Kapitel 3 - Das Schloss der goldenen Sonne

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Elerbtus landete sofort zwischen den Felsen. Wir anderen machten uns auf den Weg hinunter zu ihm. Das Tal war übel zu gerichtet, es war schon während des Gefechtes in einen schlimmen Zustand geraten, der sich nun nicht verbessert hatte, doch wir hatten keine Wahl gehabt. Die Dunkelheit über dem Tal hatte sich verzogen und die Nachmittagssonne schien auf uns alle herab, an der Seite ihrer bleichen Schwester.

Hätte man nur den Himmel betrachtet, hätte es ein schöner Tag seien können, doch der Grund darunter sprach eine andere Sprache. Der Boden war getränkt mit halb zerflossenem Schleim, noch brennenden Bäumen und metergroßen Felsen. Kurz, eine Menge Arbeit musste getan werden.
seufzend lehnte ich mich an die Flanke des Kristalldrachens, Elerbtus hatte vor zweieinhalb Jahr seine Gestalt wandeln müssen. Drachen der alten Zeit müssen in ziemlich unregelmäßigen Abständen ihren Körper wechseln. Nun war er extrem gewachsen. Sein Kopf maß gute eins dreißig Länge und sein Hals drei Meter. Der Korpus war gute drei Meter fünfzig und der Schweif war bei fünf Metern lang. Er sah nun mehr wie einer der Drachen aus Bilderbüchern aus. Seine Schuppen waren blauschwarz und seine Augen hatten die Farbe von goldene Bernsteinen, scharf und klug. Ich selbst hatte diesen Körper erschaffen und dafür gesorgt dass er die notwendigen Bedingungen erfüllt.
Ich war nicht die einzige die verschnaufen musste. Viele der Mädchen stützten sich an unterschiedlichen Stellen des Drachen ebenfalls ab. Aus dem Rauch, der gegen meinen Rücken schlug, trat jemand. Ich spürte seine Seelenwellen, wie ein berauschender Wein vernebelte seine Gegenwart mir die sowieso schon gereizten Sinne. Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig: Ich faste meinen Mut zusammen und drehte mich um und etwas Langes, Geschupptes kroch an mir hoch und wickelte sich um meinen rechten Unterarm.

Hinter mir stand Thunder in seiner Menschengestallt, über die er nur zwei Stunden am Tag verfügte. Er hatte dunkles, dünnes, strubbeliges, schwarzes Haar, in dem vereinzelte türkise Haare zu finden waren. Ausgeprägte Wangenknochen und zudem war er durchtrainiert, hell gebräunte Haut und diese Augen! Seine Augen, in die ich sah als ich mich umwande. Türkis, blau, immer in Bewegung. Sie waren schmal und seine Pupillen waren die einer Raubkatze. Augen die Fesseln...
Doch zum Glück war Snake da. Er hatte sich im richtigen Moment um meinen Unterarm gelegt und war dort zu einem schwarzen Armreif mit Aquamarinen als Augen geworden. Andernfalls wäre ich Thunder vermutlich unterlegen. Nun schützte Snake meinen Geist und ich konnte Thunder ohne Probleme in die Augen sehen. Sein Blick wanderte zu Snack, und seine Lieder zuckten. Chihiro räusperte sich. Sie stand da auf ihre Axt gestützt und grinste mich schief, fast schon schmutzig an. Ich zuckte nicht mit der Wimper.
„Dann wollen wir mal, kommt alle her, dann kann ich euch besser sehen!" Alle versammelten sich um mich, nur Amy, Santana und Saskia standen etwas abseits zusammen. Ich winkte sie in den Kreis. Sie sahen alle sehr geschafft und müde aus. Es musste einfach alles zu viel gewesen sein. „Vorab erstmal, was jetzt passiert tut mir leid, aber es ist zu eurem Besten und überhaupt, wie das alles hier heute gelaufen ist... Das muss hart für euch sein, aber ich werde mich um euch kümmern und euch alles erklären." Ich hob die Hand vor den dreien etwas auf halbe Höhe an. „Nur, nicht jetzt." Ich machte eine rasche Bewegung als würde ich einen Strich einmal durch alle drei durch ziehen. Und schwupp. Fielen alle gleichzeitig nach hinten wo Arktika sie auffing. Sie blickte mich tadelnd an. „Bring sie ins Schloss, am besten ins Rosen Zimmer!" Wies ich sie an. Wenige Herzschläge später war die Fledermaus auch schon weg geflogen.
„Nun, " hob ich an, „lasst uns mit dem Aufräumen beginnen." Niemand rührte sich, ich betrachtete sie eine nach der anderen. „Adhara, nehme dir Fire und such das gesamte Tal nach brennenden Bäumen ab. Löscht sie, danach gibst du mir deine restliche Magie und fliegst ins Schloss!" Ich sah ihr an dass sie protestieren wollte. Sie war einfach nicht gut drauf. „Darf ich das auch auf meine Weise erledigen?" Und ein flehender Blick trat in ihre Augen, ich verdrehte meine. „Dieses letzte Mal noch...Meinetwegen." Seufzte ich.

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