Kapitel 8 - Die Aurenquelle

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„Und du hast ihn wirklich ziehen lassen? Das hättest du nicht tun dürfen!" Wolf war außer sich vor Wut und schlug gegen die erstbeste Wand im Thronsaal. Fuyumi zuckte zusammen, wollte schon zu einer Erwiderung ansetzen doch Bell warf ihr einen schnellen Blick zu und antwortete Wolf nur kühl: „Ich habe ihm einen Gefallen geschuldet. Er wollte sie unbedingt wieder sehen, ich habe den Schmerz in seinen Augen gesehen. Verstehst du? Er hat jetzt schon seit über sechs Jahren nichts mehr getan, er hätte sogar beinah seinen Status als Boss verloren, währe Deku nicht für ihn da gewesen." Wolf schüttelte den Kopf, es schien ihn zu schmerzen weiter darüber nachzudenken und er zog die Stirn in Falten und schnitt eine Grimasse. „Du hättest es trotzdem nicht zulassen dürfen!" „Hättet ihr Wind davon bekommen, hätte ihr mich ihn nicht dorthin schicken lassen." „Das stimmt, Wolf." Pflichtete Fuyumi ihr bei und erhob sich von ihrem Stuhl an der Tafel. „Aber dieses Mädchen, ich weiß nichts von ihr."

Fuyumis Herz verkrampfte sich, sie hatte sich nach allem was gesehen war für Wolf entschieden, Staz hatte sie nie wirklich geliebt und das hatte sie ihn jener Nacht schmerzhaft erfahren müssen. „Bin ich ihr wirklich so ähnlich?" Ihre zaghafte Stimme verhallte im Thronsaal und keiner erwiderte etwas. Bell schüttelte den Kopf energisch. „Du bist ihr ähnlich aber sie ist viel direkter, eine wahre Kämpferin. Sie hatte es auch nicht leicht. Sie war in vielerlei dir ähnlich. In der Hinsicht dass Staz ihr am Herzen lag." „Du musst Fuyumi nicht mit Samthandschuhen anfassen. Staz hat sie geliebt, niemanden sonst, nicht einmal sich selbst hat er so sehr geliebt und sie hat ihn verlassen." Fuyumi riss die Augen auf. „Aber...warum?" Bell hob die Hand abwehrend. „Das ist eine lange Geschichte, sie hat Pflichten gegenüber anderen Dimensionen." „Du meinst sie hat die gleichen Fähigkeiten wie du?" „Das trifft auch nicht ganz zu. Sie ist eine komplizierte Persönlichkeit und sie ist wichtig für sehr viele andere Dimensionen und Welten. Sie konnte nicht für immer bei Staz bleiben, sie war schon viel zu lange hier." „Wie lange war sie denn hier?" „Verdammt Fuyumi!" Wolf schüttelte gequält den Kopf. „Sie hat hier gelebt bis sie fünfundzwanzig war, also etwa elf Jahre und dann hat sie sich von Bell, den anderen und Mir verabschiedet und ist verschwunden." Fuyumi sah ihn ungläubig an. „Was war mit Staz?" „Staz hätte sie niemals gehen lassen, sie hat ihm das Herz damit gebrochen dass sie gegangen ist." „Und was...was war sie?" Sie alle wussten dass sie auf die Rasse des Mädchens anspielte. „Das ist nie ganz eindeutig bestimmt worden." Antwortete Bell mit einem Seitenblick zu Wolf. „Sagen wir so...Sie war vieles, eine Art Hybrid...Frankenstein hatte lange versucht sie für seine Experimente zu gewinnen aber sie war immer dagegen. Sie war eine bescheidene Person außer wenn es zu ihrem eigenen Willen und zu Satz kam. Sie hat ihre Freunde immer unterstützt, tatkräftig, aber sie hatte auch großes Temperament, das in keinem Fall zu unterschätzen war." Fuyumi senkte den Kopf, diese unbekannte Person schien so viel stärker als sie. Sie ballte die Fäuste und schaute auf, erwiderte den Blick ihrer beiden Freunde mit starren festen Augen und Standhaftigkeit.

„Ich habe mich weiter entwickelt, ich bin nicht mehr so wie vorher, auch ich sage was ich will und ich werde mich diesbezüglich auch nie wieder zurückhalten. Die beiden lächelten und nickten. „Ja, auch wenn ich in Staz Herz nicht so viel Platz einnehmen konnte wie sie..." „Du hast ihm geholfen", sagte Wolf und legte einen Arm um sie, „du hast ihm damit geholfen dass du da warst und er wieder das Gefühl bekommen hat das etwas das er einen Sinn hat. Genauso wie dass er sich um dich gekümmert hat, viele Situationen mit dir müssen ihn an sie erinnert haben das muss auch ein Grund gewesen sein warum du einfach nicht seine Favoritin sein konntest." Fuyumi blickte zu ihm auf. „Ich liebe nur dich Wolf." Und man konnte in ihrer Stimme hören dass es die Wahrheit war. Drei Jahre waren sein nun schon zusammen und Fuyumi besuchte ihren Vater regelmäßig und auch ihre Mutter, es ging ihr gut. Sie schlang beide Arme um Wolf und der wandte den Kopf währen sie das Gesicht an seiner Brust vergrub. Bell sah mit gebrochenem Blick in die bernsteinfarbenen Augen des Werwolfes. „Er liebt sie immer noch, oder?" Bell nickte, dann lächelte sie. „Ich werde jetzt gehen." Seufzte sie. „Wird er wieder kommen?" „Das hängt davon ab auf welchem Fuß er sie erwischt." Sie deutete eine Verbeugung an, wandte sich um und verschwand ganz normal durch die Tür. Als beide Türflügel des Thronsaales sich hinter ihr schlossen biss sie die Zähne zusammen, sie hatte Staz nie wirklich gewollte, ihn nur begehrt weil sie nie seine ganze Aufmerksamkeit hatte haben können, aber da er nun weg war wusste Bell nicht mehr ob sie zu ihren täglichen Tätigkeiten zurückkehren könnte, einfach so...

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