Kapitel 7.

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Heute ist Samstag. Der Tag, an dem Frau Johnson ihren Auftritt hat. Ich habe mir noch ein mal überlegt ob ich hingehe. Ich bin mir nicht sicher. Ist es nicht komisch, wenn ich da einfach auftauche? Was sage ich, wenn sie mich erkennt und in der Schule drauf anspricht?
Warum mache ich mir eigentlich so viele Gedanken? Ist doch egal ob sie mich erkennt, sie muss damit rechnen, dass sie jemanden, den sie kennt sehen könnte.
Ich bin aufgeregt. Ich werde sie live hören. Sie singt bestimmt perfekt. Ich muss lächeln, wenn ich mir vorstelle sie bald zu sehen und ihr zuhören zu dürfen. Eigentlich wollte ich ja Lena fragen ob sie mit geht, aber dann würde sie mir natürlich Fragen wie "woher weißt du, dass sie hier ist" oder "wie hast du das raus gefunden" stellen. Sowas nervt mich. Ich will ungestört hin gehen und es mir anhören. Ich stehe ewig vor dem Kleiderschrank und ziehe mich mindestens 50 mal um. Ich weiß einfach nicht was ich anziehen soll. Am Ende sehe ich eh aus wie immer. Also ziehe ich einfach eine schwarze Hose und ein schwarzes Shirt an. Ich bin viel zu früh dran und warte bis es soweit ist, um endlich los zu laufen. Ich schaue jede paar Minuten auf die Uhr. Ich kann es einfach nicht erwarten.
Es ist so weit. Ich laufe los. Weil ich so aufgeregt bin, laufe ich viel schneller als sonst. Ich komme viel zu früh an die Bushaltestelle und muss noch einige Minuten auf den Bus warten. Wäre ich nur ein bisschen später los gelaufen. Ich bin zu ungeduldig. Schon wieder schaue ich die ganze Zeit auf die Uhr. Und der Bus hat Verspätung. Ich habe ja richtig Glück. Nach paar Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, kommt der Bus und ich steige ein. Ich kann nicht aufhören an diesen Auftritt zu denken. Bald ist es so weit. Ich konzentriere mich so sehr auf meine Gedanken, dass ich fast meine Haltestelle verpasst hätte. Ich muss durch die ganze Stadt laufen, um dahin zu kommen, wo Frau Johnson auftreten wird.
Ich komme immer näher und ich höre die Musik. Ist das die Band? Ich laufe schneller. Ich höre die Musik immer besser. Ich bin schon fast da, mein Herz schlägt wie verrückt. Ich muss kurz stehen bleiben. Es ist nur eine Band. Das ist nichts besonderes, ich muss mich beruhigen. Hoffentlich ist es auch Frau Johnson. Ich laufe ganz langsam weiter und schon nach ein paar Schritten kann ich Gesichter erkennen.
Sie ist es. Frau Johnson. Ich bin bei einem Auftritt von ihr, ich kann es einfach nicht fassen. Sie sieht so schön aus. Sie hat ein ein Kleid an, welches richtig süß an ihr aussieht. Ich kann meine Augen nicht von ihr lassen.
Und ihre Stimme ist noch schöner als ich dachte. Ich könnte stundenlang hier stehen, sie anstarren und ihr zuhören. Diese Frau ist perfekt. Sie hat mich noch nicht gesehen, was ich auch gut finde. Ich sehe sie an und kann nicht aufhören zu lächeln.
Sie sieht so gut aus. Wie sie sich bewegt, wie sie sich durch die Haare streicht, wie sie lächelt. Alles ist schön an ihr. Ich bin einfach begeistert von dieser Frau. Ich bin froh mich dazu entschieden zu haben hierher zu kommen. Das ist der beste Tag meines Lebens.
Ich schaue ihr direkt in ihre wunderschönen grünen Augen und dann schaut sie in meine Richtung. Ich erstarre. Jetzt hat sie mich gesehen. Mein Herz schlägt schneller. Was jetzt? Sie wird das bestimmt nicht schlimm finden. Hoffentlich...
Nach ein paar Liedern fängt sie plötzlich an zu sprechen.
"So meine lieben, wir brauchen eine kurze Pause, holt euch etwas zu Trinken"
Und dann geht sie von der Bühne runter. Hoffentlich läuft sie jetzt nicht in meine Richtung und fragt mich was ich hier suche. Das wäre ja unangenehm. Ich versuche mich hinter einer Gruppe von Leuten zu verstecken und beobachte sie währenddessen. Sie unterhält sich mit jemanden. Also wird sie wahrscheinlich nicht auf mich zu kommen.
Plötzlich sehe ich sie nicht mehr. Wo ist sie hin? Ich gehe ein wenig vor um besser sehen zu können. Und da steht sie. Direkt vor mir. Na super.
"Chloe! Na? Alles klar? Wie kommt's, dass du hier bist?" Fragt sie mich und lächelt mich an.
"Nun ja, ich war in der Stadt unterwegs und dann habe ich die Musik gehört. Ich wollte wissen, was hier so ist und plötzlich habe ich Sie gesehen. Sie sind echt gut" ich unterhalte mich schon wieder mit ihr, ich glaube ich bin die glücklichste Person der Welt.
"Danke dir, schön, dass du da bist, bleib gerne noch eine Weile hier" sagt sie und sieht dabei aus wie ein Engel. Ich lächel sie nur an und dann wird sie von anderen Leuten angesprochen. Wow, sie sagt ich soll noch eine Weile bleiben. Sie ist so süß.
Schon geht sie wieder auf die Bühne und singt weiter. Sie tanzt so süß...
Es sind inzwischen bestimmt zwei Stunden vergangen und sie kündigt das letzte Lied an. Ich bin bisschen traurig, weil es schon das letzte ist, aber auch extrem glücklich, weil ich hier bin. Ich genieße es ihre stimme zu hören und hoffe, dass ich bald wieder die Chance habe, zu einem Auftritt zu gehen. Nachdem das Lied vorbei ist und sie von der Bühne geht, gehe ich kurz zu ihr, um zu sagen, dass es super war und verabschiede mich. Auf dem Weg zur Bushaltestelle kann ich nicht aufhören daran zu denken, was ich gerade erlebt habe. Die letzten Tage waren die schlimmsten Tage meines Lebens. Und dieser Tag hat alles verändert. Ich bin so glücklich, ich strahle die ganze Zeit und kann nicht mehr aufhören. Diese Frau macht mich nur mit ihrer Anwesenheit glücklich.
Ich steige in den nächsten Bus, gehe nach hause, dusche schnell und gehe sofort schlafen. Ich bin so müde. Das, was ich heute erlebt habe, werde ich niemals vergessen...

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Nach gefühlt zehntausend Jahren kommt mal wieder ein Kapitel. Es tut mir leid, dass ich nicht schon früher weiter geschrieben habe, aber ich habe es einfach nicht geschafft. Hope you enjoy this one as much as I did. :)

Das verbotene Spiel (LehrerinxSchülerin)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt