58 • Drunk

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Hoseok und ich waren gerade damit beschäftigt, unser Zimmer etwas umzustellen, damit für diesen abend, beziehungsweise für diese Nacht, alles perfekt war. Wir schoben die Betten auf Seite und platzierten einen kleinen Tisch in der Mitte des Zimmers. Die ganzen Flaschen versteckten wir erstmals unter Namjoons Bett, falls die Lehrer doch noch auf die Idee kamen, eine Zimmerkontrolle zu machen. Man weiß ja nie. Taehyung kam mit sämtlichen Chipstüten ins Zimmer und legte diese auf den Boden unter den Abstelltisch. Hoseok legte noch Spielkarten auf den Tisch und zufrieden betrachteten wir unser Werk. In der Zeit, in der wir uns darum kümmerten, den Raum für das Bevorstehende vorzubereiten, hatten Namjoon und Jimin sich bereit erklärt, den nächsten Supermarkt aufzusuchen und sich um alkoholfreie Getränke zu kümmern.

Es stand nun der letzte Abend der Klassenfahrt an und das wollten wir nutzen und die Nacht durchmachen, noch ein wenig trinken für den Spaßfaktor und Spiele spielen wie in alten Zeiten. Es war schade, da unsere mittlerweile typische Truppe nicht zusammen war, da weder Seokjin noch Jungkook dabei waren, aber dafür kamen vielleicht Dahyun und ihre Freundinnen dazu, was natürlich auch schön war.

Die Tür ging auf und Namjoon kam rein, gefolgt von der Liebe meines Lebens, beide bepackt mit einer Menge Getränken, die sie neben den Tisch stellten.
"Gut, ich denke, wir sind gut vorbereitet.", meinte Taehyung und sah in die Runde.
Alle nickten, ehe Namjoon das Wort ergriff. "Definitiv. Wir sollten jetzt aber dringends zum Abendessen. Wir wurden gerade schon komisch angeschaut, als wir mit den Flaschen hier rein gelaufen sind. Wir sind schon spät dran."
"Gut, dann los.", meinte Hoseok und machte eine Handbewegung, die andeuten sollte, dass wir kommen sollten.
Wir machten uns schon auf den Weg, als Jimin jedoch dazwischenwarf, er müsse noch auf Toilette und würde nachkommen. Die anderen nickten nur und liefen schonmal raus, während ich am Türrahmen stehen blieb und noch auf ihn warten wollte.

Er schien gar nicht bemerkt zu haben, dass ich noch immer im Zimmer stand, denn als er aus dem Badezimmer kam, sah er sich die Menge an Getränken und Snacks an und seufzte laut. Verwirrt musterte ich ihn, als er sich durch die Haare fuhr. Er wirkte irgendwie gestresst und mir war vorher schon aufgefallen, dass er scheinbar nicht ganz so begeistert von der Idee war wie alle anderen es waren. Ich vermutete stark, dass seine Sorge der viele Alkohol war. Zugegeben, es war nicht gerade wenig Auswahl, was wir alles da hatten und mir war bewusst, dass Jimin das nicht gefallen würde. Aber so wie ich ihn kannte, würde er  nichts sagen, da er nicht den anderen ihren Spaß verderben wollte.

"Baby, ich weiß ganz genau, was dir gerade durch den Kopf geht."
Er zuckte zusammen und drehte sich erschrocken um, nur um mich daraufhin am Türrahmen gelehnt, zu entdecken.
"Du bist noch da?"
"Ich wollte auf dich warten, ja."
Er nickte verstehend und wollte schon an mir vorbei rauslaufen, doch ich hielt ihn nochmal fest und zog ihn zurück ins Zimmer, machte die Tür zu.

"Jimin, ich werde nichts trinken, okay?"
"Hyung.. Ich will das nicht von dir verlangen. Du musst da nicht drauf verzichten, nur weil ich damit nicht klar komme."
"Aber ich will das so. Ich möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst oder Angst bekommst, wenn hier sich hier alle abschießen."
"Ich habe vorhin mit Namjoon geredet und auch erzählt, dass du damals bei dem Treffen mit Taehyung und Kooks auch schon auf Alkohol verzichtet hast wegen mir. Und er hat dann gesagt, dass du es eigentlich immer gemocht hast, was mit Freunden zu trinken und dass ich mich geehrt fühlen soll, dass du wegen mir darauf verzichtest, obwohl du es scheinbar so magst.. Das macht mir ein schlechtes Gewissen, Hyung. Ich will nicht, dass du wegen mir auf deinen Spaß verzichten musst."
"Ja, es macht Spaß, weil es dadurch einfach lustig wird, aber es ist, meiner Meinung nach, kein Must-Have auf einer Feier oder einem Treffen mit Freunden. Ich tu das gerne für dich, Baby."
Ich nahm seine Hände in meine und musterte seine Augen, die immer noch keine Zufriedenheit darstellten.

Romeo & Julian || yoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt