Kapitel 3

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Kapitel 3

Dunkelheit, nichts als Dunkelheit umgab mich. Was war passiert? Wo war ich? Zaghaft öffnete ich die Augen, musste einige Male blinzeln um richtig sehen zu können. Es war dunkel, alles was ich wahr nahm war ein kleiner Lichtstrahl welcher an der Decke entlang verlief. Ich folgte ihm langsam mit den Augen, bis hin zu einem kleinen vergitterten Fenster, durch das etwas Tageslicht hindurch zu schimmern schien. Verzweifelt versuchte ich mich zu erinnern wie ich hier her gekommen war. Doch allem Anschein nach schien mein Gehirn eine Art Blackout durchlebt zu haben! Ich beschloss aufzustehen um mich besser orientieren zu können. Jedoch würde ich schmerzhaft daran gehindert, als ich spürte wie sich etwas Hartes in meinen rechten Fußknöchel bohrte. Verwirrt blickte ich nach unten. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich immer noch meine Arbeitsuniform trug. Ein Spitzer Schrei entwich meiner trockenen Kehle, als ich geschockt auf die schwere Metallkette starrte, die um meinen Fuß gewickelt war. Panisch versuchte ich daran zu ziehen und zu zerren, doch dies verursachte mir nur noch größere Schmerzen als sich das Metall tiefer in meine ohnehin schon gereizte Haut schnürte.

Verzweifelt presste ich mir beide Hände auf den Mund um nicht laut los zu schreien, während Tränen meine Wange hinab rannen. Erneut versuchte ich mich an die Geschehnisse der letzten Nacht zu erinnern, vergebens. Das war doch ein Albtraum!
>>Okay Mia, ganz ruhig. Denk nach, du findest einen Weg hier raus!<<
In meinem Gedanken bestätigt, nickte ich mir schließlich selbst zu und atmete tief durch. Dann sah ich mich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch in diesem Raum war es so dunkel das ich kaum etwas erkennen konnte. Gut dann eben anders! Wo befand ich mich? Es war feucht, roch irgendwie modrig, wie in einem..Keller! Ja ich befand mich in einem Keller! Deshalb war es auch so dunkel! Sehr groß schien er jedoch nicht zu sein. Nur 2 Meter von mir entfernt befand sich eine etwa 3 Meter hohe Wand, an der das kleine Fenster hing. Links von mir, eine weitere kahle Wand, rechts war es so dunkel, dass ich nichts erkennen konnte. Und hinter mir? Vorsichtig versuchte ich mich, so gut es mir in meiner gefesselten Position eben möglich war, mich umzudrehen und entdeckte schließlich mit großen Augen eine schwere Metalltür, welche mich offensichtlich von meiner Freiheit trennte.
Auch ohne es zu versuchen, war mir klar, dass es mir unmöglich wäre die Tür zu erreichen. Selbst wenn ich kriechen und mich Strecken würde, der Abstand war einfach zu groß! Außerdem musste ich mir eingestehen, dass ich eindeutig zu große Angst davor hatte um Hilfe zu rufen. Woher sollte ich wissen wer mir dann die Tür öffnen würde und vor allem was der Jenige dann mit mir anstellen würde? Wieder glitt mein Blick hinauf zu dem vergitterten Fenster. Das müsste ich schaffen! Vorsichtig stand ich auf, versuchte dabei so gut es ging meinen eh schon verletzten Fuß zu schonen und lief auf wackligen Beinen einige Schritte vorwärts. Mit zittrigen Fingern umklammerte ich das schmale Fensterbrett und stellte mich auf Zehenspitzen um nach draußen schauen zu können. Alles was ich sah war Wiese, einige Bäume und dahinter ein langes Getreidefeld, welches sich über mehrere Hekter erstrecken zu schien. Mein Gott, hier war nichts. Absolut nichts! Keine Straßen, kein Haus, keine Menschen! Allmählich beschlich mich der Gedanke, dass ich hier womöglich nie wieder raus kommen würde. Wieder bildeten sich Tränen in meinen Augen als ich verzweifelt gegen die Scheibe hämmerte und mir bewusst wurde, dass dies schalldichtes Glas war. Woher ich das wusste? Mr. Hahn hatte im Diner die gleichen anbringen lassen, um den Verkehrslärm von draußen zu unterbinden. Anhand des Geräusches beim Klopfen ließ es sich ganz eindeutig erkennen. Schalldichtes Glas, ich war gefesselt und befand mich mitten in der Pampa in einem verschlossenem Keller.. Das war mein Ende!

"Hallo? Ist da irgendwer? Bitte lassen Sie mich gehen, bitte!" Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch ich konnte nicht mehr tatenlos rumsitzen, das würde mich noch um den Verstand bringen! Ich musste endlich wissen wer mich hierher verschleppt hatte und vor allem was dieser Jemand mit mir vor hatte! Wenn ich sterben sollte, hoffte ich wenigstens, das es schnell und schmerzlos sein würde. In meinem
Kopf hatten sich nämlich schon die grausamsten Horrorszenarien abgespielt!
"HALLO? BITTE HÖRT MICH IRGENDWER?!" erneut wurde mein Flehen ignoriert denn alles blieb still. Verzweifelt sank ich an der Wand zurück zu Boden und vergrub mein Gesicht in den Händen. "Wo bin ich hier nur gelandet?" wimmerte ich immer wieder leise vor mich hin, da mich diese Stille allmählich verrückt machte!
"I-In der Hölle.." Schreiend fuhr ich hoch und sah mich panisch in alle Richtungen um. "Wer ist da?" Versuchte ich mit fester Stimme, scheiterte jedoch kläglich, da meine Frage wieder nur in ein verzweifeltes Wimmern überging. Krampfhaft starrte ich nach rechts, von wo die andere Stimme gekommen war. Ausgerechnet aus der einen Ecke in diesem Keller, in der man absolut nichts erkennen konnte!
"WER IST DA VERDAMMT?" Diesmal war meine Stimme lauter und entschlossener als sich meine Hände zu Fäusten ballten, bereit mich mit allen Mitteln zu verteidigen, wenn es soweit kommen sollte. "S-Sei still sonst merken Sie das du wach bist u-und kommen dich holen!" wieder schrak ich ungewollt zusammen, doch diesmal hatte ich genauer hingehört! Die Person musste eindeutig weiblich sein, ihre Stimme war hoch und kratzig, klang wahnsinnig erschöpft. Das wäre mein Vorteil, dachte ich mir. Wenn es zu einem Kampf kommen würde, hätte ich zumindest eine Chance.
"ZEIG DICH, SOFORT!" forderte ich die fremde Person auf und hob entschlossen die Fäuste. Zunächst geschah nichts, doch dann hörte ich plötzlich ein leises Rascheln von Ketten aus der Ecke und machte mich bereit zum Angriff. Erschrocken stieß ich einen spitzen Schrei aus und ließ meine Hände wieder sinken, als ich auf das 'Elend' starrte, welches mir erschöpft über den harten Beton entgegen kroch.
"Oh Gott, was haben die nur mit dir gemacht?" flüsterte ich entsetzt als ich auf die junge Frau zu meinen Füßen starrte, die erschöpft versuchte sich aufzurichten. Sie sah grauenvoll aus! Sie war abgemagert, mit Dreck und Staub beschmiert und hatte Kratz- und Schürfwunden am ganzen Körper! Alles was sie am Leib trug, war ein dünnes weißes Hemd, welches mit Schmutz übersäht war und eine schwarze Unterhose, eine Hot Pan. Auch an ihrem Fußknöchel hing eine schwere Metallkette, die in knapp 2 Metern Entfernung an der Wand verankert war. Als sie es nach einiger Zeit geschafft hatte sich aufzusetzen, ließ sie sich erleichtert an die Wand hinter sich fallen. Nun sah sie mir das erste Mal in die Augen und erst jetzt fiel mir auf, dass sie nicht viel älter sein konnte als ich.
"Wo bin ich hier? Was ist das für ein Ort? Wie lange bist du schon hier und vor allem: Was haben sie dir nur angetan?" Die Fragen sprudelten nur so aus mir heraus, als ich mich vorsichtig neben sie sinken ließ um mit meinem Gegenüber auf Augenhöhe zu sein. Sie war blond, hatte kurze dünne Haare, die wild in alle Richtungen standen. Ihre blauen Augen trübe und milchig als sie mich ansah und daraufhin heftig zu husten begann. Nervös wartete ich darauf, das sie sich beruhigen würde um mir endlich Antworten auf all meine Fragen geben zu können. Doch was sie dann sagte, ließ mir für einige Sekunden das Herz stehen bleiben!

"Willkommen in der Hölle Nummer 4!"

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Hello Ladies <3
Erstmal danke schön für die 80 Reads. Bin voll stolz *-* auch wenn noch kaum Kommentare kommen, was sich hoffentlich bald ändern wird, denn ich würde mich wirklich wahnsinnig über ein paar Meinungen freuen <3

Also seid fleißig und dann gibt's nachher ein weiteres Kapitel <3

Lots of Love eure Lina ~

Illusion (Niall Horan) {SLOW UPDATES} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt