#2.Kapitel

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Ein neues Schuljahr beginnt und ich bin neu unter den vielen Schülern.

Skeptisch betrete ich das Tor der neuen Schule. Ich bin verwirrt, überall Türen die geschlossen waren, außerdem Aufschriften: Eb8, Db8, Cb8, Bb8,... Ab8 hier ist meine Klasse. Ich gehe in das Klassenzimmer und setze mich auf den nächstgelegenen Platz, da läutet es auch schon für die erste Stunde. Ich habe jetzt Mathematik, eines meiner Lieblingsfächer.

Die Lehrerin schreibt ihren Namen auf die Tafel und macht den Anwesenheits Check. Nach einer Reihe von Namen, liest sie auch meinen Namen vor. >Anwesend! < Die Professorin sieht hoch und sagte dann mit sicherer Stimme: „ Ah, dann musst du die Neue sein! Herzlich willkommen bei uns!" Dankbar nicke ich und sie fragt mich > Bist du die Tochter von Susanne Rainbäcker? < Ich stimme ihr mit einen verwunderten Blick zu. Sie lächelt mich nur an und ist wieder auf ihre Namenliste fixiert.

Die Pausenglocke läutet zur zweiten großen Pause und ich schlendere auf den Schulhof zu. Eine weiche, zarte Stimme redet mich von der Seite an.

>Hey, du musst Emma sein. Ich bin Mara und gehe mit dir in die Klasse. < Ich blicke sie an und mustere sie von oben nach unten.

Sie hat kurze schwarze Haare und ein gelbes Kleid an.
>Schön dich kennen zu lernen, Mara. < Während wir uns unterhalten taucht neben Mara ein Junge auf. Er hat ein rot kariertes Hemd an, seine braunen Haare sind verstrubbelt und eine rote Brille ziert seine braunen Augen. >Hey Emma, ich bin Lukas, Maras bester Freund. < Auch ihn begrüße ich und wir setzen uns gemeinsam auf eine Bank, die im Schulhof stand. Von dort habe ich den Blick auf den ganzen Hof.

Ich beobachte die Jugendlichen, die hier aus und eingehen, dabei fiel mir wieder dieser Junge vom Flughafen auf. Er ist heute schwarz bekleidet und seine Hose ist zerrissen. Seine Haare sind wie damals blond und gestylt.

Ihn begleiten noch zwei andere Jungs, die genau wie er auf cool machen.

>Wer ist das? < frage ich Mara und deute zu ihm rüber.

>Ach der, das ist Ben und sein Gefolge Leon und Ralf. Bens Mutter ist die Direktorin und deswegen denkt er, er kann sich alles erlauben. <

Mein Blick ist auf ihn gerichtet, bis er plötzlich herschaut und in unsere Richtung kommt.

>Was starrst du mich so an, Neue? < fauch er mich an.

>Ich....ich.....wollte.....< stottere ich.

>Ja, ja du wolltest nur.... bist du nicht die, die uns am Flughafen angestarrt hat? < Ich nicke und stottere schon wieder irgendwas dahin.

>Alter, bist du gestört oder warum kannst du nicht sprechen? < Was hat der, tut er nur so oder ist er immer so gemein, er labert noch immer irgendwas ich höre schon fast nicht mehr zu. >Hat dir deine Mami kein Sprechen beigebracht, oder warum bist du so still? <

Hat der das gerade wirklich über meine Mutter gesagt? Schon langsam reicht es mir.

>Okay, jetzt mach mal eine Pause, du schwitzt ja schon vor lauter diskriminieren. Erstens: nur weil deine Mama hier der Boss ist, musst du dich hier nicht so aufführen und zweitens: Rede nie wieder so über meine Mutter! Hast du das verstanden? < brause ich hoch. Bens Gesicht ist nun kreidebleich. Ich hole tief Luft und rede nun mit einer behutsamen Stimme >Hör mal, ich habe euch am Flughafen so angesehen, weil ich deine Familie einfach nur bewundernswert finde und da dachte ich auch noch, dass du auch so bist, wie du aussiehst, als du deinen Vater sahst. < Er wollte schon wieder irgendetwas sagen, aber ich unterbrach ihn sofort wieder.

>Bitte sag jetzt keinen dummen Spruch, ich möchte mir hier keine Feinde machen oder ein Opfer sein, ich möchte hier Freunde finden. < Doch da unterbricht mich ein Anhängsel von Ben. >Mädchen bitte, du glaubst nicht im Ernst, dass wir Freunde sein können. <

>Warum nicht? < entgegne ich.

>Weil die B Klassen und A Klassen schon seit Jahrzenten Krieg führen, WIR KÖNNEN UNS NICHT AUSSTEHEN! <

Meint er das gerade ernst, was ist das denn für eine Einstellung? >Ja gut, aber viele auf dieser Welt führen Krieg oder leben im Krieg, da brauchen wir nicht auch noch Krieg führen! An meiner alten Schule waren wir immer ein Team, und ALLE Freunde! <

Nach dieser Aussage sind alle still.

Jetzt meldet sich Mara, die das ganze Spektakel still und leise beobachtet hat, zu Wort. > Bist du verrückt Emma, das funktioniert nie! <

>Doch, aber nicht nur einer kann das ändern. <
Nun äußert sich auch Ben wieder.>Okay ihr Loser, wir sind raus! < Ben und Co. drehen sich um und gehen.

Stille kehrt ein, aber keine peinliche, sondern eine angenehme.

Gedanken schwirren in meinem Kopf. Was würde Mum jetzt machen, würde sie versuchen diese Einstellung zu ändern? Schlagartig wechselt sich meine Stimmung. Es ist so schwer die richtige Lösung zu finden. Die Pausenglocke riss mich aus meinen Gedanken.

Die letzte Stunde verging schnell. Bei meinem Spint zog ich mir meine Jacke an und schaue nochmals auf die Uhr meines Handys, 14:30 Uhr. Schnell gehe ich aus der Schule und mache mich auf den Weg in die Stadt. Denn ich hatte mir gestern noch vorgenommen mir einen Bilderrahmen für den Brief zu kaufen. 

Die Enthüllung in der LeereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt