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Der Bus hielt an und alle nahmen ihre Sachen und stiegen aus. Doch anders als die anderen ging ich nicht ins Schulgebäude, sondern zu den Fahrradständern, wo Hanna schon auf mich wartete. Wir umarmten uns zur Begrüßung und machten uns dann auf den Weg zu unseren Spinten.

„Wie gehts dir?", fragte sie mich und warf mir einen besorgten Blick zu. Hanna war so ziemlich die Einzige, die von Narzissas Wutausbrüchen und meinen Verletzungen wusste. Sie hatte mir nach dem Vorfall mit der Flasche geholfen meinen Arm zu verbinden, nachdem ich ihr mit Nachdruck weiß hemacht hatte, dass ich nicht damit zum Artzt gehen würde. Hanna war der Meinung, dass ich zum Jugendamt gehen sollte. Doch ich vertraute denen nicht. Immerhin hatten sie mich, bevor ich zu Narzissa kam, von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gezerrt. Sie haben mir nichts und niemanden gelassen, mich wieder weggeschickt, noch bevor ich irgenjemandem hätte nah kommen können. Mich zwischendrin wieder im Waisenhaus verstaut, bevor alles wieder von vorne losging. So scheiße mein Leben gerade auch sein mochte ich würde es nicht aufgeben nur um dann wieder bei Menschen zu sein, die ich nicht kannte.

„Gut", log ich. Hanna glaubtemir offensichtlich nicht, doch sie ging nicht weiter darauf ein, wofür ich ihr sehr dankbar war. „Hast du schon gerört, dass heute zwei Neue in die Klasse kommen? Ich hoffe die beiden sehen heiß aus. In unserer Stadt mangelt es eindeutig an vernünftigen Kerlen!" Sie sah mich erwartungsvoll an. Doch ich rollte nur mit den Augen. Um ehrlich zu sein interessierte ich mich so was von gar nicht für den Klatsch und Tratsch an unserer Schule, doch Hanna zuliebe gab ich ein halbherziges „Yay" von mir. Meine Laune war wirklich gerade im Keller und unfähig die Treppe nach oben zu finden!

Girl on fireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt