Soja - Was die Pflanze mit dem Klimawandel zu tun hat

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Soja.
Ein großes Thema der heutigen Wirt- und Gesellschaft.
Oft wird Vegetariern und vor allem Veganern vorgeworfen, sie seien daran schuld, dass der Regenholz weiter abgeholzt wird, um riesige Sojaplantagen herzustellen.
Soja, das angeblich im Essen landet.
Ich habe im Internet recherchiert, und bin auf einige interessante Artikel gestoßen, von Webseiten und bestimmten, unabhängigen Unternehmen, beispielsweise dem ORF [Oestereichischer RundFunk].
Diese Seiten besagen alle, dass von der gesamten weltweiten Sojaproduktion nur etwa 5-15 % als Lebensmittel verwendet wird.
Und der Rest?
Billiges Futtermittel für Massentierhaltungen.
Eigentlich ganz klar:
Soja ist eiweißreich, kostet wenig, da viel angebaut wird, und ist schnell zu ernten.
Die ideale Bedingungen für Mastfütterung.
Sind also nicht eher die Fleischesser, die den Regenwald indirekt abholzen?

Um eine Plantage einer Monokultur [nur eine Pflanze wird meist hektarweise angebaut] zu bewirtschaften, gerade in heißem und feuchten Gebieten, in denen die Bedingungen für Unkraut und Schädlinge perfekt sind, ist es nötig mit Pestizide zu arbeiten.
Pestizide, das der Boden einnimmt, und somit auch in den Pflanzen enthalten ist.
Pestizide, das die Masttiere zu essen bekommen und selbst übernehmen, da es diesen Schadstoff in der Natur ohne dem Menschen nicht gibt.
Pestizide, die nicht verraucht oder verdampft, wenn die Tiere geschlachtet werden.
Pestizide, das wir essen.
Toll, oder?
Das Ganze ist ein Teufelskreis, welcher unendlich weitergehen wird.
Denn nicht nur in Fleisch vom Supermarkt ist dieses Mittel (öfters) enthalten, nein, auch in fertigen Fleischprodukten.
Chickennuggets, Wiener Schnitzel, und so weiter.
In Fleischprodukten, die nicht aus der Region stammen, ganz einfach aus einem Grund: Weniger Kontrollen und es ist einfach billiger.
Das Prinzip ist ganz einfach.
Je billiger die Herstellung desto billiger die Preise bei der Vermarktung, desto eher erzielt man einen Gewinn.
Doch wollen wir das wirklich?
Wollen wir unsere Gesundheit hergeben, nur um billiges Essen zu bekommen?
Wollen wir die Massentierhaltung unterstützen, und zulassen, dass Tiere unter Qualen und Stress sterben?
Wollen wir, dass der ganze Regenwald abgeholzt wird, verschiedene Indianerstämme sowie eine einzigartige Flora und Fauna ausgelöscht werden und unser Klima sich maßgeblich ändert?
Jeder muss dazu seinen Beitrag leisten, jeder muss aufstehen, um so etwas zu ändern.
Jeder.
Denn nur gemeinsam kann man die Welt verändern.
Und jeder Einzelne kann dazu einen Beitrag leisten.

Die Natur bildet perfekte Kreise, nehmen und geben.
Aus dem abgestorbenen Baum wird Humus, welcher als Düngemittel für neue Bäume bereitsteht.
Eine perfekte Symbiose.
Doch wenn der Mensch diesen Kreis stört, kann schnell ein Teufelskreis daraus werden.
Nehmen wir ein Beispiel, damit es verständlich ist, was ich meine.
Im Regenwald werden Bäume gefällt, um eine Straße zu bauen.
Es werden dabei Tiere vertrieben, sowie auch bestimmte Bakterien.
Ohne Bakterien kann kein Humus von den toten Bäumen abgebaut werden.
Die neuen Sprösslinge wachsen langsamer, sie können die alten Bäume nicht in deren Funktion ersetzen.
Weniger Sauerstoff wird produziert und weniger Kohlenstoffdioxid wird reduziert.
Moose können sich nicht mehr so gut ansiedeln, da diese meist höher wachsen als in Europa.
Unser Klima wird so beeinflusst, mehr Kohlenstoffdioxid ist vorhanden.
Die Polare werden wärmer, das Eis schmilzt.
Darauf folgt: Artensterben.
Und wir?
Wir hätten dadurch nicht nur weniger Essen, vor allem müssten die Menschen Aufgaben verschiedener Tiere in der Natur erledigen, um Gleichgewicht zu halten.
Und das ist unmöglich, da jedes Tier in der Natur eine Aufgabe hat – sei es andere zu nähren, oder für Gleichgewicht und Ordnung zu sorgen.
Es hat also Sinn, dass es Natur gibt.
Wir müssen dieses Problem in den Griff bekommen, ansonsten wird es uns übertrumpfen, und gewaltige Nachfolgen würden sich ergeben.
Der Wasserspiegel würde steigen, verschiedene Inseln überfluten und dessen Fauna und Flora zerstören.
Die Sommer würden immer länger und die Winter immer kürzer werden. Dazwischen? Da gibt es nichts. Nur unglaubliche Hitze.
Diese Hitze würde auch die Wüsten ausbreiten, ebenfalls Leben zerstören.
Es würde mehr Tornados geben, da es zu einem auf und ab der Temperaturen kommt.
Viele dieser Auswirkung ist den meisten nicht bekannt.
Jeder muss etwas dafür tun; Egal wer.
Es ist nicht allein Amerika schuld.
Es ist nicht allein die Politik schuld.
Nein, wir alle haben unseren Anteil daran.
Wir alle.
Und das muss unsere Gesellschaft verstehen und umsetzen.
Wir müssen einen Schritt voraus denken.
Denn sonst rottet sich die Menschheit nur selber aus.
Diagnose: Artensterben.



Zum Schluss noch sechs Überzeugungen der (meisten) Menschen von uns, die bestätigt zumindest teilweise falsch sind:

1. Soja ist gesund
Tatsächlich enthält diese Pflanze sehr viele Nährstoffe, sowie einen hohen Eiweißgehalt (ungefähr 40 %).
Ein Punkt, der wirklich sehr positiv zu sehen ist.

2. Soja wird oft gentechnisch verändert
Jein.
EU-weit müssen gentechnisch verändere Soja in Lebensmittel gekennzeichnet werden, so gibt es hier kaum gentechnisch veränderte Soja in der Lebensmittelproduktion.

Ganz anders sieht es allerdings bei den Futtermitteln für Masttiere.
Diese veränderte Soja wird meist in den USA, Brasilien oder Argentinien angebaut, und ihre veränderten Eigenschaften lassen die Pflanzen auch robuster gegen Pestizide (=Mittel zur Vernichtung von Pflanzen, meist auch für uns schädlich) werden, damit man bei der Hektarweisen Feldern noch mehr Mittel spritzen kann, das dann alles ins Fleisch kommt. Mhm, lecker, stimmt's?

3. Veganer und Vegetarier essen wortwörtlich mit Soja den Regenwald in Brasilien auf
Nein, nur einen minimalen Anteil davon.
Zum Einem gibt es wie vorhin angeführt ein EU-weites Gesetz, zum anderen macht der Anteil für Lebensmittelverbrauchtem Soja von der weltweiten Produktion geschätzt 5- 15 % aus. Der Rest – man glaubt es kaum – ist für Masttiere.

4. Ohne Soja gibt es kein gutes Fleisch
Hier kommt es auf die Qualität des Sojas sowie auf das Produktionsland an.
Es gibt aber einen großen Haken an der Sache: Man braucht etwa 10 Kilogramm Futtermittel um 1 Kilogramm Fleisch zu ermästen.
Fakt: Man könnte zehnmal mehr Menschen ernähren, statt Fleisch zu mästen. Soja ist einfach das billigste und einfachste Futtermittel für Masttiere, so bleiben auch die Preise für unser wunderbares Schnitzel niedrig.
Lecker...

5. Soja schädigt nur den Boden
Nein, Soja ist eine sehr umweltfreundliche Pflanze, insofern sie nicht in riesigen Monokulturen angebaut wird.
So wirkt jede Pflanze schädlich auf den Boden, wenn sie in Monokulturen angebaut werden.

6. Es wird nur in Nord- und Südamerika Soja angebaut
Falsch.
Schon länger gibt es den Verein Donausoja.
In mehreren Ländern wird Soja angebaut, zum Beispiel Serbien, Kroatien, Deutschland und Österreich.
Kleiner Funsnack zwischendurch: Wusstet ihr, dass Österreich mit etwa 25.000 Hektar Soja-Anbauland eines der bedeutesten Länder im Sojaanbau Europas ist?

Quelle: ORF [Oesterreichischer RundFunk] - Soja – Eine Pflanze im Prüfstand. Veröffentlicht 2015.

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