Kapitel 2

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„Hallo, ich bin Jan Dranov. Wollen sie auf ihren Anwalt warten, während ich hier schonmal meine Akten sortiere?", fragte Jan. „Ich gestehe alles.", sagte Paul Seiler, der Nachahmungstäter. Jan wurde skeptisch. „Sagen sie Paul, töten sie gerne?", fragte Jan sehr gelangweilt. „Liebend ge-" „Zeigen sie mal ihre Hand.", forderte Jan. „Gerne. Mögen sie Blut?", fragte Paul. „Jaja...", ignorierte Jan Pauls Geschwafel. Seine Fingerkuppen hatten Rillen, Seiler war also nur ein Betrüger. Jan stand wütend auf und verließ den Raum. Tina kam ihn entgegen. „Wo ist Chelenski?", fragte Jan. „Pressekonferenz... wieso?", antwortete Tina. „Der Pisser ist der Falsche. Wenn Chelenski jetzt sagt, der Fall ist gelöst, sorgt das für eine Menge Scheiße in der Wetteraussicht.", zischte Jan. Tina wurde leichenblass. „Er hats gesagt, oder?"

„Sie bringen mich um. Wären sie früher hier gewesen, hätten sie mir die Beweise gegen seine Schuld schon früher auf den Tisch legen können. Oder sie informieren mich übers Telefon. Herr Gott, wir sind im 21. Jahrhundert!", brüllte Chelenski. „Entschuldigung, Chef.", stammelte Jan. „Hilft jetzt auch nicht mehr. Ich schicke Herrn Seiler nach Hause, er kriegt ein Verfahren wegen Hausfriedensbruch. Dann gibt es eben morgen noch eine Konferenz.", Chelenski seufzte. „Soll ich Seiler nach Hause eskortieren?", bot Jan an. „Sie haben schon genug versaut! Seien sie froh, dass ich sie nicht suspendiere!", fauchte Chelenski.

Schon früher zu Hause, öffnete sich Jan einen Energy-Drink. Er schaute sich einen kleines Album an, sein Buch gelöster Fälle. Insgesamt 23 von 27 gelöst. „Bester Nachwuchsermittler", hieß es in einer Urkunde. Jans Handy klingelte. „Hallo?" „Alter, Dranov. Neues Ritalin ist da, Bock? 30€ bis morgen überweisen, Päckchen is im Briefkasten. Ciao.", platzte es aus dem Hörer. Seit einer Drogenrazzia ist Jan abhängig. Vor einem halben Jahr leitete er diesen Einsatz und ein Kind kam dabei ums Leben. Er kann die Bilder nicht vergessen und leidet unter Alpträumen deswegen. Um nicht zu schlafen nimmt Jan seit dem öfter mal Ritalin. Somit hat er nur drei Nächte pro Woche.

Um zwei Uhr nachts saß Jan noch vor dem Fernseher. Plötzlich klingelte sein Telefon. „Ich überweise morgen früh.", schnauzte er in den Hörer. „Hallo Jan.", ertönte es langsam. Die Stimme eines Psychos. „Chelenski, haben sie getrunken? Wusste gar nicht, dass sie locker genug für Telefonscherze sind. Aber nicht so spät, Chef.", sagte Jan und wollte auflegen. „Ihr hattet den Falschen. Ich hab ihn besucht.", kam es aus dem Hörer. „Wer ist da?", fragte Jan und fing mit der Hand an zu zittern. „Viel Glück, Jan.", daraufhin ertönten Leerzeichen. „Fuck."

Jeffs SpurenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt