Rosen mit Dornen

Rosenstiele

"Hey." Paolos ruhige Stimme füllte den Raum. Fees Herz begann zu flattern.
"Hi.", stotterte sie und schalt sich gleich einen Idioten. Warum stotterte sie?
Paolo schien es nichts auszumachen.
"Einmal Blumen für das Mädchen das ich liebe!", verkündete er.
Fees Herz brach in tausend Stücke.
"Natürlich.", murmelte sie und nahm einige Rosen aus der Vase. "Welche Karte soll's denn sein?"
"Die Grüne!", lächelte Paolo vergnügt. Verliebt, erkannte sie nun.
"Und der Text?"
"Liebe ist wie eine Blume. Mit Zuneigung blüht sie auf. In Liebe, dein Paolo."
Mit zittriger Hand malte Fee die Buchstaben auf die Karte und hängte sie an eine der Rosen.
"Bitte.", murmelte sie. Schnell überreichte sie ihn den Strauß und flüchtete in den Arbeitraum.
"Hey, warte!", rief der Spanier hinter ihr her. "Ohne das Mädchen nutzt es doch nichts!"
Was?
"Fee! Komm endlich!"
"Was?" Sie lugte aus dem Arbeitsraum.
Paolo stand da, den Arm mit den Rosen ausgetreckt, ein bittendes Lächeln auf den Lippen.
"Meinst ... meinst du mich?", stammelte Fee.
Paolo zwinkerte. "Vielleicht." Ein wenig nervös war er schon, erkannte Fee. Mutiger traute sie sich aus ihrem Versteck hervor.
Paolo lächelte breiter, sein Charme sprühte wieder. "Komm!" Er drückte ihr die Blumen in die Hand und hielt ihr gleichzeitig die Augen zu.
"Was soll das?"
"Du darfst es nicht sehen.", lautete Paolos Erklärung. Fee war verwirrt. Sehr verwirrt. Was durfte sie nicht sehen? War Paolo in sie verliebt? Warum hielt er ihr die Augen zu? Warum tanzen die Schmetterlinge in ihrem Bauch gerade Tango?
Lautes, vergnügtes Kichern drang im selben Moment wie warme Sonnenstrahlen an Fees Körper.
"Pscht!", machte Paolo. Er führte sie weiter.
Hinter sich hörte Fee, wie Papier umgedreht wurde.
"Geschlossen!", verkündete einer der Zwillinge, wie sie nun erkannte.
"Zara!", zischte Paolo.
"Tschuldigung, Dad. Wir sind weg!"
"Als ob.", seufzte Paolo resigniert.
Fees Gefühle fuhren immer noch Achterbahn. Der Tango wurde besonders feurig, als Paolo seine Hand um ihre Taille legte, um sie zu führen.
Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
Paolo stoppte. Er nahm die Hand von ihren Augen. Einmal noch atmete er tief durch. Dann begann er zu sprechen.