Kapitel 4

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Als ich aufwache spüre ich ein Arm um meinen Bauch. Ich realisiere erst jetzt dass es Harrys Arm ist. Ich muss Lächeln weil diese Geste einfach soo süß ist. Ich will aufstehen weil ich aufs Klo muss aber sein Griff wird stärker als ich mich bewege. Ich drehe mich lächelnd zu ihm und beobachte wie er schläft. Er sieht so friedlich und süß aus wenn er schläft , seine braunen Locken fallen ihm ins Gesicht und sein Mund ist ein bisschen geöffnet. Ich liebe seine Haare so sehr das ich nicht wieder stehen konnte sie anzufassen.

Nach einiger Zeit öffnet auch Harry seine wunderschöne Augen. Ich nehme schnell meine Hand aus seinen Haaren da mir das total peinlich ist. Aber es ist Zu spät.

" du kannst ruhig weitermachen, ich liebe es wenn du mit meinen Haaren spielst"

Ich laufe rot an aber nehme trotzdem eine Locke und wickel sie um meinen Finger.

" du bist so süß wenn du rot wirst "

Ich nehme meine Hand von seinen Haaren weg und verstecke meinen Kopf in seiner Brust. Vorsichtig streichelt er mich am Kopf.

" du bist so ein tolles Mädchen"

Ich muss Lächeln, weil ich es nicht erwartet habe dass aus seinem Mund zuhören. Ich hebe meinen Kopf und sehe ihm in die Augen. Plötzlich kommt sein Gesicht mir immer näher. Ich weiß nicht was ich machen soll ' will er mich küssen?aber ich bin für diesen Schritt noch nicht bereit' ich senke meinen Kopf so dass seine Lippen meine Stirn berührt.

" sorry ich dachte nur..."

Ich unterbreche ihm indem ich mein Zeigefinger auf die Lippen lege. Er nickt und ich gebe ihm ein Kuss auf die Wange. Eine Frage schwirrt als in meinem Kopf herum ' was will er mit so einem Mädchen wie mir, er könnte jede haben aber warum ist er dann bei mir?'

Mittlerweile sind wir jetzt unten im Wohnzimmer und Harry bestellt uns eine Pizza. ' wie haltet er das aus mit einem Mädchen das nicht spricht?' Harry kommt wieder und setzt sich zu mir, ich glaube er war gerade eine rauchen, da er nach einer Mischung von Zigaretten, Pfefferminz, und Parfüm riecht. Eigentlich hasse ich den Geruch von Zigaretten aber bei ihm mit dieser Mischung , himmlisch.

Harry setzt sich wieder zu mir und erzählt mir lustige Geschichten aus der Klasse. Ich Musst die ganze Zeit lachen. Es tut gut mal wieder zu lachen weil das habe ich schon Zeit Jahren nicht mehr. Als es klingelt steht harry auf und geht zu der Tür. Nach ein Paar Minuten kommt er wieder mit zwei Pizzen in der Hand. Ich habe so ein Hunger das mein Magen schon knurrt. Peinlich berührt schau ich weg. Harry kommt lachend zu mir

" hat da jemand Hunger?"

Ich guck ihn immer noch nicht an. Plötzlich fängt er an mich zu kitzeln und ich musste so lachen weil ich unglaublich kitzelig bin. Er hörte als nicht auf und ich hatte schon voll die Bauchschmerzen.

"Bitte, bitte hör auf " sage ich leise und unsicher

" ich liebe deine Stimme und dein Lachen, du kannst ruhig öfters in meiner Gegenwart reden "

Ich weiß nicht warum aber ich habe so ein starkes Vertrauen in Harry, das ich sogar glaube das ich einmal normal vor ihm sprechen kann. Vielleicht lerne ich es dann auch vor anderen Menschen zu reden. Ich frage mich wie er das hinbekommt dass ich vor ihm spreche. Ich meine hallo dass hat bis jetzt noch niemand geschafft. Ich weiß nicht was ich sagen soll deswegen gebe ich ihm einfach ein Kuss auf die Wange.

Nächster morgen:
Mein Wecker klingelt und ich versuche hoffnungslos ihn auszuschalten. Nach kurzer Zeit schaffe ich es doch. Ich steh auf und mache meine tägliche morgen Routine. Heute hab ich einen weißen Pulli und eine helle Jeans an. Da ich etwas spät bin muss ich sofort in meine senf farbigen Winterschuhe schlüpfen und meinen blauen Mantel anziehen. Als ich die Tür hinter mir schließe ist es 7.20 Uhr und der Unterricht beginnt um 7.30 Uhr das heißt ich komme 10 Minuten zu spät. Ich laufe schnell Richtung Klasse. Ich klopfe an der Tür und gehe rein. Alle Blicke sind auf mich gerichtet, was mir etwas Angst macht. Ich sage wie erwartet nichts, sondern setze mich einfach hin. Manche geben dumme Kommentare dazu aber ich achte nicht darauf. In der 1. Pause setzen wir uns wieder zu Musik und in der 2. Pause hat Mascha mir die Schule ein bisschen gezeigt. Den restlichen Tag über ist nichts besonderes passiert.

Die ganze Woche über hat Harry mich irgendwie überhaupt nicht beachtet. Ich weiß nicht warum aber es nervt mich. Erstmal versucht er mich zu küssen und dann beachtet er mich nicht? Keine Ahnung was er hat.

Ich gehe gerade mit Mascha durch den Schulhof. Ich fühle mich die ganze Zeit beobachtet, aber ich weiß nicht von wem. Ich versuche das Gefühl zu verdrängen und geh einfach weiter. Wir sind gerade auf den Weg ins Schulgebäude als wir an der Raucherecke vorbei gehen.

" Hey, fette Nonne "

Ich habe das Gefühl mein Herz bricht gerade in zwei Teile als ich Harrys Stimme erkenne. Ich beiße auf die Innenseite meiner Wangen, um meine Tränen zurück zuhalten. Ich versuche ihn nicht zu beachten und gehe einfach weiter.

Harrys Sicht :
Ich habe sie die ganze wochenlang nicht beachtet. Ich möchte es gar nicht aber meine Jungs dürfen nicht mitbekommen dass ich was mit der süßen Nonne zutun habe. Wir haben jetzt Ende der Pause und Steffi und diese Mascha laufen gerade an uns vorbei. " Haha guck mal Harry da kommt dein fettes Opfer!" Dass ist meine Chance Ihnen zu beweisen dass ich sie hasse ( auch wenn es irgendwie nicht so ist ).

" Hey, fette Nonne "

Ich spüre ein stechen in meine Brust. Weil ich genau weiß wie sehr ihr das wehtut und dass sie ihre Tränen zurück haltet um keine Schwäche zu zeigen. Ich möchte zu ihr laufen und sie in den Arm nehmen, aber dass darf ich nicht wegen meinen Jungs.

Steffis Sicht :
Die Worte aus Harrys Mund zuhören tut tausendmal mehr weh, als wenn ich sie aus irgendeinem anderen Mund höre. Er hat mich so sehr verletzt. Ich meine ich habe ihm vertraut, ich habe das erste Mal seit 9 verdammten Jahren vor IHM gesprochen!!! Ich dachte er würde mir nie wieder weh tun. Aber da sieht man mal wie naiv ich dein kann.
Ich und Mascha sitzen jetzt in der Klasse und warten auf den Lehrer. Aus dem Augenwinkel sehe ich das jemand in die Klasse kommt. Ich gucke hoch und sehe... Harry mit seiner Gang. Ich sehe ihn traurig an, wahrscheinlich zulange denn seine Stimme holt mich aus der starre

" was guckst du so traurig Nonne, war dass eben denn schon zu viel? "

Er sagt es extra traurig, was die andern noch mehr lachen lässt. Ich halte es nicht länger aus, ich schnappe meine Tasche und will Richtung Tür laufen bis ich plötzlich am Arm festgehalten werden. Ich sehe in Harry wunderschönes Gesicht. Er sieht mich mit einem entschuldigendem, traurigen und sorgenden blick an. Ich reiße mich von seiner Hand los und laufe in den nächst liegenden Park. Ich möchte diese Schmerzen nicht mehr, es soll verdammt nochmal aufhören. Ich sehe keine andere Lösung mehr und suche mein Spitzer aus der Tasche. Ich trete auf in drauf und hole die Klinge raus. Ich schließe meine Augen und schneide an meinem Arm entlang. Dieser Schmerz lässt meinen inneren Schmerz vergessen und irgendwie tut dieser Schmerz sehr gut. Ich hole immer wieder aus und schneide meinen Arm entlang. Für einen Moment kann ich vergessen was Harry mir angetan hat.

Liebe ohne WorteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt