"Mach' die Augen zu. Du wirst kein Geräusch von dir geben, es sei denn, ich erlaube es dir oder stelle dir eine Frage. Was ist dein Safeword?"
"Verdi."
"Gut. Jetzt sssccchhh..."
Dereks Hand strich über Jacobs Gesicht. Der Kleinere schloss die Augen, wie es ihm sein Gegenüber befohlen hatte. Einerseits war er sich sicher, so alles viel intensiver wahrzunehmen; andererseits hatte es auch etwas von schutzloser Auslieferung an sich, hier nackt und blind vor einem quasi fremden zu liegen. Die Hand glitt weiter nach unten, sanft über den Hals, wobei Jacob ein Schauer über den Rücken lief, dann weiter über Brust und Bauch. Eine zweite Hand kam hinzu, spielte mit seiner Brustwarze, die schon bald erregt hart wurde. Doch der junge Mann gab sein bestes, seinen Atem unter Kontrolle zu halten, denn er war sich nicht sicher, ob schon ein Keuchen zu unerwünschten Geräuschen zählte. Sein Vorhaben wurde schon bald dadurch gefärdet, dass Dereks Hand den Weg zwischen seine Beine fand; nur der Hauch einer Berührung, aber genug, um Jacob ein scharfes Einatmen zu entlocken. Sofort verschwand die Hand zurück an seinen Oberkörper. Verdammt!
Wenn er so darüber nachdachte, war es eine verdammt schräge Situation, in der er sich hier wiederfand. Als Terrance und Nathan ihn gefragt hatten, ob er am Wochenende mit ihnen auf ein Konzert gehen wollen würde, hatte er zugesagt. Etwas besseres hatte er sowieso nicht vorgehabt. Nach dem ersten Song hatte er gemerkt, dass es auch nichts besseres gab. Die Musik war der Hammer und das einzige, was sie hatte toppen können, war der Sänger. Nicht nur hatte er eine wundervolle Stimme, nein, er sah auch noch umwerfend aus. Jacob hatte seinen Blick nicht von ihm abwenden können und das war auch seinem befreundeten Pärchen natürlich nicht entgangen. Tatsächlich hatte Terrance ihm kurze Zeit später gestanden, dass er ihn mitgenommen hatte, um gemeinsam mit ihm über den Typen zu fangirlen. Dieser Plan hatte funktioniert. Zuhause hatte Jacob gefühlte Stunden nach jeder Information gegoogelt, die er über den Sänger erhaschen konnte. Derek Langer, zwanzig Jahre alt, Sohn von deutschen Einwanderern. Seit einigen Jahren Leadsänger der Band 'Critical Autumn', davor in seinem Schulchor als Tenor tätig gewesen. Hatte auch Oboe im Orchester gespielt und - was Jacob besonders positiv überrascht hatte - war offen bisexuell. Es war beinahe gruselig, wie sehr sie sich ähnelten. Das Alter, die Herkunft, die Chor- und Orchestervergangenheit (auch wenn er selbst hin und wieder eher im Bass gesungen und Posaune gespielt hatte), sowie die Zuneigung zum eigenen Geschlecht. Von diesem Zeitpunkt an war Jacob Jensen nicht mehr nur interessiert. Er crushte. Sehr.
Allerdings hätte ihn das nicht mal eben im Bett seines Lieblingsmusikers landen lassen. Nein, dazu kam es einige Monate später. Jacob war in seinem Lieblingspub gewesen, um sich von seinem Musikstudium abzulenken. Er hatte die letzten Tage fast ausschließlich über Partituren verbracht und musste dringend bei ein paar Drinks abschalten. Der Alkohol floss also und der Brünette war nicht mehr ganz nüchtern, als er plötzlich realisierte, wer da neben ihm gerade eine Jackie-Cola orderte. Großer schlanker Körper in engen dunklen Klamotten, stechend blaue Augen, dichtes hellbraunes Haar und um den Hals eine Kette an einem schwarzen Lederband. Derek Langer. Erst als dieser sich zu Jacob umgedreht hatte, war diesem aufgefallen, dass er laut gedacht hatte.
"Ich war auf eurem Konzert vor ein paar Monaten."
"Und, hat's dir gefallen?"
Ja und wie! Fast so gut, wie du!
"Ihr wart ganz okay."
Die Lippen des Jüngeren verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen.
"Nur okay?"
"Hey, ich studiere Musik; ich habe Ansprüche!"
"Weswegen du auch an einem Mittwochabend im Pub sitzst und mittlerweile dein drittes Bier trinkst."
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Smut-Oneshots
RandomSmuts von mir, die nicht zu einer längeren Geschichte gehören. Pervers, verstörend, lustig, interessant - es gibt viele Möglichkeiten, sie zu beschreiben. In diesem Sinne: Let's get ready to rumble!