||Kapitel 34||

1.6K 52 2
                                    

Langsam öffnete ich die Augen. Mein Blick ging an die Decke. Die letzten Tage waren toll gewesen. Ich hatte so viel Zeit mit meiner Schwester verbringen können und wir hatten mit ihren Freunden zusammen einen tollen Abend an Weihnachten gehabt. Am nächsten Tag hatte ich ihr und Stiles noch beim Aufräumen geholfen. Dabei hatte ich erfahren, dass die beiden noch ein paar Tage warten wollten, um Isaac nicht zu verletzen, aber sie dann offiziell zusammen sein wollten. Natürlich hatte ich mich für die beiden gefreut, besonders für meine Schwester. Ich hätte nie geglaubt, dass sie und Stiles zusammen passten, doch man sah ihnen beiden an, wie glücklich sie zusammen waren.

Nun stand in drei Tagen Silvester bevor und auch dafür gab es, laut Lydia, eine Menge zu organisieren. Sie hatte bereits ein Catering engagiert und sämtliche Dekorationen gekauft. Sie wollte diesmal in ihrem eigenen Haus feiern. Sie hatte bereits, wie die letzten Jahre, den gesamten Jahrgang eingeladen und jeder freute sich auf Lydias Party.
Das Ganze war nicht so wirklich mein Stil. Eigentlich hatte ich Silvester noch nie so wirklich etwas abgewinnen können. Mein Adoptivvater war ohnehin immer betrunken gewesen und meine Mutter kannte ich schließlich nicht. Und so war ich eigentlich immer froh wenn ich zumindest alleine in meinem Zimmer hatte sein können, ohne die Ausbrüche von Ryan zu erleben, worum ich in der Regel nie herum kam.

Und dieses Jahr sollte tatsächlich alles anders sein. Ein Haufen Menschen, den ich nicht kannte und, laut Lydia, eine Menge Spaß.

Durch ein Klopfen an meiner Tür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Ja?", meinte ich auffordernd, ehe meine Schwester mein Zimmer betrat.
Überrascht sah ich sie an. „Lydia, was machst du denn hier?", wollte ich wissen.

„Na, wir müssen Kleider aussuchen für die Party. Ach was, nicht nur aussuchen! Auch alle anziehen natürlich! Mein Kleiderschrank ist massig gefüllt, da finden wir sicher was!", meinte meine Schwester enthusiastisch.

„Oh, ehm...okay, von mir aus", erwiderte ich und stand langsam vom Bett auf. „Ich mache mich eben fertig", fügte ich hinzu.

„Oh, natürlich", meinte Lydia, noch immer mit freudigem Unterton, ehe sie sich zum Gehen wandte. „Ich geh nach unten und mache uns Kaffee", sagte sie noch schnell, ehe sie mein Zimmer verließ.

Ich seufzte leise und zog mich dann um, schminkte mich dezent und band meine Haare zu einem hohen Zopf. Dann ging ich die Treppe nach unten zu meiner Schwester, die mir eine Tasse Kaffee in die Hand drückte.

„Danke", meinte ich daraufhin, ehe ich etwas davon trank. Ich griff dann nach einem Zettel und Stift und schrieb an Derek eine kurze Nachricht, dass ich mit Lydia unterwegs war, ehe wir beide das Haus verließen.
Wir machten uns auf den Weg zu Lydias Haus und betraten dieses als wir angekommen waren.

Sofort stürmte meine Schwester hoch in ihr Zimmer und ich folgte ihr daraufhin. Sie riss sämtliche Türen ihres Kleiderschrankes auf, der vollgefüllt war mit schönen Klamotten, die genau Lydias Stil entsprachen. Von Röcken, über Blusen, elegante Oberteile, Kleider und alles was sich wohl für eine solche Feier eignen würde.

„Also...was gefällt dir am besten? Du kannst dir aussuchen was du willst", meinte meine Schwester lächelnd und drückte mir sogleich ein paar Teile in die Hand. „Die musst du definitiv anprobieren", forderte sie mich auf, da man mir wohl ansah, dass ich mit der großen Auswahl ein wenig überfordert war.

Ich nickte ein wenig und verschwand dann im Nebenzimmer, wo ich jedes einzelne Teil anzog und damit jeweils wieder herein kam und mit jedem von Lydia bewertet wurde. Nach einigen Stunden voller Anprobieren, kritischen und begeisterten Bemerkungen, einem großen Kleiderstapel auf dem Boden entschied ich mich letztlich, mit Lydias Zustimmung, für ein lilabemustertes Kleid mit einem dunkelgrauen Cardigan und hellgrauen Stiefeletten.
Auch meine Schwester suchte sich ein Outfit aus.

Anschließend unterhielten wir uns noch eine lange Weile und vergaßen dabei vollkommen die Zeit. Ich erzählte ihr von der Sache mit Derek, dass er eine Entscheidung bis Silvester von mir wollte. Die Sache mit Isaac erzählte ich ihr schlussendlich nach einiger Überwindung auch noch, doch statt wie ich erwartet hatte, war sie keineswegs sauer auf mich. Sie war nicht einmal wirklich überrascht. Im Gegenteil: sie hatte es sich bereits gedacht, dass er etwas für mich empfand und nahm es keinem von uns übel, denn sie empfand schließlich etwas für Stiles und die Beziehung mit Isaac war die letzten Wochen schon immer mehr freundschaftlich geworden. Und diese Freundschaft mit ihm wollte Lydia im neuen Jahr, wenn ein paar Wochen vergangen wären, wieder aufbauen, wie sie mir erzählte. Darüber war ich wirklich erleichtert, denn meine Schwester war mir in letzter Zeit immer wichtiger geworden und ich wollte, dass wir uns auch weiterhin so gut verstanden.

Irgendwann sah ich auf die Uhr und merkte, dass es längst Abend geworden war und ich verabschiedete mich von meiner Schwester, ehe ich mich auf den Heimweg machte.

Twinsister of a banshee [Isaac Lahey|Derek Hale FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt