Ich schreckte schweißgebadet auf. Meine Atmung war unregelmäßig und es kam mir so vor als hätte ich einen schlimmen Alptraum gehabt. Allerdings konnte ich mich nicht daran erinnern, was ich geträumt hatte.
An gestern konnte ich mich auch nur vage erinnern, dennoch merkte ich, wie sich in mir wieder dieses anhaltende mulmige Gefühl ausbreitete.
Ich sah auf meine Uhr und stellte fest, dass ich mich beeilen musste, wenn ich pünktlich in der Schule sein möchte. Schule. Unfall.
Auf einmal kamen alle Erinnerungen an gestern wieder hoch und mir wurde schlecht.Ich setzte mich aufrecht und sah eine kurze Weile aus dem Fenster. Es beruhigte mich.
"Liv, wo bleibst du?", rief meine Mum aus der Küche. Das war mein Aufruf mich fertig zu machen und frühstücken zu gehen.
Will saß am Tisch und aß ein Croissant mit Marmelade. Er war in ein Buch vertieft und als er aufsah wunderte mich etwas. Im ersten Moment war es mir nicht aufgefallen, aber dann merkte ich es: sein blaues Auge war verschwunden.
Konnte es etwa so schnell heilen?
"Will, was ist mit deinem blauen Auge passiert?", fragte ich ihn verwirrt. Ehe er antworten konnte, schob mich meine Mum zum Tisch, damit ich anfing zu essen. "Wovon redest du da bitte Liv?", murmelte Mum etwas genervt. Sie schien im Stress zu sein, da sie hektisch ihre Tasche packte. Deswegen beließ ich es dabei.Mein Dad war anscheinend schon auf der Arbeit.
"Ich muss jetzt zu einem Termin. Ich möchte, dass ihr euch beeilt, sonst verpasst ihr noch den Bus!", sagte Mum.
Ich war verwirrt. "Will ist doch für zwei Tage von der Schule suspendiert.", fing ich an und wurde von ihm unterbrochen.
"Bist du eigentlich auf den Kopf gefallen, Liv? Du benimmst dich heute irgendwie komisch.", erwiderte er belustigend.
Ich sah ihn einfach nur verdattert an und sagte nichts weiter.
Erst das mit dem blauen Auge und jetzt sowas.Wir machten uns fertig und liefen zur Bushaltestelle, nur um zu sehen wie der Bus gerade losfuhr. Mir kam diese Situation so unangenehm bekannt vor.
Wir liefen dem Bus hinterher und der Busfahrer ließ uns freundlicherweise noch einsteigen.An der Schule angekommen, wurde Will von seinen Freunden begrüßt und es wunderte mich nicht als Chloe auf uns zugerannt kam und uns begrüßte. Sie grinste mich ohne Zahnspange an und dieses mal beschloss ich sie darauf anzusprechen.
"Seit wann trägst du eigentlich keine Zahnspange mehr?", fragte ich munter weil ich mir nichts anmerken lassen wollte.
"Ich hatte gestern nach der Schule den Termin, an dem sie entfernt wurde.", gluckste sie erfreut.
Mir sackte das Herz in die Hose. Wie war das möglich? Wie konnte sie gestern schon in der Schule keine Zahnspange tragen, obwohl sie den Termin erst nach der Schule hatte?
Die Glocke ertönte und ich wurde aus meinen Gedanken gerissen.
"Komm wir haben jetzt Französisch!", sagte Chloe und zerrte mich mit sich.
Ich wollte gerade etwas erwidern als sie sagte: "Wir haben bei Mrs Rousseau. Vor der sollte man sich fürchten, habe ich gehört."Ich hatte erneut diese déjà-vu Gefühl. Der Unterricht verstrich langsam und ich zerbrach mir den Kopf, was nur mit mir los sein konnte.
Nach dem Unterricht schlug Chloe vor in die Cafeteria zu gehen.
"Ist alles in Ordnung? Du bist so still geworden.", fragte sie mich. "Ja... ja, klar, alles gut.", lächelte ich sie an. Ich wollte nicht, dass man mich für verrückt hält.Wir machten uns auf den Weg zur Cafeteria und ich hätte es ahnen können, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben.
Vor uns tummelten sich etliche Schüler und Schülerinnen und begutachteten zwei Jungen, die sich prügelten.
Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz stehen bleibt und mein Kopf schmerzte.
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Dreams come true, literally
FantasyWenn du nicht mehr weißt was Realität und was unwirklich ist. Wenn du in zwei Dimensionen lebst und in deinem Traum gefangen bist und nicht mehr weiter weißt. Wenn alle Hoffnung verloren zu sein scheint.