Fainted (Kurotsuki)

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Tsukishima:

Mit einem lang gezogenen Seufzen setze ich mir meine weißen Kopfhörer auf, starte die Musik mit meinem Handy und schließe die Augen. Lehne mich auf der Bank hinter der Turnhalle zurück. Atme tief durch.
Das letzte Volleyball Turnier ist noch nicht so lange her und trotzdem sind wir schon wieder in Tokyo für ein Trainingscamp. Nicht, dass es mich so sehr stören würde. Im Gegenteil. Eigentlich ist es eine ziemlich willkommene Abwechslung zum ganzen Schulstress. Nicht lernen müssen, keine Klausuren, keine nervigen Schüler. Nur nervige Volleyball-Freaks. Und die sind der Grund dafür, warum ich jetzt so KO bin.
Atme nochmal tief ein und aus. Fahre mir mit meinen Händen über die Stirn. Versuche den eigenartigen Knoten in meinem Magen zu ignorieren. Fühle wie mir Schweiß den Nacken runter läuft.
Zwar sind wir hier erst vor drei Tagen angekommen, aber die drückende Sommerhitze hat bereits seinen Einfluss auf uns gehabt. Die Luft ist schwer und schwül. Es macht das Atmen schwerer und wir alle sind müde. Auch ich. Seit heute Morgen liegt mir ein leichtes Übelkeitsgefühl im Magen und mein Kopf drückt. Aber es ist nur die Hitze.
Es geht uns allen so.

Ein leichtes Tippen an meiner Schulter holt mich aus meinen Gedanken. Öffne die Augen.
Yamaguchi?
Setze die Kopfhörer ab. "Was machst du hier?", frage ich ihn. Ein gewohnter, gelangweilter Unterton ist in meiner Stimme zu hören.
"Das wollte ich dich gerade fragen, Tsukki! Das nächste Übungsspiel fängt gleich an. Die Anderen warten alle auf dich!"
Seufze und schließe desinteressiert wieder die Augen: "Sag ihnen, dass sie ohne mich spielen sollen. Das werden sie schon hinbekommen." Was allerdings nicht ganz so sicher ist, wenn man bedenkt wer ihr Gegner sein könnte. Die Nekoma, Fukurōdani, Shinzen, oder Ubugawa. Es sind alle sehr starke Teams.
Für einige Momente bleibt es still. Ist Yamaguchi überhaupt noch da?
"Ist bei dir alles in Ordnung Tsukki?"
Öffne ein Auge und sehe zu meinem besten Freund auf.
"Dein Gesicht ist irgendwie ganz rot." Er sieht besorgt aus.
"Es ist nichts. Nur die Hitze."
Erneutes Schweigen.
"Bitte Tsukki, komm zurück in die Halle. Du weißt, dass du von Ukai einen riesen Ärger bekommst, wenn du das Training schwänzt!"
Ein entnervtes Stöhnen entkommt meinen Lippen und ich fahre mir nochmal über die Stirn. Sie ist nass vom Schweiß. Öffne schließlich beide Augen und stehe wieder auf: "Na schön. Gehen wir zurück."

~oOo~

"Ok Jungs! Das ist die letzte Strafrunde für heute. Auf geht's!", ruft Daichi mit fester Stimme durch die Halle, was durch einen ebenso lauten Ja-Ruf unseres Teams beantwortet wird.
Mit einem genervten brummen folge ich den Anderen aus der Halle nach draußen in die Nacht und dann zum steilen Hügel, den wir schon bei unserem letzten Trainingscamp hier sehr gut kennengelernt haben....
"Los geht's!", ruft unser Kapitän nochmals um uns für die Strafe zu motivieren. Mir kann es egal sein. Ich werde es einfach hinter mich bringen.
Gemütlich jogge ich den Anderen hinterher. Erstmal Berg auf. Obwohl ich mir Zeit lasse zerrt es enorm an meinen Kräften und die Luft scheint Tonnen zu wiegen. Angestrengt atmend komme ich oben an, drehe mich um und jogge dann in demselben Tempo wieder runter. Hinata und Kageyama sind jetzt schon wieder unten angekommen. Das war von diesen zwei Idioten aber auch nicht anders zu erwarten.
Hole tief Luft. Laufe weiter. Konzentriere mich darauf in der Dunkelheit auf nichts zu treten. Mein Magen zieht sich zusammen. Gleich bin ich unten bei den An-
Ziehe scharf die Luft ein, verliere plötzlich mein Gleichgewicht, kann fühlen, wie mein Herz einen kleinen Sprung macht.
Instinktiv greifen meine Hände nach dem Ersten was sie zu fassen bekommen und das ist Asahi. Spüre wie er heftig unter der plötzlichen Berührung zusammenzuckt. "Ah! Tsu- Tsukishima!" Seine breiten Schultern beginnen zu zittern.
Kralle mich fester in seinem Oberteil fest um wieder auf die Beine zu kommen. Lasse anschließend los und rücke meine Brille zurecht. Atme tief ein und aus. Meine Muskeln sind vom Schreck noch immer angespannt.
"Tut mir leid, ich bin gestolpert."
Kann im Augenwinkel Sugawara hastig auf uns zukommen sehen. "Tsukishima, alles in Ordnung bei dir?!" Seine Stimme klingt besorgt.
"Ja alles in Ordnung, bin anscheinend über etwas gestolpert." Wiederhole ich meine Erklärung nochmals worauf er erleichtert ausatmet.

Imagination: Haikyuu Fanfictions ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt