Ein ganz anderer Auftrag

Kapitel 5

Ich versuche die Schmerzen auszublenden und öffne meine Augen, mir kommt aber irgendwas nicht richtig vor. Alles ist so... Dunkel?

Durch Zufall gleitet mein Blick über meine Hand. Schwarze Flammen tanzen auf dieser. Wie ist das möglich, diese Art ist doch nur für hochrangige Hexenmeister mit Hauptelement Feuer und sehr viel Übung schaffbar? Mein Kopf ist voller Fragen, aber ich leere ihn mithilfe einer Technik, die ich als kleines Kind gelernt habe. Ich konzentriere mich und versuche, die Flammen zu einer Art Kugel zu formen, halt irgendwie zu bündeln, aber es klappt nicht.

Plötzlich war alles dunkel, also ist alles wieder normal. Erschöpft lege ich mich hin und denke nach, was morgen wohl passieren wird, beziehungsweise was passieren könnte.

Irgendwann fallen meine Augen zu und ich gleite in einen leeren, traumlosen Schlaf.

[6:00 am nächsten Tag]

Auf die Minute genau wache ich auf und beginne, mich auf den heutigen Tag vorzubereiten, so Zeug wie Waffen so an meiner Kleidung montieren, dass ich leicht auf diese Zugriff habe, sie aber trotzdem nicht sichtbar sind. Meinen Umhang kann ich ja eher schwerer tragen, wäre ja zu auffällig. Also bewaffne ich mich leicht und verzichte unter anderem auf einige Messer und Pfeile. Meine Frisur heute wird ein französischer Zopf, meine blutroten Haare mit schwarzen Spitzen sind anscheinend genau perfekt dafür.

[7:00]

Auf dem Dach stehend warte ich nun, dass mein Schützling aus dem Haus kommt. Nach einigen Minuten entschließe ich mich, ihn über eine unterdrückte Nummer anzurufen, meine Vermutung, dass er noch geschlafen hat, bestätigt sich, als kurz darauf jemand aus dem Haus rennt. Erleichtert folge ich dieser und komme Zeitgleich mit ihm bei der Schule an, lächelnd hält er mir die Türe auf, während ich mich mit einem Nicken bedanke. Es hieß, ich solle die Klassenlehrerin aufsuchen, nach einiger Zeit hatte ich diese gefunden, alle wichtigen Informationen ausgetauscht und mich in meine neue Klasse begeben. Ich betrete genau beim läuten den Klassenraum und setzte mich auf den freien Platz ganz hinten in der Ecke.

Einige warfen mir verwirrte Blicke zu, überall wurde gemurmelt. Kalt richte ich meinen Blick nach vorne und tue so, als wäre ich in Gedanken, obwohl ich eigentlich lausche. Ich hae schließlich nicht immer die Gelegenheit, in einem Raum mit gleichaltrigen Personen zu sitzen, welche aber nichts von meiner eigentlichen Berufung wissen.

"Wir haben ab heute eine neue Schülerin, Cel, komm mal bitte nach vorne zu mir und stell dich vor.", die strenge Stimme der Klassenlehrerin sorgte für Ruhe. Selbstbewusst stehe ich auf und gehe zur Tafel, meine kalte Stimme erklingt, sobald mein Blick auf der Klasse ruht.

"Wie ihr schon mitbekommen habt, heiße ich Cel. Ich bin 15 Jahre alt und bin ab heute bei euch in der Klasse. Hobbies? Trainieren und Freerunning, außerdem zocke ich sehr gerne, wenn mein Tagesplan es zulässt.", nicht absichtlich hatte ich bei den ersten Worten einen slavischen Akzent verwendet, danach war dieser Weg. Naja, nichts schlimmes. Mit einem Nicken erlaubt mir die Lehrerin, mich hinzusetzen, danach wird der Unterricht ganz normal gehalten. Immer wieder dreht sich jemand zu mir um, aber dies ignoriere ich gekonnt und mache einen einen guten Eindruck bei der Lehrerin, indem ich mich ständig melde und Zusatzinformationen raushaue.

Ansonsten läuft der erste Tag in der Schule fehlerfrei ab, alles läuft wie geplant.