Kapitel 11

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Am nächsten Morgen kitzelten die Sonnenstrahlen die beiden hartnäckig. Haru, der sowieso wach war, genoss das Gefühl der Wärme auf der Haut. Seine Arme waren um Sezuna gelegt und hatten sie die ganze Zeit festgehalten, nachdem er wieder ins Bett gekommen war.

Sezuna schlief noch, als es leise klopfte, und das Dienstmädchen das Frühstück brachte. Sie machte keinen unnötigen Krach dabei, sodass sie schlafen konnten. Haru nickte ihr dankbar zu und begann, das rothaarige Mädchen aufzuwecken, sobald sie wieder alleine waren. „Sezuna, das Frühstück ist da", sagte er leise zu ihr und strich ihr sanft über das Gesicht.

Sie gab murmelnde Laute von sich, bevor sie gähnte und die Augen öffnete. Im Moment war ihr eigentlich nicht nach Essen, doch sie erhob sich langsam, bis sie im Bett saß.

„Guten Morgen du kleine Schlafmütze. Wie geht es dir?", wollte Haru von ihr wissen. Sie war blass und sah verschlafen aus. Haru fand das irgendwie süß und er streichelte ihren Rücken.

„Guten Morgen", nuschelte sie. „Mir ist ein wenig schlecht, aber sonst geht es mir gut", gab sie zu und dabei rieb sie sich ein wenig die Augen.

Haru suchte bereits nach der Kanne mit dem Tee und schenkte ihr eine Tasse ein. „Trink ein wenig Tee, vielleicht hilft dir das. Möchtest du was essen?"

„Danke", sagte sie und nahm die Tasse entgegen. „Im Moment nur Brot."

Er gab ihr ein Stück Brot und setzte sich zu ihr. „Soll ich nachher Haruto holen gehen? Damit wir wissen, ob mit dem Kind alles in Ordnung ist?", fragte Haru sie und streichelte ihr über das Haar.

„Ja, das ist eine gute Idee", murmelte sie. Dann würde er sich vielleicht ein wenig beruhigen können.

„Magst du zuerst essen? Oder soll ich ihn schon suchen gehen?", wollte er wissen. Wie bereits am Vortag gab es viele verschiedene Dinge zum Essen und erinnerte sich mit Schaudern an die Kombination, die Sezuna gegessen hatte.

„Erst essen, dann waschen und umziehen", meinte sie und wirkte schon ein wenig wacher, auch wenn sie den Kaffee noch immer nicht getrunken hatte, sondern nur immer wieder anschielte.

Haru folgte ihrem Blick und lächelte. „Willst du wirklich Kaffee?", fragte Haru das Mädchen und lächelte. Er konnte gut verstehen, dass sie lieber Kaffee trank, aber vielleicht würde das ihre Übelkeit nur verschlimmern.

„Ich weiß nicht, ob das gut fürs Kind ist", seufzte sie und hatte wirklich Lust darauf. Gleichzeitig störte sie aber die Übelkeit. Der Tee half nur ein klein wenig.

„Dann warte lieber, was Haruto dazu meint. Er wird es wohl besser wissen", schlug Haru vor und stand auf, um sich waschen zu gehen. Vielleicht würde er davon wacher werden. Lange hatte er in der Nacht gearbeitet, um etwas zu machen und er war nur ein kleines Stück vorangekommen.

Sezuna gab einen leisen, unwilligen Laut von sich und knabberte weiter an dem Brot herum. Sie wollte nicht warten, aber Haru hatte Recht.

Noch immer saß sie vor ihrer Tasse und dem Brot, als er zurückkam. „Vielleicht hast du Hunger, wenn die Übelkeit weg ist. Soll ich dir helfen, dich zu waschen? Oder soll ich schon mal losgehen?"

„Du kannst schonmal losgehen", seufzte sie und legte das Brot zurück. Der Tee war leer und sie würde dann noch einen trinken, aber zuerst wollte sie sich waschen, damit sie die Untersuchung hinter sich bringen konnte.

Haru kam auf sie zu und gab ihr einen Kuss, bevor er verschwand. Es brauchte eine ganze Weile, bis er den Arzt endlich fand, denn das Schloss war sehr groß und mehr als einmal verlief er sich. Bis er schließlich entnervt eine Angstellte fragte, wo er sein könnte.

Galdur - Kituo Cha (Band 6)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt