Wärme, Liebe, Geborgenheit

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Und er dachte er würde es sich einbilden, dieser süße schokoladiege Geruch gepaart mit dem Duft von Karamell und Vanille. Ein Geruch den er früher abgöttisch geliebt hatte und jetzt auch noch tat, wäre da nicht dieser ekelhaft bitter saure Nachgeschmack, wenn die Erkenntnis hin übermannte, dass er wenn, dann diese beiden Köstlichkeiten aus seiner schönen Kindheit nur alleine naschen würde, ohne jemanden der ihn vielleicht ihn den Arm nahm, ihn wärmte oder einfach nur neben diesen vereinsamten fast toten Jungen saß, die kleine braunen ovalen Kugeln eins nach dem anderen im Mund verschwinden ließ und vorsichtige Schlücke aus dem gefüllten Pappbecher nahm.

Nahezu sofort stiegen Jungkook die Tränen in die Augen, wären dort nicht diese schwarzen Puma Schuhe, die sich vor ihm gestellt hatten und deren Besitzer anscheinend unschlüssig da stand, nicht wusste was er tut sollte.

Jungkook schloss die Augen, wollte dass der Typ ging und ihn alleine ließ, so wie er es auch wollte.

Oder vielleicht doch nicht?

Vielleicht war es Zeit etwas zu ändern, damit er nicht in diesem schwarzen Meer zu ertrinken drohte? Vielleicht musste er selber etwas tun, und nicht hoffen, dass die anderen es taten, denn es würde vielleicht niemals so kommen wie er es sich im tiefsten wünschte.

Und somit hob der noch viel zu junge Mann seinen Kopf, legte seine feuchten, glitzernden Augen auf den Mann vor ihm und er würde lügen, so schrecklich sündig lügen, würde er behaupten, dass der Mann vor ihm nicht das Schönste ist, was er jemals auf dieser Welt sehen durfte.

Und es ging nicht nur Jungkook so, nein auf keinen Fall, denn auch Jimin hielt seine Luft an, als das engelsgleich Gesicht Jungkooks sich hob und zum aller ersten Mal einen Blick auf ihn werfen ließ und es war atemberaubend.

Er war atemberaubend schön, denn das silberne goldene Licht der tausenden Ketten tauchten seine Eisblauen Augen in ein Lichterspiel welches er sich so hilflos hingab, dass er für einen Moment nicht wusste, ob er sich doch im Himmel befand.
Und ganz plötzlich war es still zwischen ihnen.
Es gab nur die beiden auf dieser Welt.
Keine Gespräche, keine Musik, nichts gelang zu ihnen. Und sie liebten diesen Moment der vollkommenen Stille um sie herum. Jungkook spürte seinen eigenen Herzschlag, wie es schneller wurde, er spürte das vergessene Gefühl von Nervosität, Neugier, Aufgeregtheit.

Er wusste nicht warum, doch dieser junge Mann vor ihm, mit der süßen weichen Mütze, der Packung Mandeln und dem Becher lecker heißen Kakou ließ ihn verrückt spielen, wie es niemand davor geschafft hatte.

Und Jimin. Tja, was sollte man zu ihm sagen?

Er wusste nichts.
Ganz plötzlich war alles aus seinem bedeckten Kopf geflogen und nur die zwei warmen und lecker duftenden Speisen in seinen Händen erinnerten ihn an seine eigentliche Absicht.

Etwas nervös wippte er leicht vom einen auf den anderen Bein, musste erst mehrmals schlucken, bis ein richtiger Satz aus seinem Mund kam.

„Hallo."

Jimin kannte dieses eine Wort schon so lange, schon so oft benutz hatte er dieses, doch weshalb kostete es ihm auf einmal so eine große Überwindung es auszusprechen? Was hatte bloß der Junge mit diesen blauen Augen auf sich, dass Jimin kaum noch rational denken konnte?

„Ähm. Ich habe dich da beobachtet, also nicht die ganze Zeit. Ich habe nur hin und wieder rüber geschaut und wollte dir nur etwas zu essen bringen, weil..."

Jimin wurde immer nervöser, wusste nicht mal weshalb er sich so anstellte, schließlich wollte er nur einem Jundlichen eine Freude bereiten an so einem Tag, daran war doch nichts verwerfliches oder komisches, oder?

ℂ𝕙𝕣𝕚𝕤𝕥𝕞𝕒𝕤 𝕃𝕠𝕧𝕖 || 𝕁𝕚𝕜𝕠𝕠𝕜Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt