Mordgelüste

Kapitel 3

Diese ganze Sache mit dem Sonderfall gibt mir ein ungutes Gefühl. Alleine die Tatsache, dass hier alle unsere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssen,  erscheint mir kurios. Wer kann das sein? Was hat diese Person begangen? Ist sie auch eine Drogenabhängige? Es stehen so viele Fragen offen. Doch es mangelt an wichtigen Informationen. Es ist nur bekannt das sie um 14:45 eintreffen sollte und von der Kripo begleitet wird. Eigentlich ist dies normal. Deswegen wundert es mich so. Was hat es damit auf sich.
>>Herr Doc. Psch. Cloudsbourgh?<<
Eine Stimme erhebt sich in den leeren Gängen. Es ist der Leiter der Sicherheitsabteilung, Herr Marcel Cleves dan Brown. Ein Mann mittleren Alters. Voller Falten und grauer Haare. Für seine 57 Jahre sieht er echt aus wie ein Rentner.
>>Sind Sie dem Fall wirklich gewachsen? Sie sind nichts weiter als ein Psychiater,  spezialisiert auf Kriminalpsychologie.<<
Jetzt fängt er wieder an, ich wäre zu unqualifiziert dafür. Ich kann ihn um mein Leben nicht ausstehen. Immer findet er einen Grund mich runter zu ziehen oder als einen "Taugenichts" zu bezeichnen.
>>Wenn ich diesem nicht gewachsen und bewusst wäre,  würden sie mich dem Fall nicht überlassen. Herr Andre Viteau weiß schon was er macht.<<
Viteau ist die Oberleitung der Klinik. Er führt sie seit dem sein Vater 1997 verstarb. Um genauer zu sein 23 Jahre. Bald sollte er in die Pension gehen. Schließlich hat er sein Rentenalter erreicht.
>>Der leidet doch bestimmt unter Demenz,  um so einen jungen Psychologen wie sie anzustellen. Kaum zu glauben das ich mit einer solchen Verschwendung wie Ihnen fast täglich arbeiten muss.<<
Mein Gott, pisst mich der Kerl an. Er hat aber auch wirklich nichts besseres zu tun.
>>Sie haben nicht mal eine Frau, Mark und leben immernoch in dieser Einzimmer Wohnung.<<
>>Am Arbeitsplatz sollten Sie sich nicht in mein Privateben einmischen. Dies zeigt ihre Unprofessionalität.<<
Plötzlich hebt er und drückt mich an die Wand. Der Griff lässt mir die Luft aus der Kehle rausstrümmen. Mein Körper ist vollständig paralysiert. Hoffentlich bricht er mir nicht das Genick. Diese Art von lebensbedrohlichen Fraktur könnte ich nicht gebrauchen. Er fängt an mich mit erhebter Stimme anzuschreien.
>>Hören Sie zu Mark!  Ich übe meinen Beruf seit 21 Jahren aus!  Und kann solche jungen frechen Knirpse wie Sie nicht am meinem Arbeitsplatz haben! Was wissen sie schon von Kriminellen? Sie arbeiten hier nicht mal 5 Jahre also folgen Sie jedem meiner Kommandos!  Ist das Klar!<<
Er lässt mich wieder auf den Betonboden fallen. Dreht sich um und verlässt das Quartier. Hinter ihm geht das Licht aus.  Manchmal frage ich mich was er hier zu suchen hat. Ist er nicht der jenige der in diesen Zellen sitzen sollte,  für Gewalt und Sexuelle Nötigung am Arbeitsplatz. Leider kann er nicht so schnell entlassen werden,  er ist der einzige der diesen Abteil leiten kann.
>>keuch...keuch...Verdammte Scheiße!<<
Hätte ich nur die Möglichkeit, würde ich ihn sofort umbringen. Dieses gottverdammte Arschloch, was denkt er sich wer er ist.
Mein Hals tut immer noch höllisch weh. Was er wohl mit seiner Frau im Bett treibt,  das er so einen festen Würgegriff hat, will ich garnicht wissen. Jedenfalls wird es spätestens heut Abend Hämatome hinterlassen. Scheiße...ich muss ja heute auf diesen neuen Insassen aufpassen, den Sonderfall. Was wenn er die blauen Flecken am meinem Genick sieht. Das könnte eventuell das Verlangen nach Gewalt bei ihm ausrufen. Mal schauen ob Cheryl Make-up dabei hat um es wenigsten weg zu toauchirren,  damit es nicht auffällt. Aber erstens lege ich etwas kühles drauf. Im Sanitäterraum sollten wir so etwas haben. Arnika Salbe könnte mir auch behilflich sein. Ich schlendere hin,  doch auf einmal:
>> Dies ist kein Probealarm. Bitte treffen Sie alle Sicherheitsvorkehrungen ein, begeben Sie sich umgehend in sichere Räume und schließen alle Insassen an. Schauen Sie zu das alle Räume verschlossen bleiben! Ich wiederhole: Bitte treffen sie alle Sicherheitsvorkehrungen ein,  begeben Sie sich umgehend in sichere Räume und schließen alle Insassen an. Schauen Sie zu das alle Räume verschlossen bleiben!  Dies ist ein Notfall!<<
Ein Alarm ertönte. Ich schaue aus dem Fenster. Mehrere Streifenwagen blockieren die Einfahrt und die Kripo stürmt das Gebäude. Warum? Ich werfe einen Blick auf meine Uhr. Es ist 14:43 Uhr! Scheiße der Sonderfall!!