er sogar durch die Musik aus seinen Kopfhörern hören konnte. Es war der 23. Dezember, sage und schreibe zwei Uhr morgens und der Frost hatte sich anscheinend bereits in seiner Fußmatte festgesetzt. Er zögerte fast unmerklich, bevor er sich der schmalen Straße zuwandte. Der schmelzende Schnee der befahrenen Straße hinterließ gräuliche Flecken auf seinen weißen Sneakern als er am Straßenrand entlang stapfte; auf seinem Weg zur nächsten Bushaltestelle, von wo aus er plante den nächsten Bus in Richtung Bahnhof zu nehmen. Das stumpfe Dröhnen eines Autos ertönte hinter ihm und kurz drauf fuhr es durch die Pfütze neben ihm, was in eine Wasserfontäne resultierte. Das ironische Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, als seine dünne Jacke durchnässt wurde. Er ging verbissen weiter seinen Weg, bis er das kleine Bushaltestellen-Häuschen erreicht hatte. Winter Wonderland von Frank Sinatra schallte durch die kleinen Kopfhörer und die so fröhliche Weihnachtsmusik brachte ihn unweigerlich zum lächeln. Er mochte Weihnachten - das tat er wirklich. Er fand den Gedanken schon immer schön, am Weihnachtsabend zusammen mit der Familie an einem reich gedeckten Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten. In seinen Gedanken schwebte der Geruch von gebratener Ente durch die Luft, gepaart mit dem von langsam herunterbrennenden Kerzen, und vor seinem inneren Auge erschienen lachende Gesichter, die sich zu staunenden umwandelten, als sie den herrlich geschmückten Weihnachtsbaum seiner Imagination erblickten. Die zierlichen Äste der Tanne so üppig mit bunten Kugeln behängt, dass sie schwer zum Boden hin hingen.

Ein Bus hielt quietschend vor ihm an dem Halteschild und die Türen öffneten sich mit einem Seufzen. Der Busfahrer lächelte ihn glücklich an und empfand augenscheinlich keinen Scham dabei, ihn mit einer roten Weihnachtsmütze auf dem Haupt zu empfangen. Es erschien ihm komisch, dass um diese Uhrzeit jemand so gut gelaunt auf dieser Erde wandeln konnte. „Ihren Fahrausweis, bitte.", verlangte der Busfahrer von ihm. Wortlos kramte Yoongi eine zerknitterte Karte aus seiner Jackentasche und hielt sie ihm unter die Nase. Nicht mehr ganz so ehrlich lächelnd winkte der Busfahrer ihn an sich vorbei und er sah sich in dem leeren Bus um. Große Platzauswahl. Er ging durch den Gang, schwankte kurz, als der Bus weiterfuhr, und setzte sich schnell ans Fenster, bevor er noch ausrutschte und dem Mann erst recht einen Grund zum Lachen geben würde. Der Busfahrer hatte seine Anwesenheit entweder wieder vergessen, oder sie war ihm schlichtweg egal, denn er drehte vorne sein winziges Radio auf volle Lautstärke und gab sein Bestes, den High Notes von 'All I Want For Christmas Is You' nachzueifern. Yoongi musste sein spöttisches Lachen unterdrücken und wandte sich dem Fenster zu, das wegen seines Atems augenblicklich beschlug. Er konnte den Drang nicht unterdrücken, und malte mit seinem Finger einen kleinen Tannenbaum auf die Scheibe. Erneut versunken in seinen Gedanken über ein perfektes Weihnachtsfest, rutschten die Gesangseinlagen des Busfahrers langsam in den Hintergrund. Plötzlich wurde er von einer Durchsage aus seinem Wunschdenken gerissen: „Wir befinden uns an der Endhaltestelle, bitte verlassen sie den Bus."

Seufzend erhob Yoongi sich, steuerte die geöffneten Bustüren an und trat in die kalte frühmorgendliche Winterluft hinaus, als eine Schneeflocke vor seinen Augen nach unten auf seinen Schuh segelte. Er hob überrascht seinen Kopf und erblickte Millionen von winzigen, fragilen Schneeflocken, die auf ihn hinabsanken und sich in seinen Haaren verfingen. Er streckte seine Hand aus, und eine von ihnen landete auf seinem zitternden Zeigefinger. Er zog seine Hand zurück, um sie genauer zu betrachten, aber kaum war sie nah genug um ihr einzigartiges Muster für ihn erkennbar zu machen, schmolz das winzige Kunstwerk und alles, was zurückblieb war ein kleiner Wassertropfen, der im Licht der Straßenlaterne funkelte. Er verlor sich erneut in dem Anblick, der sich ihm bot. Warum muss auch immer alles irgendwann ein Ende finden?

Und so stand er dort, allein im Schnee, der immer stärker zu werden schien, und starrte unbeweglich hinauf in den unendlich scheinenden Himmel, während sein Atem kleine Wolken zauberte.

last christmas I ate eight burgersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt