#3.Kapitel

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In der Stadt angekommen, halte ich Ausschau nach dem passenden Geschäft. Am Ende der Fußgängerzone sticht ein Laden hervor, er ist irgendwie anders als die anderen. Es ist in Brauntönen gehalten und der Namen des Geschäftes lautet:

„Krimskrams"

Im Schaufenster sind verschiedene Artikeln ausgestellt, darunter auch ein passender Bilderrahmen, er sieht außergewöhnlich aus, er ist geschnörkelt. In meinen Augen genau der Richtige. Ich gehe in das Geschäft und erblicke einen älteren Mann an der Kassa, der in ein Buch vertieft ist. Als ich die Kassa erreiche, sprach ich den Herren mit einem sicheren Grüß Gott an. Er sah mich verwirrt an und fragt dann >Susanne? < Meine Augen weiten sich und ich antworte: >Nein, ich bin ihre Tochter Emma! Wer sind Sie, wenn ich fragen darf? <

>Wer ich bin? Mein Name ist Rudolf Kleisner, aber du kannst mich gerne Rudi nennen! ..... Verblüffend diese Ähnlichkeit. Ist Susanne auch hier? < Erwartungsvoll blickte er zur Tür. Meine Stimmung kippte. >Nein, ich wohne ganz alleine bei meiner Großmutter. <

>Du wohnst bei ihr? <

>Ja seit neuestem, meine Eltern.... < Eine unangenehme Stille brach herein.

Rudi sah mich fassungslos an. >Du meinst doch nicht.... < >Doch! Vor drei Wochen! < Der Mann musste sich setzen. >Nein, das gibt es nicht! <

Einige Minuten des Schweigens sind in diesem Geschäft angebrochen. Die Stille verschluckte uns und das gesamte Geschäft.

Dann überbrückt Rudi die Stille. >Also was führt dich zu mir? <

>Ich bin wegen dieses Bilderrahmens hier. < Ich zeige auf den Rahmen. Der Herr musste grinsen. >Ah, dieser hat eine wundervolle Geschichte. Hast du Zeit? < Ich nicke und lausche aufmerksam.

Die Geschichte besagt, dass dieser Rahmen einst einem Mann gehörte, der in eine neue Stadt kam, wo alle eine total falsche Einstellung gegenüber der Nachbarstadt hatten...

Die Zeit verging wie im Flug. Rudi erzählte die Geschichte fertig und ich will mich verabschieden, doch dann holt er eine Kiste aus dem Lager und sagt: „Die hat deiner Mutter gehört, sie würde wollen, dass du sie bekommst!" und das ist auch das Letzte, das er sagt bis ich gegangen bin. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir, dass es schon 18:00 Uhr ist. Oma macht sich sicher schon Sorgen, schnell ging ich nach Hause.

Als ich die Türschwelle übertritt stürmt sie sich plötzlich auf mich und umarmt mich so fest sie nur kann.

>Kind bist du verrückt, ohne Bescheid zugeben, so lange aus zu bleiben und wo warst du überhaupt? <

>Entschuldigung Oma, ich war bei Rudi! <

>Was - RUDI? < fragt sie verwundert und ich stimme ihr nur zu.

Ich erzähle ihr alles was er mir erzählt hat und wollte anschließend schlafen gehen. Doch meine Gedanken hinderten mich dabei. Die Geschichte, die Rudi mir erzählt hat, habe ich schon irgendwo gehört aber mir fällt es nicht ein. Zwei .... Nachbarstädte .... Streit ....

Na klar Mama, sie hat mir die Geschichte immer beim Einschlafen erzählt. Mir hat sie so sehr gefallen, dass ich manchmal nur so tat als ob ich nicht schlafen könne. Diese Erinnerung bringt mich zum Lächeln und nicht viel später schlafe ich auch schon  in Gedanken an meine Eltern und diese wunderbaren Momente ein.

Die Enthüllung in der LeereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt