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Ich schaue erneut in den Spiegel.
Meine Haare sitzen genau so, wie sie vor 30 Sekunden noch aussahen.
Aufgeregt schaue ich nochmal auf die Uhr.

Ich fühle mich, als wäre heute der erste Schultag. So nervös bin ich.

Nach der Party am Samstag hat sich diese Szene von Sam und Madison wie ein Lauffeuer verbreitet. Ich habe bestimmt schon 20 snaps von Leuten bekommen, die mich auf dieses „Gerücht" angesprochen haben. Leider ist es keins.

Ich weiß, dass es kein Sinn hat es zu leugnen. Jetzt weiß es so wieso schon jeder.
Es ist wirklich anstrengend, das „popular girl" zu sein, denn somit ist nichts mehr was du tust oder sagst privat und früher oder später bist du DAS Gesprächsthema schlechthin.

Ich habe das Gefühl, jeder hatte Zeit, sich mit der Situation auseinander zu setzen, außer ich. Die, die direkt damit einvolviert ist.

Wie werde ich reagieren, wenn ich ihn treffe?
Wie werde ich reagieren, wenn ich sie treffe?
Was werde ich sagen, wenn mich jemand darauf anspricht?

Ich habe eigentlich mehr oder weniger alles mit meinen Freundinnen am Sonntag bei mir zu Hause durchgesprochen und durchgespielt.
Zeli hat darauf bestanden, Sam zu spielen und ich sollte sie anschreien.
„Besser, dass du es alles jetzt raus lässt anstatt in der Schule.", hat sie gesagt. Was ja irgendwie auch stimmt:

Aber nein. Ich habe genug vom Selbstmitleid. Ich erlaube mir selbst einen Tag zu trauern, aber das reicht dann auch. Wer bin ich denn, dass ich diesem Arschloch hinter her trauere?

Entschlossen packe ich meine Tasche. Ich blicke ein letztes mal in den Spiegel, lege eine Portion Lipgloss auf und ziehe meine Haare aus dem Pferdeschwanz.

Als ich die Treppen herunter gehe, treffe ich auf Tyler.

„Guten Morgen. Können wir los?"
„Guten Morg- heilige scheiße Lea! Gehst du heute noch in den Club?"
Zufrieden lächle ich und ziehe mir meine Sonnenbrille auf meinen Kopf.
„Nein Bruderherz. Man muss sich einfach mal wieder beweisen."

Er mustert mich lange und ich sehe, wie er eigentlich gerne noch etwas gesagt hätte, doch ich habe den Eindruck, dass er vor meinem strotzendem Selbstbewusstsein einwenig eingeschüchtert ist.

„Wenn du meinst.", sagt er schulterzuckend, schnappt sich seine Schlüssel und seine Jacke und steigt ins Auto.

„Hast du heute bis zur sechsten?", frage ich Tyler, als er gerade mit seinem Auto auf den Parkplatz der high school einbiegt.

„Ja, aber ich hab danach training. Freitag ist das Spiel gegen die Volleys. Frag doch Jeremy, der darf wegen seiner Knieverletzung sowieso nicht spielen."

„Ja stimmt. Ok."

Ich warte darauf, dass er noch etwas erwidert, doch er schaut mich einfach nur vom Fahrersitz aus an. Sein Blick schwangt von liebevoll zu verwundert, zu beeindruckt.
Seine Augen wandern an mir runter und hoch.
Erwartungsvoll ziehe ich eine Augenbraue hoch.

Tyler guckt mich grinsend an.
„Du siehst echt gut aus Kleines."

„Danke.", lächle ich verlegen und warte auf eine weitere Reaktion.
Doch Tyler sieht mich nur grinsend an und ich öffne die Beifahrertür.

Als ich ausgestiegen bin, ziehe ich meine Sonnenbrille auf meine Nase und atme einmal tief durch.

„Du packst das.", sage ich mir selbst, und laufe geradewegs zum Eingang der high school.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 03, 2020 ⏰

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