Kapitel 1: Willkommen im Leben nach dem Tod

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Erschrocken sprang ich auf. "Tod?"; fragte ich entgeistert. Er grinste weiterhin und fuhr fort:"Alle Jugendlichen, die vor ihrer Zeit gehen mussten, bekommen hier ihre zweite Chance. Hier werden ihnen zwei Ausbildungen angeboten, die ihr Leben hier sowie ihr Leben nach einer sogenannten Wiedergeburt grundlegend verändern kann. Die erste Ausbildung, die zur Verfügung steht ist die Ausbildungen zum Engel des Lichts. Diese Engel stehen im Kampf gegen Gott und beschützen die Menschen vor ihm. Zumindest glauben sie, dass sie das tun." Er grinste breit, ja, lachte fast hämisch und setzte seine Erzählung fort:"Die zweite Ausbildung ist eine Ausbildung zum Engel des Schattens, besser bekannt einfach als Schatten. Diese Schatten dienen Gott und mit ihrer überaus großen Macht zeigen sie den Menschen, wer hier sozusagen die Herrschaft hat. Nämlich Gott. Du kannst natürlich auch keine Ausbildung beginnen und an dem zweiten Tod verrecken, jedoch ohne wiedergeboren zu werden. Danach bist du dann nichts mehr als ein Mensch für immer gefangen in einem unendlichen Nichts und das wird auf Dauer bestimmt langweilig."

Die Gelassenheit in seiner Stimme macht mir mehr Angst als die Tatsache, dass ich genau an der Schwelle zwischen ewigem Nichts und einem Leben nach dem Tod stand. "Das Leben nach dem Tod ist wie ein Spiel. Du bist hier unsterblich, kannst jedoch denoch verletzt werden und der Schmerz ist genauso extrem wie in der Welt in der du all die Jahrhunderte gelebt hast." "Jahrhunderte? Ich bin noch nicht mal 18 Jahre alt", stellte ich verwirrt fest. Der Junge lachte kurz und sprach: "Dieses Leben, das du beendet hast war bestimmt nicht der erste Durchlauf deiner Seele. Vielleicht bist du noch nie hier gelandet, vielleicht hast du schon eine Ausbildung hinter dir und bist dann im Kampf umgekommen. Oder was auch immer." "Du sagtest doch gerade man kann hier nicht sterben", schrie ich beinahe. Er lachte erneut hämisch auf. "In einem Kampf gegen einen Engel oder Schatten nicht. Aber in einem Kampf, Auge um Auge, mit Gott. Es ist nicht selten, dass Engel bis ganz tief ins Territorium der Schatten vordringen und dort dann vielleicht auf Gott treffen. Aber mehr verrate ich nicht, wer weiß, vielleicht entscheidest du dich ja dazu, zu den Losern zu gehen."

"Ich verstehe nicht ganz. Warum heißen die Helfer von Gott Schatten? Warum sind das nicht die Engel, so wie alle glauben?", fragte ich. Meine Stimme beruhigte sich langsam. "Das Prinzip der Schutzengelchen, wie die Menschen sie nennen, wird hier ganz neu aufgefasst. Hier ist es die Realität, die du miterleben wirst. Denn auch die Menschen haben einen Feind, was niemand anderes als Gott wäre", erklärte er. Ich legte den Kopf schief und erhob meine Stimme:"Ist Gott denn nicht eigentlich der Erschaffer der Welt und der Menschheit? Warum kämpft er dann gegen sie an?" "Gott hat zwar die Welt erschaffen und somit auch die Menschen, doch mittlerweile hegt er einen ziemlich großen Hass gegen die Menschen, weil sie Dinge mit seiner geliebten Welt tun, die ihm gar nicht gefallen. Er schreibt grauenvolle Schicksale und versucht soviele Menschen wie möglich auszulöschen." Das gab mir zu denken. Die Menschen, ja, sie waren im Begriff die Erde zu zerstören. Aber war das wirklich ein guter Grund sie auszulöschen?

"Kleiner, du siehst ziemlich überrumpelt aus",sprach er grinsend. "Vielleicht stelle ich mich lieber mal vor. Mein Name ist Marc Jamira. Schulsprecher der Schatten und Jahrgangsbester, der derzeitigen Schatten-Abschlussjahrgängen." Er reichte mir die Hand und lächelte das erste Mal symphatisch. Kein bisschen Psycho. "Darf ich auch nach deinem Namen fragen?" "Adrian...Adrian Bloggs",stotterte ich. Zögernd gab ich ihm meine Hand und schaute ihm in die Augen. Kurz verweilten unsere Blick so ehe Marc sich umdrehte und wegging. Er drehte sich noch einmal um und sagte:"Wenn du dich für eine Ausbildung zum Schatten entschieden hast, kannst du gerne zu mir kommen. Der Bereich der Schatten liegt hinter der Verbindungsbrücke. Mich wirst du in dem mittlerem Gebäude, der Schule finden. Es ist nicht zu übersehen." Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der Dunkelheit.

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