three.

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Sometimes we find our true direction in the wind of change.

Die Person näherte sich mir.

Eigentlich hätte ich aufstehen sollen um so schnell wie möglich zu verschwinden, aber ich konnte nicht. Kein einziger Muskel in meinem Körper rührte sich.

Der Abstand wurde immer geringer und mittlerweile hatte ich zu zittern angefangen. Mir war nicht nur kalt, ich hatte auch unglaubliche Angst. Doch so sehr ich es auch wollte, ich konnte nicht weg. Irgendetwas in mir sagte nein.

Mein Blick hing weiterhin an nichts anderem als der Person, die sich mittlerweile nurnoch wenige Meter von mir entfernt befand.

Ich spürte wie mein Herz in kleinen Abständen gegen meine Brust klopfte und das Blut in meinen Adern pulsierte. Ich befand mich in einer Art Tunnel. Das einzige was ich sah war die Person. Alles andere blendete ich komplett aus.

Ich hoffte, dass die Person einfach an mir vorbeiging. Mich gar nicht richtig war nahm, so als wäre ich Luft.

Aber das tat sie nicht.

Im Gegenteil. Der Mann, wie ich mittlerweile erkannt hatte, stoppte circa einen Meter von mir entfernt.

Für einen kurzen Augenblick glaubte ich, dass mein Herzschlag ausgesetzt hatte, doch nun spürte ich ihn wieder umso schneller.

Ich spürte seine Blicke auf mir. Wie er mich gerade musterte und überlegte was er nun mit mir anstellen sollte.

Erst jetzt stellte ich mir vor, wie schlimm ich aussehen musste. Verheult, erschöpft und verängstigt. Warscheinlich war erbärmlich das beste Wort um mich in dieser Situation zu beschreiben.

"Kann ich dir irgendwie helfen?"

Die Stimme verpasste mir eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. Ich traute mich nicht hoch zu schauen, sondern starrte weiterhin auf die Schuhe des Mannes.

Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Das einzige was ich wusste war, dass es ein Fehler war mit Abby auf diese Party zu gehen.

Die Party.

Die Erinnerungen an den ekligen Jungen spielten sich kurz in mir ab. Ausserdem dachte ich daran, dass ich ohne weiteres von dem achtzehnten Geburtstag meiner besten Freundin verschwunden war.

Ohne das ich etwas dagegen tun konnte, strömten Tränen aus meinen Augen. Ich schnappte nach Luft und konnte ein Schluchzen nicht verhindern.

Die Person hockte sich neben mich und schaute mich eine ganze Weile an. Mein Blick wanderte auf den Boden, doch aus den Augenwinkeln konnte ich einige Details der Person erkennen.

Es war ein junger Mann mit braunen, längeren Haaren. Er war gar nicht so alt wie ich dachte, warscheinlich nur ein paar Jahre älter als ich selbst.

"Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich will dir nur helfen."

Zum ersten Mal traute ich mich ihn anzuschauen. Durch das fahle Licht der Straßenlaternen erkannte ich nur einige Umrisse seines Gesichts.

Sein Mund war zu einem Lächeln geformt.

Ich wusste nicht was es war, aber irgendetwas gab mir das Gefühl, dass er nicht log. Dass seine Worte ernstgemeint waren. Dass er mir wirklich helfen wollte.

"Am besten du stehst erstmal auf."

Seine Stimme war rau, aber gleichzeitig unglaublich sanft.

Es wunderte mich, dass er mir kaum Fragen stellte. Jeder andere hätte mich warscheinlich mit Fragen überschüttet. Er tat es aber nicht, wofür ich ihm sehr dankbar war. 

Ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht und wischte meine Hände in meinem Cardigan ab.

Langsam fingen meine Muskeln wieder an zu arbeiten und ich stand vorsichtig auf.

Der Junge musterte mich erneut. Oh Gott, ich will mir garnicht vorstellen wie ich aussehe. Was er von mit denken muss.

Tatsache war aber nunmal, dass er gerade der Einzige war der mir helfen konnte.

"Du zitterst. Ist dir kalt?"

Vorsichtig nickte ich. Er überlegte einige Sekunden und befreite sich schließlich von seiner Jacke.

"Hier, du kannst dir meine Jacke überlegen."

Ich schüttelte schnell den Kopf. Ich kann doch nicht einfach so die Jacke von irgendeinem Fremden anziehen... oder?

"Nimm sie ruhig, es ist schon okay."

Ich überlegte kurz, aber streckte schließlich meine Hand aus und nahm ihm die Jacke ab. Ich legte sie über meine Schultern und hielt sie vorne zu.

"Danke", lächelte ich.

Es wunderte mich selbst, dass ich einen Ton herausbrachte. Aber in dieser Situation war Danke wohl das mindeste was ich hätte sagen müssen.

"Oh, du kannst also doch reden", scherzte er.

Mein Lächeln wurde breiter und ich schaute ihn nun erneut an.

Auch er hatte seinen Blick auf mir ruhen.

"Du willst bestimmt nach Hause, oder?" Seine Stimme war rau, aber gleichzeitig unglaublich sanft.

Ich nickte. "Leider kenne ich mich hier nicht gut aus." Ich lebe zwar schon mein ganzes Leben lang in London, aber in dieser Gegend hielt ich mich wirklich nur ganz selten auf und im Dunkeln sieht sowieso alles gleich aus.

"Wo musst du denn hin? Vielleicht kann ich dir helfen." Der Junge sah mich erwartungsvoll an und lächelte kurz.

Ich wusste nicht wieso, aber ich nannte ihm einfach die Straße. Normalerweise hätte ich nie einem Fremden gesagt wo ich wohne, aber er war die einzige Person die mir vielleicht helfen konnte.

"Oh, ich weiss wo das ist. Ich muss auch in die Richtung." Er stoppte einen kurzen Moment, bevor er weiter redete. "Soll ich dich nach Hause bringen?"

Ich wusste, dass ich nein sagen sollte. Ich wusste, dass es nicht richtig wäre.

Hätte mich jemand gefragt was ich sagen würde, wäre mein Antwort immer nein gewesen.

Aber irgendetwas hatte dieser Junge, was mich an meiner Antwort zweifeln ließ. Ich hatte das Gefühl, dass er sich für mich interressierte. Dass er mir wirklich nur helfen wollte.

Trotzdem wäre es einfach nicht richtig.

Aber was habe ich heute schon richtig gemacht?

***

Hii :)

Erstmal tut es mir wirklich sehr leid, dass ich jetzt erst update! Mir fehlte in letzter Zeit einfach die Motivation, aber ab jetzt werde ich versuchen wieder regelmäßiger zu posten. <3

Ich habe die Beschreibung meiner Story ein bisschen geändert, wenn ihr wollt, schaut sie euch an. (:

Ausserdem wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr für meine Story votet oder mir Kommentare da lasst! ♥

Wenn ihr wollt, dann folgt doch meiner Fanseite auf Instagram: @1dyousaveme

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr anderen von meiner Story erzählt und sie mehr gelesen wird. ♡

Danke! xx

Unconditionally | h.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt