Dandelion

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Ich stehe mitten im Wald. Links: Baum. Rechts: Baum. Hinter mir: Baum. Vor mir: Steve -.-. In meiner Hand: das Schwert. In meinem Kopf: Chaos. Über mir: schwächer werdendes Tageslicht und vollkommene Stille. Ich sinke entsetzt auf den Boden unter mir. "Wie hast du das gemacht!?" Steve sieht mich fragend an. "Ich weiß nicht mal was ich gemacht habe..." gebe ich leise zurück. Ich werfe das Schwert angewidert auf den Boden, doch Steve hebt es auf und begutachtet es mit Kennerblick. Ob er auch irgendwelche Waffen mit sich trägt? "Es ist wundervoll gearbeitet..." "Es ist mir scheißegal wie es gearbeitet ist. Ich wollte mich eigentlich nur mit dem Ast verteidigen." ich bin schon wieder lauter als gewollt. "Tut mir leid" setze ich hinzu. "Alles ok " Er runzelt die Stirn und selbst jetzt sieht er unglaublich gut aus. "Hier seid ihr. Ist alles in Ordnung? Was ist passiert? Warum seid ihr nicht im Dorf?" Ein Mann stolpert völlig außer Atem aus dem Dickicht. "Wessen Schwert ist das?" seine Augen weiten sich und er greift nach einem Dolch in seinem Gürtel. Oh mein Gott was wird das denn jetzt? "Bleib ruhig Hawthorn... Es ist alles in Ordnung." meint Steve doch die Augen des Mannes verdunkeln sich, als er meine treffen. "Du! Mädchen... wessen Schwert ist das?" fährt er mich an und ich suche Hilfe in Steves Augen. Zum Glück versteht er meinen flehenden Blick und antwortet: "Nicht ihrs. Mehr wissen wir auch nicht." "Wo kommt es dann her?" Der Mann grinst breit. Er denkt, Steve lügt ihn an... Der versucht Ruhe zu bewahren und erklärt Hawthorn, was passiert ist.Auf dem Weg ins Dorf werfen mir die beiden immer wieder unsichere Blicke zu und auch ich  selbst kann es nicht glauben. "Halt" sage ich und meine Begleiter drehen sich verwundert zu mir um. "Was?" Steve wirkt alamiert. Er ist bestimt ein sehr qualifizierter Wächter. "Ich will das nochmal machen." flüstere ich und suche nach einem Gegenstand, dessen Form ich verändern kann. "Kann das nicht warten?" So langsam geht Hawthorn mir auf die Nerven. Ich werfe ihm einen nicht zu identifizierenden Blick zu, und sehe dann Steve an, doch der ist schon 15 Schritte weiter. Arschloch-.- Auch der ältere Mann wendet sich um und geht weiter. Wohl oder übel muss ich ihnen folgen doch mir fällt eine zarte Blume ins Auge. Ich weiß nicht, was für eine, aber ich zupfe sie ab und begutachtete sie. "Cinn, wo bleibst du?!" Ich blicke auf und sehe dass die beiden Männer schon 300m weiter weg sind und mache mich auf den Weg in ihre Richtung. Ich beeile mich,aber lasse die Blüte nicht los. Meinem Gefühl nach sind wir zehn Minuten später am Rande vom Dorf angekommen.  Mir fällt eine Hütte auf. Sie ist mit Pflanzen überwuchert und das Holz scheint schon alt und morsch zu sein. Etwas bedrückendes geht von ihr aus und ich will nicht wirklich wissen, wer darin wohnt. Die Frage erübrigt sich, als eine ältere Dame herausstürmt und auf uns, genauer gesagt auf Steve zu geht und ihn an sich drückt. Steve wirft mir einen letzten Blick zu, bevor er in die unheimliche Hütte verschwindet. Auch Hawthorn hat anscheinend besseres zu tun und schlendert in Richtung Wald.Nun stehe ich hier neben der Frau, die ein sehr hübsches Gesicht hat. Sie hat blaue Augen und hellblondes, schon fast graues Haar doch ihr Blick ist besorgt und lässt sie hilflos wirken. "Wer sind sie?" ich versuche mehr nett als neugierig zu klingen und erlange sofort ihre Aufmerksamkeit. "Ich bin Teasles Großmutter. Mein Name ist Lavender." ihre Stimme ist sehr warm und beruhigend. "Teasle?" frage ich und auf ihren Lippen zeichnet sich ein lächeln ab. "Steve" gibt sie zurück "manche Dorfbewohner haben zwei Namen. Lilly gab ihrem Sohn erst den Namen Steve, doch da jedes Mitglied unseres Stammes nur bestimmte Namen tragen darf, bekam er einen zweiten." Ich überlege, welche Namen die Dorfbewohner tragen, die ich kennengelernt habe und schlussfolgernd sind sie alle nach Pflanzen oder Tieren benannt außer... "Was ist mit Joshua?" , frage ich die ältere Dame. Sie schweigt und ich reagiere sofort mit einem Themawechsel, weil mir einfält, dass ich ja immernoch etwas in der Hand halte. "Lavender?", ich zeige ihr das Blümchen, "was ist das für eine Planze?" Sofort wirft sie mir einen freundlichen, ja sogar erleichterten Blick zu und begutachtet das zarte Gewächs in meiner Hand. Sie muss unglaublich begabt sein, was Pflanzenkunde betrifft, denn sie antwortet schon nach kurzer Überlegung: "Das, junge Frau ist eine äußerst seltene Adonis vernalis, auch Flühlingsadonisröschen genannt. Besonders dekorativ aber auch Hilfsmittel gegen bestimmte allergische Reaktionen und bei häufig auftetenden Schwindelfällen als Tee einzunehmen."Ich bin sehr beeindruckt und unfähig, sofort etwas zu erwidern, doch sie fährt fort. "Hast du sie im Wald gepflückt?"  Was das vielleicht falsch von mir, eine seltene Blume abzureißen? "Ja." antworte ich schuldbewusst, doch Lavender will mir keinen Vorwurf sondern einen Vorschlag machen. "Kannst du mich dort hin führen?" ihre Frage überrascht mich ein wenig aber ich bin erleichert. Mit der Frau möchte ich mich unbedingt enger anfreunden aber bei ihrer Bitte kommen mir Zweifel. "Ich weiß nicht , ob ich das Dorf verlassen darf", sie unterbricht mich: "Ich denke, so lange ich dich begleite, wiird das kein Problem sein." Auf einmal habe ich keine Angst mehr vor dem Wald und freue mich auf eine zweite Wanderung.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2015 ⏰

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