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Ich musterte das Mädchen. Lange rötliche Locken legten sich an ihren Körper und ihre grünen Augen strahlten.
Ich schwieg und schaute zu ihr hoch, während sie mich immer noch besorgt betrachtete.
Die Fremde unterbrach die Stille und hielt mir ihre Hand hin.
„Ich bin Jessica. Aber du kannst mich auch gerne Jess nennen.", kam es von ihr und lächelte. Ich entspannte mich wieder, erwiderte Jesss Lächeln und antwortete ihr:
„Ja, alles in Ordnung. Ich muss mich nur erstmal mit den ganzen Leuten anfreunden.".

Jess nickte und wir gingen gemeinsam aus dem Gebüsch.
Wir unterhielten uns kurz und stellten fest, dass wir an die gleiche Schule gehen. Somit gingen wir gemeinsam den restlichen Weg.

Am Mittag war der langweiligste Teil des Tages überstanden und ich bin weder Alice noch Nathan oder Jess begegnet.
In der Cafeteria suchte ich mir einen Platz weit hinten in der Ecke, denn ich entdeckte Alice und bei ihr war das seltsame Mädchen.
Dieses sah zu mir und wir hielten lange Augenkontakt, was bei mir wieder ein Unwohlsein auslöste.
Nach einer Weile brach ich den Augenkontakt ab, da Jess sich gut gelaunt zu mir setzte.
„Na du? Wie war dein Tag bisher?"
„Ganz okay", kam es von mir knapp.
Mit Jess setzten sich noch zwei weitere Personen an den Tisch. Beide waren mir bekannt und mein Körper spannte sich an.
Jamie und Nathan.

„Alles in Ordnung?", fragte Jess besorgt und nun lag auch Nathans Blick auf mir.
Ich schaute eingeschüchtert zu Alice, welche mich noch nicht gesehen hatte, allerdings schaute mich wieder dieses Mädchen an.
Ihr Blick schien mich zu töten und ich bekam das Gefühl, dass sie Mordlust verspürte.
Es war als wären wir alleine, niemand sonst da, abgeschottet von den anderen.
Ich wollte wegschauen, doch ihr Blick fesselte mich, so sehr, dass ich das Gefühl bekam ihre Gedanken zu hören.
"Pass auf, sonst sterben deine Freunde schneller als du denkst und deine Welt wird untergehen."
Dieser Satz wiederholte sich immer wieder. Immer und immer wieder.
Mir stockte der Atem, Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und ich fühlte mich wie gelähmt.
Gefangen in ihrem Käfig, machtlos.
Was ist, wenn ich nicht genug Liebe verbreiten kann?
Was ist, wenn ich die anderen nicht retten kann?
Wird die Welt ins Chaos stürzen?
„Lou?"
Wird niemand mehr das Gefühl der Liebe kennen?
„Louuuu"
Wird niemand mehr Liebe verspüren?
Das kann und darf ich nicht zu lassen.
Der Blick des Mädchens durchbohrte mich weiterhin.
Wer ist sie bloß?
„Dein Verderben"
Warte. Hatte sie mir gerade geantwortet?
„Exakt"
Mein Herz schien vor Schreck stehen zu bleiben, mein Körper fühlte sich auf einmal so schwer an und ich japste nach Luft.
„HALLO LOUUUU!!!"
Ich nahm die Stimmen der anderen kaum war, mein Körper schien so schwer wie Blei und meine Muskeln so schwach.
Ich war erschöpft.
Das Mädchen konnte also in meine Gedanken eindringen, aber wieso?
Sie ist nicht normal, dass stand fest und eins wusste ich garantiert: Dieses Mädchen würde mir noch Ärger bereiten.
„Huch, du hast wohl nicht aufgepasst", lachte ihre Stimme in meinen Gedanken.
„Lou, geht es dir gut? Du siehst so blas- ."
Mir fiel das Atmen immer schwerer und das Lachen des Mädchens wurde immer lauter.

„LOU!"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 11, 2020 ⏰

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