Das Dorf Vanheim, vom Klan der Knochenschwerter lebte noch im Einklang der Natur. Zwar war dieser Klan ebenfalls getrieben von Kriegslust, doch hier taten sich gewisse Besonderheiten auf. Dieses Dorf und seine Bewohner bildeten damit eine absolute Ausnahme.
Hier lebte Dyrall. Als Bauernkind wuchs er in der mittleren Schicht von Vanheim auf. Seine Mutter starb früh an einer schweren Krankheit,sodass er von seinem Vater Torall allein großgezogen wurde. Ihr verdankte die Familie eine gewissenhaftere Sichtweise auf ihr Volk und ihre Umwelt. Sie war eine sehr weise Frau, die einen Mann heiratete, welcher empfänglicher für klügere Ratschläge war, als viele andere. Sie war eine Seherin und auch dafür verantwortlich,dass der Häuptling Nurrok, welcher der Bruder von Torall war, die richtigen Entscheidungen getroffen hatte. Sie deutete den Willen der Götter und führte ihren Klan immer in die Schlachten, die sie auch gewinnen konnten.
Oft erlebte Dyrall, wie sein Volk in den Krieg zog. Er wollte immer werden wie diese Krieger, als er zum Abschied mit den anderen Kindern und Frauen an den Toren daran teilnahm, wie sein Vater seine Armee zur Schlacht führte. Er träumte immer davon selbst mal eine dieser aufsehenerregenden Knochenrüstungenzu tragen. Sie waren der ganze Stolz eines Nugirkriegers, denn erfertigte sie aus den Gebeinen seiner Opfer an. Nicht selten von großen Tieren, welche als unbesiegbar galten. Besonders beliebt war der große Gabir. Ein gigantisches vierbeiniges Monstrum mit einem großen Nasenhorn und einer Haut, die so dick war, dass kein Messer sie je durchschneiden konnte. Nur die stärksten Krieger, mit den mächtigsten Schwertern waren dazu in der Lage, die Knochen mit ihren Hieben so sehr zu zertrümmern, dass sie diese Biester erlegen konnten. Mit Sägen öffneten sie anschließend den dicken Panzer und bedienten sich an den großen Knochen. Wer diese an seinem Leib trug,galt als angesehener Krieger. Doch abgesehen von dem Gabir verwendeten sie auch fast alles, dass sie in den Schlachten erbeuteten, um Rüstungen daraus zu fertigen. Auch die Haut aus der sie Leder herstellten. Mit dem Blut färbten sie ihre Leinen tücher tief rot. Aus ihnen schneiderten sie die Gambeson, welche sie unter ihrer Rüstung trugen. Dyralls Vater sagte ihm immer"Ohne seine Rüstung ist ein Mann nichts. Und je stärker die Rüstung, desto größer sein Ruhm und seine Macht. Wenn du einmal groß bist und in großen Schlachten kämpfst, wirst du erfahren wie ich mich fühlte als mein erster Schädel auf meiner Schulter saß".Er sprach von einem Gabir Schädel. Denn auch er hatte ein solches Wesen bereits getötet. Und nicht nur eines. Jede Schulter zierte ein solcher Schädel. Aus diesem Grund hatte sein Bruder ihn auch zum Kriegsführer des Dorfes ernannt. Er war gewiss der stärkste Mann in ganz Vanheim und trachtete dennoch nie danach, seinem eigenen Bruder den Rang des Häuptlings streitig zu machen. Diese Tatsache war eine der Besonderheiten Vanheims. Toralls Geschichten haben Dyrall so fasziniert, dass er nichts sehnlicher wollte, als in den Krieg zuziehen und großen Ruhm zu erlangen. "Eines Tages", so schwor er seinem Vater " Werde ich auch zwei Gabir Schädel aufmeinen Schultern tragen, denn ich will genau so sein wie du".
Nun war wieder solch ein Tag, an dem sein Vater mit all den anderen Kriegern loszog, um gegen den Klan der Blut Tränen zu kämpfen. Dabei handelte es sich um ein Dorf,welches von Horu - dem Erblinder regiert wurde. Ihm verdankte der Klan seinen Namen, da Er seinem einstigen Herrscher beide Augen entrissen und danach erst getötet hatte. Seit dem zierten zwei blutige Tränen sein Banner. Die beiden Dörfer hatten so wie alle anderen, keinen Grund für ihren Zwist. Es steckte in Ihrer Natur. "Die Götter", so sagte Dyralls Vater immer "Sehen uns nur, wenn wir schreien, wenn wir kämpfen, wenn wir töten und wenn wir siegen!". Jedes Kind und jede Frau hatte beim Vorbeizug der Armee Freude zu empfinden und diese auch nach außen hin lautstark zu zeigen. Denn wer seine Krieger nicht ehrte,begünstigte ihr Scheitern. Auch war Schwäche ein absolutes Tabu in jedem Klan. Schwäche war die größte Sünde, die ein Nugir nur begehen konnte. Allerdings war hier auch das nicht ganz so streng.
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Blade of Deliverance - Dyralls Schicksal
FantasyIn einer, von Krieg und Zerstörung, gebeutelten Welt, ist ein Krieger dazu in der Lage weiter zu denken als jemals zuvor. Getrieben von Visionen und großen Träumen, versucht er alle Völker zu einen. Doch seine Idee, von einem Volk, welches sich nich...