Kapitel 1

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"Ring ring ring", mein Wecker. 05:30 Viel zu früh um aufzustehen, zumindest für mich. Aber ich brauche die Zeit um wach zu werden. Ist immer perfekt um nach zu denken. Über Gott und die Welt. Wie der Tag heute wohl wieder wird? Was muss ich alles für heute einpacken? Wie die neue Schule wohl sein wird? Ihr müsst wissen, ich bin in den Sommerferien umgezogen. Naja, eigentlich hat sich mein Leben ziemlich verändert.

Früher hab ich auf einem Reiterhof gelebt. Der Traum jedes kleinen Mädchens. Meiner war es lange Zeit nicht. Ich hab das reiten aber erst ca. mit 12 Jahren entdeckt. Meine Mutter ist Reitlehrerin und deshalb haben wir einen eigenen kleinen Reitbetrieb. Mit 14 Jahren, nachdem ich meiner Mutter bewiesen habe dass ich genug Zeit für ein Pferd habe, bekam ich durch Zufall ein eigenes Pferd. Meine Lieblingsrasse. Sie war am Anfang echt eine Herausforderung. Hatte vor allem Angst und war praktisch am Anfang einer Ausbildung. Aber mit der Hilfe meiner Mom haben wir es echt weit geschafft. Wie beide haben uns blind vertraut. Tja, und jetzt, 2 Jahre später, musste ich sie wieder weggeben. Weil unser Vermieter den Pferdehof verkaufen will und wir nicht das nötige Geld haben um den Hof zu kaufen.

06:00 Zeit zum Aufstehen. Wie schnell die Zeit vergeht wenn man Gedanken versunken ist. Naja, stürzten wir uns eben in einen weiteren Tag meines ach so tollen Lebens (man beachte die Ironie).

Ich gehör nicht zu diesen Mädchen die Stunden im Bad brauchen. Ich gehör auch nicht zu diesen Menschen, welche morgens duschen. Da kann ich meine Zeit morgens echt besser gebrauchen.

Deshalb such ich mir meine Kleidungsstücke aus, welche ich heute anziehen will, binde meine gold-braunen brustlangen Haare auf, putze meine Zähne und mache eben all das was man morgens so macht. Schminken, auch sowas. Mach ich eigentlich nie wirklich. Aus einem ganz einfachen Grund, bin einfach zu doof dafür. Man spart aber auch eine Menge Zeit morgens im Bad.

06:55 Zeit zum Gehen. Noch kurz Angel, meinem Hund tschüss sagen und weg bin ich. Jah, mein Hund heisst Angel. Sie ist auch ein Engel. Zumindest meistens. Und nein, sie ist nicht so ein kleiner unerzogener Köter (nichts gegen kleine Hunde). Sie ist ein Mischling und ich hab sie seit der ersten Sekunde, welche Angel auf der Welt ist. Sie war eine unserer zehn Welpen. Und für mich war von Anfang an klar dass sie bei mir bleiben wird.

Am Schulgelände angekommen staunte ich erst mal. Das hier ist grösser als mein altes Schulhaus. Um einiges. Mit meiner alten Klasse war ich ganz zufrieden. Ich war nicht beliebt, aber auch kein Opfer. Klar gab es zwei Typen die dachten sie müssten mir meine Schulzeit zur Hölle machen, aber das waren nur zwei. Ich hatte schliesslich meine beste Freundin, meinen besten Freund und meinen Hängemattekumpel. Alles was man zum Überleben an einer Schule braucht. Warum der eine "Hängemattekumpel" heisst? Hmm jaa... Da war so eine Party von meiner Klasse und da ich keine Lust hatte mich sinnlos zu besaufen, lag ich in der Hängematte. Und irgendwann kam eben mein Kumpel und hat sich zu mir gelegen. Wir lagen da den ganzen Abend und die halbe Nacht, haben geredet oder auch nur in den Sternenhimmel geschaut.

Zum Glück war heute ein neues Schuljahr und so war es wenigstes nicht so auffällig das ich neu hier bin. Ich nahm meinen Stundenplan aus der Tasche und schaute erst mal wo genau ich hin muss. Schulhaus 3 Zimmer 209 was so viel heisst wie 2. Stock Zimmer 09. Das dürfte jah wohl nicht so schwer zu finden sein (hoffe ich).

Wie an jeder Schule hat es diese Nerds, die alles besser wissen, diese Mädchen (wollen jah keine Schimpfwörter sagen), bei welchen mehr Haut als Stoff zu sehen ist, die Möchtegern Machos, die denken sie seinen unwiderstehlich (das es nicht so ist muss ich jah wohl nicht erwähnen) und die normalen. Und das sieht man schon alleine wenn man durch die Gänge läuft. Jaja, ich weiss, ich sollte nicht zu oberflächlich sein. Aber sind wir doch mal ehrlich, jeder Mensch ist oberflächlich und schaut als aller erstes auf das Äussere eines Menschen. So sind wir nun mal. Und jeder der jetzt was anderes behauptet ist nicht ehrlich zu sich selbst.

Beim Schulzimmer angekommen schaute ich mich erst einmal um. Das Zimmer war noch nicht wirklich voll weshalb ich denke das die meisten noch gar nicht da sind. Ich setzte mich in eine der hinteren Reihen und kritzle was in mein Buch. Nach und nach füllt sich das Schulzimmer immer mehr. Irgendwann setzt sich auch jemand neben mich, aber ich mach mir die Mühe gar nicht erst hoch zu schauen wer es ist. Dem Geruch zu urteilen war es aber ein Junge. Der auf jeden Fall rauchte. Wie ich diesen qualm hasse.

Als die Lehrerin kam stellte sie mich natürlich vor. "Aufgepasst! Wir haben eine neue Mitschülerin. Simone ist in den Sommerferien hier her gezogen und ich erwarte von euch dass ihr sie alle herzlich willkommen heisst!", kam es von Frau Alben, der Lehrerin. Wie ich meinen Namen hasse! Ich weiss echt nicht was sich meine Eltern dabei gedacht haben. Aber wenigstens kam nicht diese Vorstellungsrunde wo man sagen muss wie man heisst, welches Hobby man hat und das alles eben. Es schien niemand zu interessieren wer oder was ich bin, am aller wenigstens meinen Pultnachbar. Darüber war ich aber ehrlich gesagt auch froh.

Die ersten 2 Lektionen hatten wir Mathe. Ich mag Mathe. Das einzige Fach welches in jedem Land genau gleich ist. Und dazu ist es nicht einmal schwer. Man muss nicht Seiten voller Wörtchen lernen oder sind irgendwelche Daten mit wichtigen Ereignissen merken. Ich finde meine Noten waren auch nicht schlecht in Mathe. Danach hatten wir Deutsch. Da mich dieses Fach nicht wirklich interessiert hab ich wieder in meinem Heft rum gekritzelt. Plötzlich wird mir mein Heft weggerissen und ich dachte es wäre Frau Alben gewesen. Doch als ich hoch schaute sah ich diese blauen, Augen. Nicht irgendein langweiliges blau oder ein eisblau wie meine. Nein, es war ein kräftiges blau. Kurz verlor ich mich darin bis ich mich wieder sammelte und realisierte das dieser Schwachkopf von Pultnachbar sich MEIN Heft unter den Nagel gerissen hat. Ich beobachtete ihn wie er darin rum blätterte und als er gerade Luft nehmen wollte um was zu sagen riss ich ihm mein Heft wieder aus den Händen und kritzelte weiter darin rum.

"Du kannst wirklich gut zeichnen", ertönte es von der Seite.
Aber ich ignorierte es einfach.

Nach einem langen über aus spannenden Schultag (Ironie) konnte ich eeeentlich wieder nachhause gehen. Ich wollte gerade die Strasse überqueren als mich jemand an der Schulter festhielt

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Damit es keine unnötigen Fragen gibt, ich lebe in der Schweiz und deshalb spielt sich diese Geschichte auch in der Schweiz ab. Was zur Folge hat das vieles anders ist wie z.B. das Schulsystem. Uuuund es tut mir auch leid für jedes Wort welches es so auf Hochdeutsch nicht gibt 🙈 Wie dieses Mädchen und alle anderen Personen aussehen erfährt ihr nach und nach in den kommenden Kapiteln. Ist mein erstes Buch und ich bin mir bewusst das es noch lange nicht so gut und spannend ist wie viele andere Bücher, freue mich deshalb über jedes Feedback um mich zu verbessern. :)

Das mit dem Vertrauen war ne' scheiss IdeeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt