„Wir haben einen Nachahmer!", brüllte Jan Tina durch das Telefon an. „Nicht so laut, ich habe grade noch geschlafen...", winselte sie zurück. Ein lautes Zischen hallte durch den Hörer. Jan nahm ein Schluck von seinem Energy-Drink. „Zum Schlafen hast du später Zeit, wir haben hier die Eintrittskarte für Interpol. Stell dir vor, wir fassen einen Serienmörder. In Deutschland! Es gibt hier vielleicht einen Serienmörder jedes Jahrhundert! Ich wette, heute Nacht stirbt das zweite Opfer.", meinte Jan und nahm noch einen Schluck. „Hör auf dich über sowas zu freuen, dass klingt furchtbar.", mahnte Tina. „Nift meine Fuld!", kaute Jan. „Was isst du um 3 Uhr morgens?", fragte Tina mit einem wütenden Unterton. „Nur ein Brötchen. Wir treffen uns um 5 Uhr am letzten Tatort."
Nach der kurzen Nacht war Tina bei Haus am See angekommen. Die Spurensicherung hatte immer noch alles abgesperrt. Tina stieg aus, und zog sich ihren Mantel fester um ihren zerbrechlichen Körper. Sie hasste den Wind im September. „Du bist nh Frostbeule.", stichelte Jan sie aus dem Fenster des Kinderzimmers aus an. „Die Einbruchsspuren sind minimal, außer hier am Rand des Fensters. Es muss etwas wie Schwert oder ein Messer zum Aufhebeln genutzt worden sein.", meinte er und deutete auf eine Ecke im Rahmen. „Sonst noch was rausgefunden, Sherlock?", neckte Tina. „Tatsächlich ja. Ich hab nur gedacht: Wenn ich was mit Blut an die Wand schreibe, womit?", stellte er die Frage in den Raum. Ihre Augen leuchteten auf. „Der Hand...", sagte Sie erstaunt. Korrekt, wenn wir also vom T-Strich den oberen und unteren Teil einscannen..." „Können wir den Fingerabdruck rekonstruieren.", beendete Tina seinen Satz und zückte ihre Kamera.
Spät am Abend, beide waren noch im Büro, warteten sie auf Treffer in der Datenbank. Nach zwei Stunden Durchlauf: Kein Treffer. „Das kann nicht sein. Unser Täter muss von außerhalb kommen.", grübelte Jan. „Das, oder...", Tina deutete auf den Bildschirm. Bei genauerer Betrachtung erkannte man, dass keinerlei Fingerrillen vorhanden waren. „Ach du Scheiße...", stammelte Jan. „Es gibt da einen Gendeffekt, aber den hat keiner in Deutschland. Also muss der Täter extreme Verbrennungen an den Händen haben. Such noch nach Brandopfern der letzten zehn Jahre, die ein Feuer nur knapp überstanden haben. Dann geh nach Hause. Bis morgen, Tina.", winkte Jan während er die Wache verließ. Tina winkte zurück.
Im Bett dachte Jan über Jeff und seine Story nach. Ob alles wirklich so ablief? Das ganze Narbengewebe würde die Menge an Schüssen erklären.
Jan schlief grade eine Stunde, als ihn das Klingeln seines Handys aus dem Schlaf riss. „Dranov?", lallte er schlaftrunken ins Telefon. „Dranov, bewegen sie umgehenst ihren Arsch in auf die Wache. Unser Täter wollte grade in einen Wohnblock in der Willi-Bedel-Straße einbrechen. Er war bewaffnet. Jetzt kommen sie in die Gänge!", brüllte Chelenski.

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Jeffs Spuren
Mystery / ThrillerEs geht um Mordfälle in der Nähe von Schwerin. Zwei Polizisten machen eine furchtbare Entdeckung. Bitte auch zu Ende lesen.