33th chapter

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POV: Harvey

Heute war es soweit. Heute war unsere Abschlussparty. Ich fuhr mit dir hin. Gerade eben wartete ich noch auf dich. War ich aufgeregt? Nein... Nicht unbedingt. Glaubte ich zumindest. Ich saß in meinem Zimmer auf meinem Bett und wartete bis es an der Tür klingelte. Doch anstatt das es klingelte klopfte jemand an meiner Tür. Ich sah auf. „Herein..." murrte ich. Mein Dad steckte den Kopf rein und kam ins Zimmer. Er schaute sich kurz um, wie als wäre er ewig nicht mehr hier gewesen -was eigentlich auch stimmte- oder als wäre ihm das hier fremd -was auch irgendwie stimmte. „Hey Harvey..." sagte er und schaute nervös zu mir. „Hi." murmelte ich. Dann kam mein Dad näher und setzte sich neben mich auch mein Bett. Ich setzte mich etwas auf und schaute ihn fragend an. „Junge... Ich.." er verstummte wieder, da er nicht die richtigen Worten zu finden schien. Das nervte mich irgendwie. Was wollte er denn plötzlich von mir? Da klingelte es an der Tür. Ich schaute auf und sprang auf die Beine. „Harvey warte doch!" rief mir mein Dad hinter her und stand auf. Ich drehte mich genervt zu ihm: „Was ist denn jetzt?! Ich muss los, zur Abschlussparty." meinte ich. Mein Dad nickte kurz und sah dann zu Boden.

„Harvey... ich.. Ich will nur, dass du weißt das ich stolz auf dich bin." sagte mein Dad schlussendlich. Nun breitete sich ein komisches Gefühl in mir aus. Ich konnte es mir selbst nicht erklären. Meine Augen weiteten sich. Sowas nettes hatte er noch nie zu mir gesagt. Irgendwie fühlte es sich gut an das von ihm zu hören. Ein Gefühl der Hoffnung. Aber was erhoffte ich mir denn?! Das sich zwischen mir und meiner Familie etwas ändern würde? Also zwischen mir und meiner Mum würde sich nichts ändern. Aber vielleicht zwischen mir und meinem Dad. Ich lächelte also leicht und sagte: „Danke das wenigstens du noch an mich glaubst." Auch Dad lächelte etwas. „Harvey das hab ich immer..." meinte er dann. Ich nickte ihm zu und verlies dann endlich das Zimmer. Das war ja jetzt mal sehr komisch...

Unten am Auto angekommen öffnete ich schnell die Tür und setzte mich neben dich. Du strahltest mich glücklich an und sagtest: „Hay Harvs!" dann gabst du mir einen schnellen Kuss auf die Wange und startetest auch schon den Motor. Du hattest meine Laune gleich gebessert. Ich sagte grinsend: „Hi." „Freust du dich schon?" fragtest du mich unter der Fahrt. Ich zuckte mit den Schultern. „Ach komm schon Harvs... Das wird cool! Und wir werden Liam und Lucas die Wahrheit sagen!" Ich nickte und da sank meine Laune gleich wieder ein wenig. Liam und Lucas die Wahrheit sagen. Hatte ich denn Lust darauf mit ihnen darüber zu reden das ich Gefühle für dich hatte? Schaffte ich das überhaupt? Immerhin hatte ich dabei immer noch Schmerzen. Was soll's. So lange es nicht die ganze Schule erfährt war das ok.

An der Schule angekommen stiegen wir aus. Viele Schüler waren bereits da und auf dem Weg in die große Turnhalle, die von den 11. Klässlern hergerichtet wurde. Jedes Jahr hatten die 11. Klässler die Aufgabe die Abschlussparty für die 12. herzurichten. Letztes war das die Aufgabe meiner Jahrgangsstufe und somit auch von mir gewesen. Wir schauten uns noch kurz an und stiegen dann aus. Zusammen schlenderten wir ins Schulhaus und dann zur Turnhalle. Es war schon relativ voll. Schön geschmückt war es auch. Ich schaute mich um. Ich entdeckte Mike, der bei Daniel, Celine, Sarah und ihren Freunden stand. Komisch. Sonst war er immer bei seinem ganzen Foottball Team. Naja, er musste wohl so tief herabsinken. Sein Problem. Da fiel mir auf das Mike immer wieder zu dir und mir schaute. Er erzählte Daniel und den anderen etwas und die schienen sehr interessiert und gleich zu erschrocken zu sein. Auch sie schauten dann zu uns. „Harvs... Komm lass uns die Zwillinge und Lucas und Liam suchen..." meintest du und zogst mich am Arm mit.

Bei unseren Freunden angelangt riefen die Zwillinge erst mal laut: „Hallo Max! Hallo Harvey!" Daraufhin schauten uns erst mal alle an. Das waren typisch die Zwillinge. Wenn man mit ihnen befreundet war fiel man einfach auf. Da gab es kein unauffällig. „Hey ihr zwei!" sagte Lucas. Liam nickte uns nur zu. Er und Lucas hielten sich an der Hand. Irgendwie ganz süß. Harvey. Wie denkst du denn jetzt?So schwul bist auch wieder nicht! Liam und Lucas waren bei der Getränke Ausgabe eingeteilt. Wir leisteten ihnen Gesellschaft und standen neben ihnen. Es wurden ein paar Reden gehalten, die Zeugnisse vergeben und danach wurde gegessen, geredet und noch mehr gegessen. Ein wenig getrunken und dann war ein Tanz angesagt. Alle stürmten mit ihren Begleitungen auf die Tanzfläche und begannen zu tanzen. Die Zwillinge -so peinlich sie eben waren- taten auf verliebtes Pärchen und tanzten den schlechtesten Walzer den es je gab mit breitem Grinsen im Gesicht auf der Tanzfläche. Als Liam seine Geschwister sah konnte er nur die Augen verdrehen. Du kamst zu mir und nahmst vorsichtig meine Hand. Wir standen etwas abseits im Schatten und nicht mehr so in der Nähe unserer Freunde. „Wann wollen wir es ihnen sagen?" flüstertest du mir fragend zu. Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung." murmelte ich. „Wie wäre es ist jetzt?" fragtest du mich. Meine Augen weiteten sich kurz. „Keine Ahnung..." sagte ich wieder. Du küsstest mich sanft auf den Nacken. Diese Geste lies einen Schauer über meinen Rücken laufen. Dann zogst du mich etwas zu Liam und Lucas hin. Wir wollten gerade zu ihnen gehen, als wir von Daniel und seinen Freunden aufgehalten wurden.

„Da hatte Mike wohl recht." sagte Daniel amüsiert und schaute auf unsere haltenden Hände. Wir ließen diese schnell los und schauten Daniel böse an. „Was willst du?" fragtest du ihn genervt. „Ach gar nichts.... Ich frage mich einfach nur wieso Harvey Marcus Jackson schwul ist! Der gefühllose Harvey soll tatsächlich schwul sein?" Daniel rief es so laut durch die Gegend das fast alle aufhörten zu tanzen und zu uns schauten. Die Aufmerksamkeit galt jetzt fast nur uns. Lucas und Liam sahen verwirrt zu uns. „Ach... Harvey Jackson und schwul? Also ich denke das der gefühllose Harvey garnicht schwul sein kann. Ich wette er spielt nur wieder eines seiner Spielchen und probiert eine wenig aus." sagte Celine und lachte danach schnippisch. Schlampe. „Was wollt ihr denn jetzt von uns? Hört halt einfach auf!" versuchtest du es erneut. Du gingst garnicht auf die Aussage von Celine ein und wolltest das nur schnell beenden. Da begannen sie zu lachen. „Ach Max... Als ob Harvey wirklich auf dich steht! Du bist zwar echt heiß, aber Harvey ist das egal. Ihm ist alles egal. Ich weiß wovon ich spreche. Er benutzt dich nur!" meinte Celine. Du sahst nun ebenfalls verwirrt aus und drehtest dich zu mir um. Ich jedoch wusste im Moment nicht was ich tun sollte. Das wurde mir und meinen neu wiedergefundenen Gefühlen echt zu viel. Mein Atem ging schnell. Meine Hände zitterten wieder. Die Schmerzen in mir wurden immer größer. Gleich würde es bei mir zu einem Gefühlsausbruch kommen. Das stand fest. Genauso wie es bei dir zu Hause schon mal passiert war. Das hieß also das ich schnell hier weg musste. Ich schaute mich mit geschocktem Blick um. Alle schauten mich an. Sie erwarten alle das ich etwas sagten. Doch das konnte ich jetzt aber nicht. Mein Herz hämmerte schnell in meiner Brust. Harvey! Was soll das! Krieg dich wieder ein! Sowas war dir doch sonst auch immer egal! Doch das war mir hier gerade gar nicht egal. Ich trat langsam immer wieder ein paar Schritte nach hinten in Richtung Ausgang. Lange würde mein Körper diesen komischen Druck nicht mehr aushalten. An der Tür angekommen riss ich sie auf und rannte aus der Halle.

Without You ||boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt