17.02.2049
„Ich hab absolut keine Lust mehr", meint Clara und reibt sich die Augen.
„Die hatte ich nie", kommentiert Juli.
Juli, eigentlich Juliane, ist unsere jüngere Cousine und gerade mal wieder mit ihrer Mutter Tessa und ihrem Vater Dirk zu Besuch, ihre Brüder sind daheim geblieben.
„Ach, ich versteh das doch sowieso nicht, und ich werde es auch nie verstehen! Ich geb auf, ich hasse Mathe!" sagt Juli, während sie wütend ihr Mathebuch an die Wand wirft.
„Die arme Wand kann doch wirklich nichts dafür, dass du keine Trigonometrie magst", lache ich und hebe ihr Buch auf.
„Wenn du möchtest kann ich es dir erklären, deshalb durftest du ja schließlich nicht zuhause bleiben"
Juli schaut mich dankbar an und lächelt.
„Danke, das ist lieb von dir. Aber zu meiner Verteidigung, ich wäre auch so mit zu euch gekommen, ohne dass ich lernen muss."
Clara kichert. „Jaja, red dir das nur weiter ein"
Und so sitzen wir zu dritt auf dem großen Bett in meinem Zimmer, lachen und lernen zusammen, bis auf einmal ein Schrei zu hören ist.
„Scheiße, was ist jetzt los?!"
„Das war Mama. Schnell, auf ins Wohnzimmer!"
Gehetzt rennen wir drei dir Treppen hinunter und stürmen ins Wohnzimmer.
Dort stehen unsere Eltern mit völlig entgeisterten Blicken und schauen gebannt auf den Fernseher.
„ „...eindeutig. Das Ereignis kann nicht mehr abgewannt werden. Es wird alles zerstören und uns alle umbringen."
„Wie können wir uns schützen?"
„Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht."
„Was meinen Sie, wie lange haben wir noch?"
„Vielleicht eine Woche? Einen Monat? Vielleicht aber auch nur ein paar Tage. Wir wissen es nicht. Die Satellitenbilder sind zu ungenau, wir sind noch dabei sie genauer zu untersuchen. Aber eins ist sicher: Spätestens in einem halben Jahr wird das Leben auf der Erde nicht mehr so möglich sein, wie wir es kennen.""
Erneut schreit jemand. Dieses Mal ist es Tante Tessa. Sie zittert am ganzen Körper und hat die Hände vor den Mund geschlagen. In ihren Augen blitzen Tränen. Mum neben ihr sieht ähnlich aus. Onkel Dirk und Dad sehen erschüttert aus und nehmen ihre Frauen in die Arme.
„Was ist los? Warum weint ihr?" spricht Juli die Frage aus, die uns Mädchen auf der Zunge liegt.
„Ach", fängt Onkel Dirk an, „es sind ein paar Dinge in den Nachrichten gezeigt worden, die nicht gut für die Gemüter eurer Mütter waren. Stellt euch bitte darauf ein, dass in den nächsten Tagen öfters Tränen fließen werden." Als er seinen Satz beendet lächelt er uns tapfer an und wirkt gleichzeitig unglaublich traurig.
„Und was genau wurde in den Nachrichten gezeigt?" bohrt Clara weiter nach.
„Ihr werdet es noch früh genug erfahren. Geht bitte wieder hoch um weiter zu lernen. Wir Erwachsenen haben noch ein paar Dinge zu besprechen", meint Papa daraufhin und würgt uns damit ab.
Und wieder ein neuer Teil! Wie findest du die Handlung so? Was denkst du, wie es weitergehen wird?
Hab einen guten Start in die neue Woche!
Deine E-lena
