Die Achterbahn des Lebens

4

In der schwierigen zeit waren viele Entscheidungen zu treffen. Für besonders eine davon bewundere ich sie noch heute.

Sie beschloss ihre aus eigener Kraft aufgebaute Firma aufzugeben. Ich war ihr wichtiger. Sie wollte für mich da sein, eine Bindung aufbauen. Sie wollte nicht das ich bei meinen Großeltern aufwachse, meine Mutter für vielleicht eine stunde am tag sehe und nicht die Liebe bekomme die ich nur hätte von ihr bekommen können. Also zog sie nach Bonn, zu meinen Großeltern, da diese sie unterstützten und unter ihnen eine Wohnung frei war. 

Wie viele von euch sich bestimmt vorstellen können, ist das ein großer schritt. Besonders finanziell, da ein Kind auch nicht grade günstig ist. und was würde nun aus ihr werden?

Ich kann mir vorstellen das ihre Zuversicht für die Zukunft sich in Grenzen hielt. 

Eine 30 jährige, schwanger und arbeitslos.  Super Voraussetzungen. 

Die nächsten 6 Monate vergingen schneller als gedacht, natürlich fehlte jede Spur von Unterstützung meines Vaters. Viele werden sich vielleicht fragen was ich denn mache, geschweige denn ihm sage wenn er dieses Buch liest. Aber ganz ehrlich , es ist mir egal. Was er getan hat und was ein richtiges Verhalten seinerseits gewesen wäre, weiß er selbst. Außerdem ist es nichts als die dunkle Wahrheit. Es mag sein das sich ein paar Leute fragen was für ein Verhältnis ich heute zu ihm habe, aber dieses Geheimnis lüften wir später.

Sie ging zwischendurch putzen um uns was dazuzuverdienen, auch wenn es vielleicht gegen ihren Stolz ging.

Sie ist und war schon immer eine Kämpferin, genau wie in den 16 Stunden in denen sie quälende Schmerzen hatte, nur um mich auf die Welt zu bringen.

Und da erblickte ich das licht der Welt, am 16. Juli 2004 um 00:21.

Da war Ich. Und so verstörend es auch klingt wusste sie erst nicht was sie denn nun mir mir anfangen soll. Bis sie im Krankenhaus vor meinem mit meiner Karte auf der mein Name und mein Geburtstag versehenden Bett stand, in meine grünen Augen die ich von meinem Vater habe sah und ihr die Tränen kamen. So hatte sie noch nie so gefühlt, dabei ist sie eine der emotionalsten menschen die ich in meinem bisherigen Leben kennenlernen durfte. Alles war vergessen, die Zukunftsängste, die schmerzhaftesten 16 Sunden ihres Lebens, der Verlust ihres Partners bzw. des Vaters ihres Kindes und all die anderen Opfer die sie bringen musste um es so weit zu schaffen. Sie wusste worum sich der Rest ihres Lebens nun drehen würde, nur noch nicht welche sorgen und Ängste ihr das noch bereiten würde.