Jeffs Spuren

Kapitel 3

„Chef, schicken sie alle Einheiten die wir haben zu Seilers Wohnung!“, brüllte Jan mit zittriger Stimme durchs Telefon, während er sich einhändig umzog. „Herr Gott Dranov, es ist mitten in der Nacht. Warum sollte ich das tun?“, zischte Chelenski durch das Telefon. „Der Killer hatte mich kontaktiert.“, entgegnete Jan. „Sie müssen mehr schlafen, Dranov. Gute Nacht.“, wollte Chelenski auflegen. „Warten Sie! Der Anrufer wusste, dass wir den Falschen hatten. Und diesen Fakt haben Sie noch nicht bekannt gegeben!“, erklärte Jan. „Ich werde alles mobilisieren, schnappen sie sich Parlew und bewegen sie sich zum Tatort.“

Go to sleep war mit Blut an die Wand geschrieben. Seilers Gesicht war entstellt, seine Wangen wurden durchschnitten. Auch sein Herz wurde entfernt. „Er weiß, wie ich heiß.“, meinte Jan zur Spurensicherung. „Wenn das Gespräch noch im Verlauf ist, so werden wir seinen Anrufspunkt orten können.“, versuchte der Leiter der Spurensicherung ihn aufzuheitern. Der ganze Tatort war ein Chaos. Tina näherte sich Jan. „Es gab einen Notruf. Noch ein Opfer.“, meinte Tina und schaute Jan bemitleident an. „Kann es Jeffrey Woods sein?“, fragte Jan. „Sein Tod wurde bestätigt. Außerdem kann er wohl nicht von Amerika hierher geschwommen sein.“, tröstete Tina ihn und umarmte ihn sanft. „Hoffentlich hast du Recht.“, dachte sich Jan und bewegte sich zusammen mit Tina in Richtung Wagen. Auf der Fahrt zum nächsten Tatort schossen Jan zu viele Gedanken durch den Kopf. Warum kennt er meinen Namen?, diese Frage belastete ihn am meisten. „Das jetzige Opfer war schon wieder ein kleiner Junge.“, sagte Tina und schüttelte den Kopf. „Wir werden ihn schon aufhalten.“, belog sich Jan selbst. Seine Zweifel an der ganzen Sache wuchsen von Sekunde zu Sekunde.

Am nächsten Tatort konnte man wieder die selbe Handschrift erkennen. Beim Untersuchen der Leiche fiel Jan ein Zettel auf dem Nachttisch des Jungen auf. „Du bist der Nächste.“, stand dort mit Blut geschrieben. Jan knüllte den Zettel heimlich zusammen und steckte ihn in seine Manteltasche. „Was gefunden?“, fragte Tina. „Nein, nein. Alles sauber.“, log er.

Jans Bauchgefühl hatte bereits entschieden. Jetzt wird es persönlich.