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Das Klingeln meines Weckers riss mich aus meinen Träumen und ich kam nur mit Mühe aus den Federn.
Ich ging die Treppe mit schleppenden Schritten runter und wollte in die Küche, doch als ich unten war, stand ich mit offenem Mund da.
Mein ehemaliger Lehrer Rin stand vor mir und grinste, als er mich bemerkte.
„Na willst du mich auch mal begrüßen?", lachte er und schloss mich in seine Arme.
„D-doch", lachte ich nun auch und erwiderte die Umarmung. Ich machte mir schnell einen Kakao und lehnte mich an die Theke
„Was machst du hier?", fragte ich ihn verwundert, während ich an meinem Kakao nippte.
Ein besorgtes Seufzen entwich ihm.
So kannte ich meinen Lehrer gar nicht, er war immer gut gelaunt und hatte immer was zu erzählen, doch nun musste ich ihm alles aus der Nase ziehen.
„Naja...", fing er zögernd an.
„Raus damit. Es wird schon nicht so schlimm sein.", bohrte ich nach, meine Neugier hatte mal wieder ihren Höhepunkt erreicht.
Sorgenfalten zeichneten sich auf seiner Stirn ab:„Es gibt schlechte Nachrichten... Unsere Ebene beginnt langsam zu zerfallen.", fuhr er fort und meine Kinnlade stand so weit offen, dass locker eine Faust reingepasst hätte.
Unsere Ebene zerfällt? Mein Zuhause..
Das kann nicht sein..
Nun machte ich mir auch Sorgen.
„Es hat bei den Schulen angefangen. Die Übungsplätze für das Bogenschießen sind schon komplett weg und zwei Schulgebäude zeigen schwarze Risse auf. Außerdem geht die Farbe verloren..", sagte Rin leise.
„W-wie ist das möglich? Gibt es Verletzte? ", fragte ich mit zitternder Stimme.
„Es gibt zu wenig Liebe.. oder zu viel Böses. Das Gleichgewicht ist gestört und deshalb bin ich hier. Du musst mit mir zurück kommen Lou, wir müssen Maßnahmen ergreifen. Es sind schon ein Drittel der Lehrlinge mit den Trümmern und Nichts gefallen...", kam es von ihm, so leise das man ihn kaum noch verstehen konnte.
Ein Drittel.. das ist unfassbar. Aber ich kann doch jetzt nicht hier weg! Ich habe einen Auftrag!
„Kommst du?", kam es von ihm, während er die Küche verlassen wollte.
„Was ist mit dem Auftrag?", fragte ich nach.
„Aufgehoben", entgegnete er kurz.
Soll ich wirklich zurück? Meine Freunde sind in Gefahr, aber ich kann dort doch nichts ausrichten...
„Also was ist nun?", bohrte mein Lehrer nach.
„Nein.", antwortete ich fest entschlossen.
Ich stiefelte an ihm vorbei ins Bad und machte mich fertig. Nachdem ich mich fertig machte war ich im Begriff zu gehen.
„Aber Lou-", fing er mich an der Haustür ab.
„Nichts aber. Hier kann ich viel mehr für euch tun. Sorge dafür das alle in Sicherheit sind, ich werde mehr Leute den Weg der Liebe zeigen, verlass dich drauf.", unterbrach ich ihn und verschwand durch die Tür, ohne auf eine Antwort zu warten.
Auf dem Weg zur Schule fielen mir unheimlich viele streitende Menschen auf, was mich traurig werden lies, mich aber gleichzeitig motivierte.
Ich schaute auf meine Uhr und stellte fest, dass ich noch sehr viel Zeit hatte, um ein bisschen Liebe zu verbreiten.
Somit begann ich zwischen den Menschen zu vermitteln und sich Ihre wahren Gefühle einzugestehen, gerade als ich auf das nächste Paar zu ging, wurde ich in ein Gebüsch gezogen und eine Hand legte sich auf meinem Mund.
Vor mir stand Alice und das Mädchen von gestern hielt mich fest. Ihre Berührung tat mir weh.
„Lou.. ich erwarte jetzt Ehrlichkeit.", kam es von Alice, während ich mich aus dem Griff des Mädchens befreite. In mir breitete sich langsam Angst aus, dass Alice oder das Mädchen gesehen hatten, was ich tat. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war, war sie immer noch da.
Ich musterte das Mädchen und mir wurde bei ihrer Aura unwohl. Sie war dunkel, beklemmend und vor allem bedrohlich, vielleicht war sie der Grund, warum Alice sich so verhielt.
„Was willst du?", entgegnete ich schroff, scheinbar zu schroff. Denn im nächsten Moment stand dieses unheimliche Mädchen bei mir und packte mich am Kragen. Ich konnte ihr direkt in ihre eiskalten Augen schauen und das verriet mir, dass sie mir nicht wohlgesinnt war. Wieder durchzog mich ein Schmerz bei der Berührung.
Woran lag das? War ich so schwach?
„Warum willst du mein Leben kaputt machen?", fragte Alice und kam mir nun näher.
„Warum kommst du in meine Stadt, auf meine Schule, in meinen Freundeskreis und machst dich an meinen Freund ran?", fuhr sie drohend fort.
„Freund?", hauchte ich verwirrt und ein Grinsen legte sich auf ihre Lippen.
„Ja! Nathan und ich sind zusammen und deshalb toleriere ich Mädchen wie dich, bei meinem Freund, nicht.", kam es von ihr schon fast spöttisch.
Bei diesem Satz zog sich mein Brustkorb zusammen. Ich wusste nicht genau wieso, aber es lag bestimmt an Alices Verhalten.
„Also um es kurz zu machen. Hältst du dich von Nathan fern, können wir Freunde werden, wenn nicht wird dir nichts gutes passieren.", sagte sie und ihre Freundin packte mich fester, was das Brennen wieder auslöste.
Ich nickte stumm und lies mich erschöpft zu Boden sinken, als die beiden weg waren.
„Alles in Ordnung?", ertönte eine weibliche Stimme und ein Mädchen stellte sich vor mich.
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Ein neues Kapitel!!!!

Was hat es wohl mit der Beziehung von Alice und Nathan auf sich?

Wer ist das mysteriöse Mädchen bei Alice?

Ist das Mädchen am Ende Lou wohlgesinnt?

War es die richtige Entscheidung von Lou auf der Erde zu bleiben?

Und kann Lou ihr Zuhause retten?

Meinungen, Theorien und Feedback in die Kommentare.

~Josi❤️

Ein Engel auf ErdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt