Tulip

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"Hey. Zeit zum aufstehen!"

"Ich will nich..." antworte ich verschlafen, weiß aber nicht, wem.

"Du hast schon lange genug geschlafen." es ist der Arzt und er lacht... Wahrscheinlich über mich, wie nett.

"ich bin aber müde... " sage ich und wünsche mir, dass er einfach verschwindet.

"Du bist so wunderschön, wenn du schläfst..." etwas Verträumtes liegt in seiner Stimme Äh bitte was?!

"Was soll das heißen?" frage ich empört. Wie lange schaut er mir beim schlafen zu?

"nicht, dass du wach nicht auch schön bist " nun ist er verunsichert. Er wechselt das Thema: "wie geht's dir? "

Ich habe mich bereits aufgesetzt und meine Müdigkeit ist wie weggeblasen. Außerdem ist der Schmerz in meinem linken Bein vollständig weg, wie auch immer.

"besser. Danke" mir fällt auf, dass er statt seiner Maske ein sehr hübsches und markantes Gesicht zeigt. Er hat dunkle Augen. Braun so wie seine fast mittellangen Haare, die sehr gepflegt und gesund aussehen. Er sieht sehr jung aus, wahrscheinlich in meinem Alter. Ein deutlicher Bartschatten zeigt sich auf seinem wohlgeformten Kinn und in mir steigt gerade das Bedürfnis auf, über die weichen Stoppeln zu streichen. Äh wie, was? Cinn worüber denkst du eigentlich nach?!

Er guckt mich erwartungsvoll an.

"Was?!" frage ich gereitzt. Ich ärgere mich über mich selbst.

"Willst du nicht wissen, wie du hierher gekommen bist? Und wo du bist? Wer wir sind, wer ich bin?"

Bitte?! Was ist das für eine Frage? Was bildet sich dieser aufgeblasene Kerl eigentlich ein, dass er einfach hier reinspatziert (Moment... wo bin ich eigentlich?), mich weckt und dann vollsülzt. "Halloooo?!" er reißt mich aus meinen Gedanken und ich werde kurzerhand wütend.

"Was habt ihr mir gegeben?" frage ich ihn.

"Das stand nicht zur Auswahl..." antwortet er kühl und grinst sich eins. Wie behindert is der eigentlich? Erst regt er sich auf, dass ich morgens um (wie spät ist es eigentlich?) noch nicht dazu imstande bin, irgendwelche Fragen zu stellen, und wenn ich es dann doch tue, heißt es 'das steht nicht zur Auswahl'. Himmelherrgottnochmal!Also tu ich ihm den Gefallen in der Hoffnung, dass er mich dann einfach in Ruhe lässt.

"Also: Wo bin ich? Wer bist du? Wer sind die anderen? Was habt ihr vor? Vor allem mit mir?" wende ich mich mit eine genervten Unterton an ihn. Und sein Grinsen wird noch breiter. Mein Eindruck von ihm wandert von ´leicht Behindert´zu ´richtig klatschen geblieben´."Du bist in Kanada... Nordkanada im Staat Alberta in der Nähe vom Peace-River."

Ich habe null Ahnung von Geografie, aber dass Kanada Nördlich von Amerika liegt, weiß ich noch gerade so. ^^ Plötzlich stürmt ein weiterer Maskierte in die Hütte (wie ich jetzt erkannt hab, aus Holz, wie ein gemütlicher Ferienplatz, aber dass das keine Ferien werden, ist mir bewusst). "Joshua, was machst du hier? Wieso bist du nicht draußen?" schreit er, ist aber außer Atem."Das könnte ich dich auch fragen." antwortet der Junge, der anscheinen Joshua heißt. Wie kann er es sich erlauben, so mit einem... Ja was is das hier eigentlich? Ein Stamm? Jedenfalls verleiht ihm irgendetwas die Autorität herablassend mit älteren Mitgliedern zu reden. Schon irgendwie unverschämt."Ich habe dich gesucht" rechtfertigt sich der andere "du kannst sie noch nicht einweihen..." " Wieso nicht? " fragt Joshua verwirrt. Ja, wieso nicht?"Wir haben noch eine."

"Was!?" Ja, was? Warum sagt er immer genau das, was ich denke??"Komm mit raus. Ich erkläre es dir..." und seelenruhig marschieren die beiden Herren aus der Hütte.        Das kann jetzt nicht ihr verdammter Ernst sein... Nicht wirklich. Erst macht er mich neugierig un jetzt verschwindet er einfach so, ohne ein einziges Wort an mich. Ekelhaft arroganter heißer Typ.

Ich stehe auf, obwohl das Bett sehr bequem ist. Ich lasse nicht auf mich sitzen, dass ich wortlos verlassen werde. Ich kleine Dramatikerin. Ich begutachte meine Kleidung. Ein großes Shirt und typisch karierte Shorts. Eigentlich kein ungewöhnliches Schlafzeug, aber die Vorstellung, dass mich irgendwer umgezogen hat (vielleicht sogar er) widert mich an.Als ich meinen Blick durch das Zimmer schweifen lasse, bleibe ich an einem schönen Schrank aus dunklem Holz hängen. Ich bin einfach neugierig. Ich gehe darauf zu und öffne eine der beiden Türen, deren Knaufe künstlerisch geschnitzt sind. Im Schrank befinden sich unerwartet viele Sachen. Neben Kleidern, Hosen, Shirts in allen Farben, Pullis aus allen Materialien, Socken und Strümpfen finde ich weiter unten an die 15 Paar Schuhe verschiedener Modelle (der gesamte Schrankinhalt beschränkt sich auf Feminines) und letztendlich, in einem Extra-Fach die Klamotten, mit denen ich in der Erdhöhle aufgewacht bin. Jedoch sind diese sehr sauber und von ihnen geht ein lieblicher Duft aus. Aha! Frisch gewaschen... Ich schlüpfe in meine eigenen Sachen hinein und wähle ein bequem wirkendes Paar Turnschuhe. Ich mache mich auf den Weg zur Tür, die zum Glück nicht verschlossen ist. Ich begebe mich auf ein Abenteur und es fehlt eigentlich nur noch ein kleines moppeliges Mädchen in pinkfarbener Kleidung, die primitive Fragen stellt und deren Name mit D anfängt...

Morning DewWo Geschichten leben. Entdecke jetzt