Seufzend sah ich zur Decke hoch und dachte nach, was hatte das alles zu bedeuten und was sollte ich tun? Ich wollte meiner Familie und auch meinen Freunden nicht weh tun. Vorallem wollte ich meinen Eltern keinen Kummer und auch keine Sorge mehr zumuten.
Nachdem meine Freunde gegangen waren, ich hatte sie sozusagen rausgeworfen, mit der Begründung, allein sein zu wollen, hatte ich mich sofort umgezogen und ins Bett gelegt. Doch jetzt, wo hier so lag, schrien meine Gedanken im Kreis, jaa, meine Gedanken machen das wirklich(!)(hab nie behauptet normal zu sein!!!). Wie lange ging das schon, seit wann wurde ich schon so beobachtet und warum gerade ich, wer war dieser misteriöse Typ, hatte er etwas damit zu tun?
Was, was, was...
Scheiss Wort!!!
Ts, nur weil du nicht klug bist und auf keine halbwegs intelligente Antwort kommst, musst du deinen Frust nicht an unschuldigen Satzbausteinen abreagieren, die haben auch Gefühle!! Ähm, ja, ist klar, geh schlafen!
Ich raufte mir die Haare, shit! Soll ich jemandem davon erzählen? Sollte ich zur Polizei gehen, und denjenigen, wer auch immer dafür verantwortlich war, anzeigen? Keine Ahnung!
Neben mir klingelte mein Handy,ich griff hinter mich und angelte es mir. Eine neue Nachricht von Unbekannt. Stirnrunzelnd öffnete ich sie und erstarrte mitten inder Bewegung. Holy fuck!
Ja, chill, und beherrsch deinen Wortschatz! Bist doch keine Assibraut! Beruhig dich und streng dein Erbsenhirn an.
Ja, sir, wird erledigt, sir!
Na endlich ist mal Respekt da, aber für dich immer noch mylady, nicht sir.Ja, egal, das Wichtige war, was es für eine Nachricht war. Es war ein Bild, von mir, vor zwei Minuten aufgenommen, wie ich mir durch die Haare fuhr. Das Beschissene ist nur, obwohl es eigentlich noch sexy aussieht (mehr ein unbedachter Nebeneffekt von meinem Lieblings- Pyjama, da er eher ein weisses Nachthemd war), dass man recht viel zumindest erahnen kann. Ich trug ihn eben aus diesem Grund nur wenn ich alleine bin. Mir kann man zwar vieles nachsagen, aber sicherlich nicht, dass ich eine Schlampe bin! UND, Katarina hatte mich dazumal praktisch gezwungen dieses Teil zu kaufen. Irgendwas von wegen, schön für sich selbst bei Liebeskummer. Ich habs bis heute nicht ganz geschnallt, sogar mein Ego (das, welches immer einen Kommentar in meinem Kopf zum Besten geben muss, weil es sonst keine Aufmerksamkeit bekommt) ist ratlos gewesen.
Na auf jeden Fall starre ich immer noch wie ein mondsüchtiges Kalb auf Entzug mein Handy an. Ich sprang wie von der Tarantel gestochen auf und hetzte wie gestört zu meinem Fenster, ich sah gerade noch wie sich eine Person eilig vom Haus wegdrehte und die Strasse runter lief. Das Profil war ganz klar das eines Mannes. Na warte, dachte ich mir, dich krieg ich!
Ja, genau Jamie! Lauf einem kranken Psycho hirnlos hinterher, du weisst gar nicht, ob er das ist, und wenn er es ist, umso schlimmer! Bleib in deinem Haus, alamiere die Polizei und halte dich in Sicherheit
Ich bin sicher, dass du dank deiner Dummheit noch früh genug verrecken wirst! Aber heute noch nicht! Da hatte mein Ego wahrscheinlich zum erstenmal recht, aber das war so selten, dass ich mir schon angewöhnt hatte, immer genau das Gegenteil von dem zu machen, was es sagt. Also zog ich mir in Rekordzeit eine hell blaue skinny Jeans und ein schwarzes tank Top mit schwarzem Kapuzenpulli an, rannte aus dem Haus und in die Richtung, in die der andere verschwunden ist. Die ganze Zeit über hatte ich nur das Gesicht meines kleinen Bruders vor Augen, ich liebe ihn mehr als mich selbst.Wo ist der Mistkerl?! Er darf nicht nochmal in die Nähe von ohm kommen! Ich bog in eine kleine Gasse ein und konnte an ihrem Ende einen vagen Schatten einer Person erkennen. Was willst du ihm eigentlich sagen, nh? Hey, du, hör auf, mich und meine Familie zu stalken, sonst gehe ich zur Polizei! Dein Ernst? Wär doch schon mal ein Anfang, oder? Dachte ich mit zusammen gebissenen Zähnen. Ich sprintete noch die letzten Meter und drehte die Person mit aller Kraft zu mir herum. Sie taumelte leicht und sah mich verwundert und überrascht an. "Ja, kann ich dir helfen ?", fragte mich der Junge, der ungefähr drei Jahre älter als ich war. Ich konnte sein Gesicht nicht gut erkennen, aber irgendwie kam er mir vage bekannt vor.
"Ähm ja, woher kommst du?", damit meinte ich die Richtung, ob sie von meinem Haus her führt. Und wenn schon, dass sagt er dir bestimmt nicht! "Ich wohne hier, aber geboren bin ich in Australien." Das war seine Antwort.
Das ging wohl nach hinten los."Nein, nein, ich meine aus welcher Richtung du kommst, also, ich meine kamst du von dort hinten?", ich fuchtelte im Zeug umher als sei ich geistesgestört, und genau so sah mich der Typ auch an. Tja, selbst schuld, wolltest ja auch unbedingt dein eigenes Ding machen. Aber für mich sieht er nicht aus wie ein Stalker, sorry Süsse. Tja, da musste ich ihr recht gebener sah eigentlich ganz nett aus. Und auch attraktiv, jedenfalls von aus bewertet, was man bei diesen schlechten Lichtverhältnissen erkennen konnte.
Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir und erschrak, machte einen Satz auf mein Gegenüber zu, sprang ihm also quasi in die Arme. Er sah mich besorgt an. "Hey, was ist denn los, wirst du etwa verfolgt? Oder stalkt dich jemand, hast du schon die Polizei verständigt? Was wirst du jetzt machen?" The fuck! Wieso kommte der jetzt so schnell auf das richtige 'Ergebnis' ?! Vielleicht ist er doch der, für den du ihn ganz am Anfang gehalten hast, kommt zwar selten vor, dass du recht hast, aber Wunder solls ja angeblich auch geben.
Oder aber er ist nur ein Unschuldiger, den wir mit dem Teufel in Verbindung setzten, weil er höflich und aufmerksam ist."Nein, nein, alles in Ordnung, ich bin einfach ein bisschen schreckhaft, das ist alles. Ich glaube, ich sollte jetzt gehen." Ich lächelte gezwungen, mittlerweile war mein Mut verpfiffen, hatte sich in Rauch aufgelöst und war verschwunden. Ich wollte einfach nur noch ins Bett und diesen Tag aus meinem Gedächtnis streichen. Ich drehte mich um ging langsam davon. Keine zwei Schritte später hielt mich eine Hand am weiter gehen auf, indem sie mich am Pulli festhielt. Ich sah den Typen fragend an. Boah, wie heisst der eigentlich, egal, ab jetzt heisst er ,wegen seiner coolen Lederjacke, Lederjäckchen. Wie intelligent...
"Soll ich dich nach Hause bringen? Dann passiert dir nichts." Was soll das? Dann passiert dir nichts. Lederjäckchen ist ein komplett Fremder, was mutet der sich eigentlich an?! Immer schön höflich bleiben, Jamie! Dankend lehnte ich dieses Angebot ab. Doch er liess nicht locker, ist der ein Pedo oder was? Ich willigte schliesslich ein und wir machten uns auf den Weg. Eigentlich war es ganz witzig, er war witzig, aber man wusste nie, ob er scherzte oder nicht. Aber er war nett, die meiste Zeit, ab und zu sah er mich mit diesem Blick an, bei dem mir das Blut in den Adern gefror. Ich ignorierte es. Auf einmal fiel mir auf, dass ich keinen Plan mehr hatte, wo wir waren.
Ich blieb an Ort und Stelle stehen und sah in an. "Wo sind wir?" "Da wo wir sein sollten" Okay, scarry. Hatte er das wirklich gerade gesagt? Ich machte einen langsamen Schritt nach hinten, dann noch einen und dann fing ich an zu rennen. Ich rannte und rannte, doch nicht lange, denn nach kurzer Zeit küsste ich schon den Asphalt, wörtlich. Ich schrie auf, meine Knie und Handflächen brannten höllisch. Ich schrie immer noch. " 1. Hör auf zu schreien. 2. Hör auf dich zu wehren, du gehörst jetzt mir." Plötzlich drückte er mir ein Tuch auf den Mund.
Chloroform.
Ich hielt die Luft an, doch er schlug mir ein mal kurz auf den Hinterkopf, durch den Schock zog ich aus Reflex Luft ein und atmete das Betäubungsmittel tief ein. Ich war schon fast bewusstlos, als er noch sagte: " und 3. in dem sexy Nachthemd hast du mir eindeutig besser gefallen."
