9th chapter

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POV: Harvey

Da stand ich also. Wie angewurzelt  vor Lucas und dir. Ihr beide saht mich erwartungsvoll an. Wolltet mit mir ins Wasser. Doch ich konnte jetzt nicht mein TShirt ausziehen. Worauf hatte ich mich hier nur eingelassen. Wieso hatte ich zugesagt als du fragtest ob wir schwimmen gehen wollen. Ich hatte einfach ja gesagt. Ohne darüber nachzudenken. Aber woran lag das? Wieso war ich so dumm gewesen? Wieso verdammt. Ich hatte diesen komischen Drang gehabt es dir Recht zu machen, dich glücklich zu machen. Wieso? Schmerz. Du machtest mich völlig verrückt. Ändertest mich. Auf die gute oder schlechte Weise, das wusste ich noch nicht genau. Aber weh tat es. Das stand fest. Du ändertest mich und es tat mir weh. Ich fühlte etwas... Das konnte ich nicht leugnen. Doch dieses Fühlen tat mir weh. Sehr weh. Es musste aufhören! Und das konnte es nur, wenn ich dir aus dem Weg ging. So schaute ich dir in die Augen. Du lächeltest mich an. Wartetest bis ich mich endlich umzog und mit dir ins Wasser kam. Doch ich würde nicht mit ins Wasser kommen. Ich musste weg von dir. Ich wollte mich umdrehen und weg rennen. Solange bis ich hunderte, tausende Kilometer entfernt war. Doch irgendetwas in mir drin zwang mich stehen zu bleiben.

„Harvey? Was ist?" fragte Lucas mich nun. „Ich komm nicht mit ins Wasser." antwortete ich. Dein Blick veränderte sich. Deine Freude schwand etwas und du schautest mich leicht enttäuscht an. „Wieso nich?" fragte Lucas dann. Harvey jetzt brauchst du eine Ausrede. Wieso Ausrede für jemanden, der dir egal war? Wieso? Weil es du warst. Du. So atmete ich tief ein und meinte: „Keine Lust." Lucas nickte: „Na dann vielleicht nach dem Essen. Wir sehen uns! Komm Max dann gehen wir jetzt eben nur zu zweit ins Wasser..." Da ranntest du neben Lucas ins Wasser. Du begannst wieder zu lachen. Lucas und du starteten eine Wasserschlacht. Ihr tauchtet euch gegenseitig runter und schwammt vor einander weg. Wie schön es doch war dir zuzusehen. Harvey! Ruhig. Du warst mir egal. Egal.

Nach etwa eineinhalb Stunden kamt ihr wieder zu mir gerannt. Du schnapptest dir dein Handtuch und trocknetest dich ab. Lucas tat es dir gleich. „Gehen wir was essen?" fragte Lucas uns. Du nicktest und so tat ich es auch. Irgendwie automatisch. Das freute dich, dass ich mit Essen gehen wollte. Denn dein Lächeln wurde breiter. Und so entkam mir -ein unkontrolliertes- Lächeln, das dich noch mehr zum Grinsen brachte. Dann gingen wir drei in die Gaststätte, die hier am See lag. Wir setzten uns und bestellten uns Pommes. Also du und Lucas taten das. Ich bestellte mir einen kleinen Salat. Eigentlich hatte ich gar keinen Hunger, doch es machte dich glücklich das ich mit euch aß. Wieso wollte ich das du glücklich warst, wenn du mir doch egal warst?!

Als wir fertig mit Essen waren, gingen wir wieder zu unserem Platz und legten uns auf unsere Handtücher. Lucas döste gleich ein. Man hörte von ihm nur noch ein leises Schnarchen. Du und ich, wir starrten einfach nur gen Himmel. Durch die Äste des großen Baumes, unter den wir uns gelegt hatten. Ein paar Sonnenstrahlen fielen durch das Geäst zu uns hinunter. So war es schön. War es wirklich. „Harvey?" hörte ich dich da sagen. Ich schaute etwas perplex auf und zu dir rüber. „Ja?" murmelte ich dann. „Wieso wolltest du vorher wirklich nicht mit ins Wasser? Was ist der eigentliche Grund?" fragtest du weiter. Ich schluckte hart. Das konnte ich dir doch jetzt nicht sagen. Oder? Du wolltest eine Antwort hören. Du hattest dich aufgesetzt und sahst nun zu mir. Ich schaute in die andere Richtung auf den schlafenden Lucas, da mich dein Blick gerade zu-... Was war das? Nervosität? Ich war mir nicht sicher was das war. Konnte es nicht deuten. Ein Gefühl war es. Das stand fest. Und dieses Gefühl brachte mir Schmerzen.

„Harvey bitte sag's mir. Keiner wird es erfahren..." meintest du. Ich wollte gerade etwas sagen, als plötzlich ein nasses Handtuch direkt auf mich zu flog und mir auf mein TShirt klatschte. Ich rappelte mich auf. Lucas wurde geweckt, da ebenfalls ein nasses Handtuch auf seinen nackten Oberkörper flog. Dieser sprang mit einem erschrockenen Schrei auf und schmiss das Handtuch von sich weg. Du und ich standen auf. Wir hörten von weitem schon die dreckigen Lache von Daniel und seinen Freunden. Celine, Sarah und ihre Freundinnen, direkt hinter ihnen, kicherten mit ihnen. Dann kamen sie auf uns zu. „Ohh.. Heyy da is ja der Streber und dieser Lappen Harvi? Äh.. oda wars doch Hurvay? Ich kann mir unwichtige Namen, unwichtiger Personen nich so gut merken Hanfry." sagte Daniel und da lachten wieder alle -bis auf Lucas und dir. Mir war es egal das Daniel sich meinen Namen nicht merken konnte. Es war mir egal. Doch dir schien es nicht egal zu sein. Denn du gingst ein paar Schritte nach vorne und bautest dich groß vor Daniel auf. Dieser verstummte und so seine Freunde und die Mädchen auch. „Hey.. Danol.. öh.. Dinal.. Donal... Oder wars.. Dummkopf? Ach ja so heißt du. Du heißt dämlicher beschissener Dummkopf. Und nur um deine Aussage zu verbessern. Er heißt Harvey." Wie du meinen Namen betontest. Mein Herz machte einen Sprung in die Höhe. Und wieder Schmerz. Harvey?! Dann redetest du weiter: „Außerdem ist er kein Lappen. Er ist ein Mensch, der um einiges talentierter, netter, schlauer, gutaussehnder und noch vieles ist mehr als du. Und wenn du es wagst auch nur noch ein schlechtes Wort über ihn oder Lucas zu verlieren, dann kriegst du meine Faust in deinem Gesicht zu spüren. Und ich will jetzt ja nicht angeben, aber ich boxe gerne. Und das auch schon sehr lange und gut. Einen neuen Boxsack könnte ich eh gebrauchen und du wärst nur die beste Auswahl, schätze ich." Das alles sagtest du mit solch einer bösen, dunklen und aggressiven Stimme, das Daniel in sich zusammen schrumpfte. Er schaute dich dämlich und etwas ängstlich an. „Hast du mich verstanden?" fragtest du ihn böse. Daniel nickte einfach nur und machte auf dem Absatz kehrt. Seine Freunde gingen mit ihm. Celine und Sarah und deren Freundinnen blieben jedoch noch. „Wow. Du bist ja noch geiler als ich dachte..." meinte Celine. Sarah achtete jedoch erst nicht weiter auf dich sondern schaute zu ihrem kleinen Bruder Lucas. „Als ob du mit sowas rumhängst." sie schaute zu mir. „Ja das tu ich und jetzt lass mich in Ruhe Sarah!" Schnauzte Lucas. „Ich werde Mum erzählen mit was für einem Abschaum du dich abgibst!" drohte ihm dann Sarah und verschwand dann auch endlich mit Celine und ihren Freunden.

„Danke Max

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„Danke Max." murmelte Lucas dann und lächelte schief. „Kein Problem. Ich will nur nich das die euch noch weiter belästigen." meintest du. Dann sahst du zu mir: „Was haben Lucas Eltern und überhaupt alle eigentlich gegen dich?" Du hattest Sarahs Worte gehört und nicht vergessen... Ich zuckte mit den Schultern. „Naja meine Eltern meinen du wärst ein schlechter Umgang und würdest alles kaputt machen und zerstören was dir in den Weg kommt. Wieso sie das glauben haben sie mir nie gesagt." erklärte Lucas. Irgendwie hatten seine Eltern ja auch recht. Ich zerstörte alles was mir in den Weg kam. Alles. Deswegen war ich tatsächlich kein guter Umgang. Aber wieso das so war konnte ich nicht sagen... Denn das was die Eltern von Lucas wussten war wahrscheinlich nur die Hälfte der Wahrheit. Denn wenn sie die ganze Wahrheit wüssten, würden sie das Land verlassen. Keiner wusste die ganze Wahrheit. Nur ich. Sonst keiner. Ich war ein Monster. Deswegen behielt ich die ganze Wahrheit auch für mich.

Without You ||boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt