--Dein Leuchten--

Kapitel 2

*Sicht Peter*

Der letzte Wettkampftag vor Weihnachten steht an und ich war höllisch aufgeregt. Ich machte mir wieder Sorgen, dass ich versage und wieder die Medien auf mir rumhacken. Ich hoffe einfach, dass ich unter die besten 10 oder besten 15 komme. ,,Peter? Komm wir müssen los." , meinte Anze und deutete auf die Tür. Ich schnappte mir meine Tache und eine Jacke verließ mit Anze unser Zimmer. An unseren Mannschaftsbussen warteten schon unsere Trainer, Tilen und Ziga auf uns. Von meinen Brüdern war weit und breit keiner zu sehen. ,,Der erste Prevc ist da!",rief Ziga meinem Trainer zu. ,,Hallo Peter, hallo Anze , seid ihr fit für heute?" ,,Ja relativ.", antwortete Anze. mein Trainer guckte mich erwartungsvoll an und ich nickte nur. ,,Hast du was von deinen Brüdern gehört? Die Zwei sind schon wieder spät dran." ,,Ne, seit gestern nicht mehr. Ah da kommen sie doch." Meine zwei Brüder kamen gerade angerannt. ,,Zum Glück haben wir die Ski noch an der Schanze stehen.", flüsterte unser Co-Trainer unserem Trainer zu. Wir verteilten uns auf die zwei Busse und fuhren zur Schanze.

Neben mir saß Cene. ,,Denk dran, du springst nur für dich, nicht für die Medien oder sonst wen. Mach dir keinen Druck, Brüderchen.", sagte er ganz leise, damit Tilen nichts mitbekam. Natürlich hatte ich Vertrauen zu allen Teammitgliedern, aber bei sowas vertraue ich lieber meinem Bruder, wenn überhaupt. Die restliche Fahrt schaute ich einfach aus dem Fenster und versuchte mich zu konzentrieren. An der Schanze angekommen, ging ist relativ zügig zu, da wir, mal wieder, das letzte Team waren. Aufwärmen, Probe, nochmal warm halten. Dann ging es für mich hoch in den Aufenthaltsraum um mich auf den Sprung vorzubereiten. Alle anderen aus meinem Team waren bereits gesprungen und das sehr erfolgreich. Domen lag vor Cene an der Spitze. Natürlich kamen noch 10 Springer und einer von ihnen war ich. Ziga, tilen und Anze lagen auch gut und waren alle für den zweiten Durchgang qualifiziert. Das Ergebnis freute mich für die anderen aus meinem Team und ich merkte wie ich nicht mehr so stark unter Druck stand, da sie alle ihre Leistungen abgerufen haben.

,,Kamil Stoch, Daniel Huber ,Peter Prevc. Sie drei können sich nun in Richtung Balken begeben." Es war sehr ungewöhnlich, das Springer aufgerufen werden. Aber so finde ich das besser, weil man so nicht noch darauf achten musste ob jetzt noch 5 oder 4 Skispringer unten standen. Momentan lag ich im Weltcup auf Rang 7. Ein ziemlich guter Rang, aber die Medien geben sich nicht zufrieden. Draußen an der Schanze angekommen machte ich mich bereit für meinen Sprung. Als Daniel Huber sich abstoßte , wusste ich , dass ich nun dran war aslo hieß es Fokus.

Langsam rutschte ich auf den Balken und wartete bis Goran mir mein Startzeichen kam. Er ließ die Fahne runter und mein sprung begann. Den Absprung draf ich perfekt und ich flog und flog. Mit 141 Meter hatte ich die zweitgrößte Weite nach Domen. Allerdings bekam ich besser Haltungsnoten und mehr Windpunkte und ging somit erstmal in Führung. Am Ende des ersten Durchgangs lag ich auf Rang 2 hinter dem österreicher Stefan Kraft. Er hatte einen mega Sprung rausgehauen und stellte mit 144,5 Metern den Schanzenrekord meines Bruders Domen ein. Ich war sehr zufrieden mit dem Sprung und hoffte auf einen guten zweiten Durchgang.

Der zweite Durchgang war auch relativ schnell vorbei und es standen nur noch die Top 3 oben, also Stefan, Johann Andre Forfang und ich. Johann sprang als Erstes und legte einen hammer Sprung hin. Nun war ich dran dagegenzuhalten. Mein sprung ging einen halben Meter weiter als Johanns. Meine Team wartete unten am Auslauf auf mich. ,,Geht doch, zweiter bist du sicherlich.", meinte Anze zu mir. Tatsächlich überholte ich Johann und setzte mich an die Spitze. Stefan sprang wieder in die Nähe des Schanzenrekordes und gewann dementsprechend. Ich gratulierte ihm als erstes und er mir auch zu meinem zweiten Platz. auch Johann kam schnell zu uns um uns zu gratulieren.

Nach der Siegerehrung fuhren wir zügig ins Hotel zurück um unsere Koffer einzuladen in die Busse um endlich nach hause zu fahren. Zwischendurch hatte ich einen Blick auf die Gesamtwertung gemacht und sah, dass ich mich auf Rang 4 verbessert habe. Nicht der Platz den ich mir für das Ende der Saison wünsche, aber nach einen Drittel der Saison in Ordnung. An den Bussen verabschiedeten ich und meine Brüder uns von den anderen 3 und fuhren nach Hause. Den Großteil der Fahrt schlief ich bis ich durch einen Satz von Domen wach wurde. ,,Wenn Pero den Artikel sieht, wird er ausrasten." , flüsterte er Cene zu. Dieser gab als Antwort:,,Hoffentlich sieht er ihn nicht." ,,Welchen Artikel?",fragte ich etwas sauer. ,,Ehm..ehm gar keinen.", stotterte Domen. ,,Gib schon her." Ich riss ihm sein Handy aus der Hand und las ihn.

Der Artikel war von einer slowenischen Zeitung: Überlflieger Peter Prevc wieder nur zweiter hinter Kraft (...) Sloweniens Skisprungsstar Peter Prevc konnte wieder keinen Sieg feiern.(...) Ist damit der Traum vom 2.Adler Geschichte? Oder reißt sich der 22-jährige nochmal zusammen?

Nun kam wieder das Gefühl des Druckes zurück. Meine Freude über den zweiten Platz verschwand und ich sank wieder in die Traurigkeit. Ich gab Domen sein Handy zurück und versuchte wieder einzuschlafen. ,,Hättest du nicht leiser sein können?",fauchte Cene unseren kleinen Bruder an. ,,Vielleicht lag es ja auch an dir, du sitzt neben ihm!" ,,Wir klären das später. Lassen wir ihn lieber schlafen."