Die Philosophenschulen nach Sokrates

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Auch die Philosophenschulen nach Sokrates beschäftigten sich mit der Ethik. Insbesondere mit der Frage nach dem Glück (eudaimonia) beziehungsweise die Frage nach der Lebensweise, die zum Glück führt.

Jede Schule fand darauf eine andere Antwort.

•Platon mit der Akademie

•Aristoteles mit dem Peripatos

•Epikur mit dem Kepos

•Zenon mit der Stoa

Platon und die Akademie

Laut Platon ist für das Glück ein "rechtes Maß" unerlässlich, für das die Vernunft benötigt wird. Gerechtigkeit kann nur von einem Tapferen und Weisen verwirklicht werden. So meint Platon also auch, dass entweder ein Philosoph König sein sollte oder ein König Philosoph (Philosophenkönigtum).

Aristoteles und der Peripatos

Der Mensch ist ein nach Gemeinschaft strebendes Wesen (zoon politikon). Durch Vernunft gelangt man zum rechten Maß. Ein ruhiges Leben in Betrachtung der Welt ist unerlässlich, um das Glück zu erreichen. Jedoch sollte man auch ins Gespräch über das Betrachtete kommen (contemplatio et disputatio).

Zenon und die Stoa

Für Glück ist die Tugend (virtus) im Sinne der richtigen Einsicht (recta ratio) nötig. Diese Tugend kann jedoch durch Affekte gefährdet werden, weshalb diese vermieden werden sollten.

Affekte können durch eine falsche Gütereinschätzung entstehen, weshalb in der Stoa Güter in drei Kategorien eingeteilt werden:

•gut (allein Tugend)

•übel(allein Untugend)

•gleichgültig(alles andere; adiaphora)

Die Vernunft(lat. ratio, gr. logos), also die richtige Einsicht, hilft, um diese Güter einzuschätzen und Affekte zu meiden.

Dabei bilden die 4 Kardinaltugenden die Anwendung der Vernunft:

•Tapferkeit (fortitudo; magnitudo animi)

•Besonnenheit (Mäßigung(temperantia))

•Gerechtigkeit (iustitia)

•Einsicht (sapientia, prudentia)

Tugend erreicht man, indem man nach der Vernunft lebt, also nach der Natur (secundum rationem vivere = secundum naturam vivere). Dies bedeutet, dass man keinen Widerstand gegenüber dem Schicksal (fatum) ausüben sollte, sondern mit der Natur übereinstimmend leben. Die Glückseligkeit (eudaimonia) findet man laut den Stoikern also im Gleichmut (aequissimo animo), was heute auch unter dem Begriff der stoischen Ruhe bekannt ist.

Jedoch darf im Sinne des Selbsterhaltungstriebs (Oikeiosis-Lehre) das eine dem anderen bevorzugt werden.

Laut der Stoa besteht die Welt aus dem göttlichen Urfeuer (ratio), welches sich in jedem Menschen befindet, somit sind alle Menschen gleichwertig. Außerdem unterliegt die Welt einem festen Plan (fatum).

Die Stoiker verstehen sich in Ansätzen bereits als Weltenbürger (Kosmopolitismus) und altruistisch.

Im Laufe der Zeit hat sich die Stoa jedoch auch weiterentwickelt. Man hat bemerkt, dass das Ideal des tugendhaften und natürgemäßen in Gemeinschaft lebenden Bürgers für den Durchschnittsbürger nicht umsetzbar war.

So entwickelte sich die Frage des sittlich(honestum) Guten hin zur Frage des Nützlichen(utile) und mit Cicero schließlich widmete sich die Stoa der Frage:

Ist das Sittliche mit dem Nützlichen vereinbar?

Epikur und der Kepos

Laut Epikur beziehungsweise dem Kepos gelangt man zur Glückseligkeit durch innere Seelenruhe, also eine seelische Ausgeglichenheit. Diese wird durch Angst, zum Beispiel vor Krankheit, dem Tod oder der Strafe durch die Götter oder falsche Glückserwartungen gefährdet, da man so immer zwischen Hoffen und Bangen hin- und hergerissen wird.

Man solle nach Lust (voluptas; summum bonum) streben und Schmerz (summum malum) vermeiden, wodurch man eine kluge Messkunst benötigt, die auf den Gefühlen beruht.

Man soll außerdem nur das wollen, was man auch kann und kein öffentliches Leben führen.

Stattdessen solle man sich mit Freunden zurückziehen, da das öffentliche Leben nur Unruhe erzeugt und politische Pflichten die Freiheit einschränkten.

Anzustreben ist hier also die Gemütsruhe (ataraxia). Das Streben nach Lust ist ihrer Meinung nach angeboren.

Im Vergleich zur Stoa wirkt der Kepos eher individualistisch ausgerichtet.

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