Die Wildgänse

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Ich sah ein schatten hinter mir. Stur und Starr blieb ich stehen. Wenn ich mich nicht bewege, dürfte mir das Tier ja nichts an tun. Ich machte meine Augen zu, ich will nicht sehen wer bei mir steht. Leichte Priesen vom Wind spürte ich in mein Gesicht, dann kam ein schnattern. Ich riss meine Augen auf und sah vor mir einen langen Hals, weiter oben ein Kopf. "Nur eine Gans" erleichtert versuchte ich von der weg zu gehen, ich meine was soll bei einer Gans schon passieren. Doch in den selben Augenblick scheint die Gans mir zu folgen. Jeden Schritt und Tritt war sie hinter mir. Ich wollte nur eins, ich wollte den Elven finden. Ich will wieder mein altes Leben zurück haben. Auf ein mal, wurden meine Beine immer schwerer, ich konnte kaum noch laufen, ich schein Müde zu sein. Langsam blieb ich stehen und schaute zum Himmel, da flogen weitere Gänse. Sie flogen in den Wald, ob da der Elv ist? Das würde Sinn ergeben, wo sonst sollte ein Elv wohnen. Mit einer Zeit konnte ich nicht mehr laufen. Ich wollte den Gänsen folgen, vielleicht wissen sie ja was. Doch mit meinen kleinen Füßen konnte ich nicht mit halten, da kam mir eine Idee. Wenn es welche gibt die auf Pferden reiten konnten, warum nicht auf einer Gans fliegen? Martin lief mir eh die ganze Zeit hinterher. Ich setzte mich auf ihn drauf, was mich wundert denn normaler weise müsste er doch sauer auf mich sein. Aber nein, er lies mich drauf und machte keine Geräusche, im Gegenteil, plötzlich konnte ich ihn sehr gut verstehen. Wie kann das sein? Ich bin doch immer noch ein Mensch, nur viel kleiner, oder........liegt dass vielleicht an den Zauber? "Martin flieg los!" gab ich nur als Befehl und er flog mit mir in den Himmel. Das ist wie ein Traum, ich kann fliegen. Ich konnte von oben viel mehr sehen, als von unten, konnte den Wind spüren. Ich wollte nie mehr weg, jetzt viel mir was ein. Wäre es vielleicht besser ein Wichtelmenschen zu bleiben? Sie brauchen mich doch eh nicht und sagen ja immer dass ich nicht zu gebrauchen bin. Sie werden mich bestimmt nicht vermissen. Langsam holten wir die anderen Gänse ein. "Ob ich die auch verstehen kann?" fragte ich mich leise. Ein versuch ist es ja Wert oder nicht? "Hallo....Ihr Gänsen?" Keine Reaktion. Vielleicht kann ich nur Martin verstehen, vielleicht bilde ich es mir nur ein. Sie schauten mich nur an. Plötzlich öffnete eine von denen den Schnabel. "Jede Gans hat das Recht zu schweigen. Aber sag mal, wie siehst du denn aus? Sind Menschen nicht größer?" Ich schaute nur nach unten. Ich schämte mich einfach. Sie hat Recht, Menschen sind größer. Ich werde nie mehr groß werden, denn ich will auch nicht mehr. Ich will nur noch klein sein, allein sein. Doch es ist nicht einfach, wenn man so klein ist. Bevor ich was Antworten konnte, kam plötzlich von hinten ein Ruf, "Akka! Ein Wildes Tier lauert auf uns, es ist ein Adler!" "Und unten ein Fuchs!" rief ein anderer. Sie suchten ein Versteck und als sie nicht auf passten und zu weit unten flogen sprang der Fuchs hoch. Er verschwand Blitz schnell. Akka und die Anderen blieben plötzlich stehen. Sie sa betrübt aus und fühlte sich offensichtlich Schuldig. "Schon wieder hat ein Fuchs, einer von uns erwischt!" Ich sah sie an, mir tat sie richtig leid. Ich wollte ihr helfen, aber wie? Martin und ich wollten ihr helfen. Wir folgten den Fuchs. Wir sahen, wie er stolz zu seinen Bau ging und in sein Maul eine Gans hatte. Ich musste was unternehmen, aber was tun? Er ist viel größer als ich und könnte mich leicht Fressen, aber da lagen ja noch Steine. Ob es funktioniert? Ein Versuch ist es Wert. Ich versuchte jeden Stein den ich finde auf ihn zu werfen, ich versuchte alles um sie zu retten. Martin versuchte ihn auch ab zu lenken. Leise schlich ich mich von hinten an, wollte die Gans auf helfen. Doch dann....drehte sich der Fuchs hastig um und schnappte nach mir. Ich versuchte ihn aus zu weichen, doch die Fluchtwege waren gering. Mein Arm, oh Gott er hatte mein Arm im Maul. Mit vielen Schmerzen versuchte ich meinen Arm wieder raus zu bekommen. Es sah unmöglich aus, aber dann kam jemand von hinten. Martin zog ihn am Schwanz, er schrie auf und lies dabei mein Arm los. Mir wird übel, alles voller Blut. Martin flog mit einen Sturzflug zu mir herrab, schnappte mich und flog mit mir in die Lüfte. Doch die Gans konnten wir leider nicht mehr retten. Wir mussten mit ansehen, wie gierig er sie verschlang. Ich schnifte. Hätte ich was besseres ein fallen lassen, hätten wir sie vielleicht noch retten können.

Nils Holgersson und die Wildgänse (Horrormärchen)Where stories live. Discover now