21.05.2019
Lena war nun schon fast zwei Monate mit Tobias zusammen... Wenn nicht sogar länger.
Ich kam ins Lehrerzimmer um einen Kaffee zu trinken, als ich Lena weinend an meinem Schreibtisch sah.
Aus Reflex rannte ich direkt zu ihr. ,,Hey Lenchen...was ist los...?"
Doch sie wollte nicht mit der Sprache rausrücken...
,,Es ist nichts!" Wiederholte sie nun zum zehnten Mal. Ja, ich habe mitgezählt.
,,Das möchte ich dir aber nicht glauben." Gab ich streng, aber besorgt als Antwort.
Doch diese Worte hatten nicht wirklich meinen Mund verlassen, da gab sie mir schon eine Ohrfeige.
Sofort zuckte Lena zusammen, doch ich kam ihr näher. Ich kniete mich auf ihre Höhe und strich über ihren Oberschenkel, jedoch wich sie zurück und sah mich panisch an. Was war los? Sie wurde immer sofort entspannt wenn ich das tat. ,,Lenchen?"
,,HÖR AUF MICH SO ZU NENNEN!" Brüllte sie und rannte aus dem Lehrerzimmer. Ich rannte ihr einfach hinterher und im Erdgeschoss des Gebäudes konnte ich sie gerade so am Handgelenk packen.
Panisch schlug und trat sie um sich.
Ich hob sie hoch und brachte sie zurück ins Lehrerzimmer. Natürlich ernteten wir merkwürdige Blicke des Hausmeisters.Ich setzte sie auf einen Stuhl und setzte mich ihr gegenüber. ,,Lena bitte...was ist los?"
,,Das verstehst du nicht..."
,,Bitte...ich bin mir sicher ich kann dir helfen."
,,Tobias..."
Ich verstand nicht und legte den Kopf schief. Sie fasste sich an den Unterarm. Verwirrt nahm ich ihren Arm. Erst zog sie ihn weg, doch ich nahm ihn wieder. Nur noch vorsichtiger. Ich krempelte ihren Ärmel nach oben und bekam Panik. Blaue Flecken. ,,War das Tobias?" Fragte ich vorsichtig. Sie nickte sanft. ,,Arschloch..." Flüsterte ich, doch sie hörte es. ,,Er ist nicht schuld... Ich bin schuld."
Typisch. Im Falle von häuslicher Gewalt beschützen die Betroffenen immer den Schuldigen. In diesem Fall war Tobias der Böse. Ich wusste da ist etwas faul.
,,Setz dich ruhig auf meinen Schoß..." Sagte ich, als Lena wieder anfing zu weinen. Als sie ihren Kopf an meine Brust legte, wurde mir ganz warm. Ich umarmte sie und überlegte kurz. Was hatte wohl dieses Arschloch verdient...
Wie wäre es, wenn ich ihm das antat, was er Lena antat...?Ich fackelte nicht lange und ging aus dem Lehrerzimmer nachdem ich Lena sagte: ,,Ich bin gleich wieder da!"
Sofort knallte ich die Tür auf wo Tobias Unterricht hatte. Alle Augen waren auf mich gerichtet. Ich ging direkt auf Tobias zu und knallte ihn gegen die Tafel. Ich hielt seine Handgelenke fest. Ganz schamlos ging ich ihn an die Gurgel. ,,AD!"
,,Halt deine Schnauze Tobias! Wie kannst du es wagen Lenchen so etwas anzutun?! Meinem Lenchen!"
Ich packte ihn am Kragen und drückte ihn zu Boden. Man hörte sehr laut wie sein Hinterkopf auf den Boden aufprallte. ,,Du Arschloch!" Schrie ich und trat mehrmals auf ihn ein.
Er blutete aus der Nase und er hatte einige Verletzungen am Kopf. ,,Mein Lenchen so eine Scheiße anzutun! Du bist einfach nur krank und ekelhaft!"
Die Schüler sahen mich völlig verstört an, hatten allerdings auch Angst dazwischen zu gehen. Einer ging mit seinem Handy aus dem Raum. Ich prügelte weiter auf Tobias ein, als er ebenfalls auf mich losging.Meine Nase fing ebenfalls an zu bluten als ich ein „Halt Polizei!" hörte.
Die Polizisten zogen uns auseinander. Einer drückte mir ein Taschentuch an die Nase, da es förmlich Niagarafälle aus Blut waren die aus meiner Nase kamen.,,Sagen sie mal, wie kommen sie darauf, sich vor den Schülern zu prügeln?!" Fragte der Polizist mahnend. ,,Dieser Mistkerl hat meine Kollegin misshandelt!" Sofort wendeten sich die Polizisten zu Tobias. ,,Der hat das bekommen, was er verdient."
Die Polizisten forderten Verstärkung an, doch dann kam Lena mit einer weiteren Kollegin. Sofort kam Lena auf mich zu gerannt und umarmte mich fest. Sie begann wieder zu weinen und ich strich ihr über den Rücken. ,,Adrian, sag mir bitte mal was passiert ist..." Sagte meine andere Kollegin namens Manuela. ,,Das kann er ihnen wann anders erzählen. Ich will jetzt erstmal von den beiden guten Herren die Personalien. Danach nehmen wir beide zur Dienstelle."Da saß ich nun. Vor dem Beamten, neben Lena.
Diese machte ihre Aussage gegen Tobias, während ich ihre Hand hielt. ,,Bitte bestrafen sie ihn nicht zu hart... Er wollte mich vor Tobias beschützen..."
Flehte sie. ,,Das werden wir sehen. Immerhin werden wir automatisch eine Anzeige wegen Körperverletzung schreiben. Mehr werden wir sehen. Sie bekommen Post von uns."Lena und ich gingen aus der Dienststelle und fuhren zu einem Café. ,,Adrian...es tut mir leid dir nicht vertraut zu haben."
,,Muss dir nicht leid tun."Wir gingen in einen kleinen Park wo wir über den Tag nachdachten. ,,Adrian..."
,,Ja?"
,,Ich muss dir etwas sagen..."
,,Ich dir eventuell auch..."Wir stoppten und sahen uns tief in die Augen. ,,Lenchen..."
,,Ja?"
,,Ich bin nicht nur so durchgedreht, weil ich Tobias hasse, sondern, weil ich dich mehr als freundschaftlich liebe. Ich hatte Angst um dich. Ich liebe dich verdammte Scheiße... Und das schon über ein Jahr..." Der letzte Satz war eher gemurmelt, doch Lena konnte diesen gut hören. Beschämt sah ich auf meine Füße und kratzte mich am Unterarm. Diese Stille brachte mich um.
Wie aus dem Nichts nahm Lena meine Hand und strich über meinen Handrücken.
,,Adrian... Ich...ich dich auch." Ich sah Lena völlig perplex an. Ich war einfach sprachlos.
,,Tobias war nur eine Ablenkung von dir. Ich hatte Angst mit dir zu reden. Deswegen war ich so distanziert von dir..."
Wir kamen uns immer näher und ich strich ihr einige Strähnen hinter ihr Ohr. Wieder fing es in meinem Bauch an wie wild zu kribbeln. Ohne darüber nachzudenken fing ich an Lena zu küssen.
Nach einiger Zeit lösten wir uns aus Atemnot und ich sah ihr in ihre leidenschaftlichen Augen. ,,Ich liebe dich Lenchen."
,,Ich dich auch Ad." Wieder küssten wir uns und als wir uns erneut lösten sagte sie den Tränen nah: ,,Ich fand es wirklich süß wie du Tobias gefragt hast, wie er darauf kommen würde DEINEM LENCHEN sowas anzutun. Ich war noch nie so berührt. Ich weiß auch nicht warum."
,,Woher...weißt du, dass ich das gesagt habe...?"
,,Ein Schüler der dabei war hat mir das gesagt."
Wir spazierten weiter durch den Park und hielten einfach nur unsere Hände, wobei ich die ganze Zeit über Lenas Handrücken strich.
,,Du standest wirklich über ein Jahr auf mich?"
,,Ja, aber als ich dich mit Tobias sah wurde es schlimmer. Ich habe mir alte Fotos und Chats von uns angesehen und habe tatsächlich mich in Schlaf geweint. Die Höhe war, als ich eines Morgens aufwachte und an dich dachte. Wie es halt ist wenn man verknallt ist, kribbelt einen auch der Bauch. Es war mehr als ein Kribbeln und mir schoss das Blut sonst wo hin. Ja, ich bekam um 04:10 Uhr eine fucking Erregung."
Sie umarmte mich von der Seite was ich ihr gleich tat. Wir waren so lange gelaufen, dass wir schon vor meiner Wohnungstür standen. ,,Willst du mit rein?"
,,Ja bitte."Still saßen wir auf der Couch. Wir rückten uns gegenseitig andauernd näher, trotzdem passierte nichts. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und küsste sie erneut.
Der Kuss wurde immer intensiver und heißer.
Wir legten uns auf meine Couch, sie unter mir. ,,Willst du das wirklich? Wenn du das nicht willst ist das okay für mich."
,,Ich will. Aber komplett!" Sie grinste, was mich zum lachen brachte.
Sie zog mir mein T-shirt über den Kopf und strich über meinen Oberkörper.,,Ich bin immer für dich da Lenchen."
,,Für immer?!"
,,Für immer."

DU LIEST GERADE
𝔽𝕦𝕖𝕣 𝕚𝕞𝕞𝕖𝕣?!
Short StoryJeder hat ein Geheimnis, nicht wahr? Egal wie klein oder groß, jeder hat eines. So auch Adrian. Er ist seit ungefähr einem Jahr in seine Kollegin verliebt. Lenchen. So nennt er sie immer... Sie sind seitdem sie sich kennen beste Freunde, was die Sac...