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Mit geschlossenen Augen sitze ich im Stadtpark auf einer Bank und atme tief durch. Ich spüre die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Um mich herum, kann ich die Vögel zwitschern hören. Beim öffnen meiner Augen kann ich sehen, wie ein Fahrradfaher an mir vorbei fährt.
"... so war das früher."
Alles nicht so einfach. Ich erinnere mich noch daran wie es war, als ich bei meinem Papa gewohnt hatte. In der neuen Schule habe ich mich nicht einleben können. Es war schwierig mit den anderen Kindern in meinem Alter in Kontakt zu treten. Der Unterricht war ganz anders als der in meiner Heimat. Hier in der Stadt ist der Unterricht viel leichter, aber auch viel unstrukturierter.
Zum Ende des Schuljahres hatte ich mich deswegen dazu entschieden, wieder zu meiner Mutter zurück zu ziehen. Niemals hatte ich geglaubt, dass das der größte Fehler meines Lebens sein würde. Sie ist doch meine Mutter...
Aber ich wollte zurück zu meiner kleinen Schwester. Mich ließ das Gefühl nicht los, dass ich sie zurückgelassen hatte. Ich wollte zurück zu den Menschen die ich kenne. Und auch wenn meine Mitschüler dort nicht gerade nett zu mir waren, so waren sie mir doch vertrauter als die Menschen hier in der Stadt. Mein Vater hat diese Entscheidung einfach so hingenommen. Und so bin ich nach den Sommerferien wieder auf meine alte Schule zurückgekehrt. Ein Vorteil hatte es, dass ich das halbe Jahr bei meinem Vater gewohnt hatte. Seit der Nacht bei Frau Link habe ich nachts nicht mehr in mein Bett gemacht.
Manche meiner  Mitschüler haben sich sogar darüber gefreut,  dass ich zurück gekommen bin. Freunde hatte ich in meiner Klasse auch gefunden und gehört ab da, zu den beliebtesten Mädchen aus unserer Klasse. Das Mobbing wurde immer geringer, bis es letztendlich aufgehört hatte. Dennoch sind meine schulischen Leistungen nicht besser geworden. Ich hatte auch weiterhin Bauchschmerzen in der Schule.
Meine Mutter hatte ihr Verhalten mir gegenüber auch geändert. Sie hatte mich nicht mehr geschlagen oder angeschrien.
Eine Mutter war sie für mich trotzdem nie. Wir haben eher aneinander vorbei gelebt. Mein kleiner Bruder wohnte zu dem Zeitpunkt nicht mehr bei meiner Mutter. Es waren dann nur noch meine kleine Schwester und ich.
Nach eineinhalb Jahren kam es dann, wie es kommen musste. Meine Mutter war wieder genau so zu mir, wie sie es war, bevor ich von Zuhause weggelaufen bin.
Zu der Zeit ging es mir immer schlechter. Ich wurde einmal die Woche zur Therapie gefahren. Meine Mutter hatte es endlich eingesehen, dass ich Hilfe brauchte.
Allerdings war die Therapie nicht sehr erfolgreich. Ich erinnere mich noch daran, wie ich zu meiner Mutter sagte, dass die Therapeutin und ich nicht miteinander warm werden und es deswegen nichts bringt. Aber sie wollte, dass ich es bei ihr weiter versuche.
Damals habe ich mich einfach nicht getraut über die Geschehnisse zu sprechen. Ich mochte meine Therapeutin auch nicht. Ich habe nie mit ihr gesprochen,  bis zu dem einem Tag...

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 11, 2020 ⏰

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